Samstag, 24. Dezember 2011

Die Bloguschi wünscht frohe Weihnachten!

Meine lieben Blogfreunde,

ich wünsche euch ein wundervolles Fest mit ganz viel tollem Essen, schmantiger Musik und schrecklich-schöner Weihnachtsbaumdekoration. Ich für meinen Teil werde mich diese Woche ausklinken und meine wohlverdienten Weihnachtstage in total narkoleptischer Ruhe verbringen und euch an dieser Stelle mit wirren Gefasel meinerseits verschonen. Ich wünsch' euch was - und wir hören voneinander im neuen Jahr! 

Zum Schluss noch ein besinnlich tolles Weihnachtsfilmchen das ich mal wieder im Internet aufgetrieben habe - ganz so, wie es sich für die musterhafte Marketingstudentin mit Online-Ambitionen gehört. (Vergesst nicht, die Youtube-Schneemaschine anzuwerfen - dann gibt's so richtig Abinente!) Ich ziehe mal wieder den Hut vor den Königen (Denn ich gebe zu, ich habe geheult wie ein kleines Mädchen dessen Vater absichtlich und mit Anlauf ein rosa Pony überfahren hat):



Over And Out :)


Mittwoch, 21. Dezember 2011

Schlussworte einer Borderline-Praktikantin

Liebe Alle,

Es ist tatsächlich soweit: Ich werde heute den Verlag und damit auch seinen spitzentollen Vertrieb verlassen. Und da ich kein Mensch für große Reden bin - weil ich ja sonst doch nur wieder etwas Unangebrachtes sagen werde, für das sich mindestens 50 Prozent der Anwesenden unglaublich schämen werden - habe ich euch lieber etwas zum Abschied geschrieben.


Ich muss sagen, dass ich auf sechs Monate zurückblicke, in denen ich in einem ewigen Kreislauf sämtliche Gefühlsspektren durchlaufen bin und mich eigentlich auch als Borderline-Patientin hätte einweisen lassen können. Von absoluter Volleuphorie ("Sehet her und lernet, ihr Unwissenden! Ich habe diesen Teaser eingebaut und es wurde Licht, weil er so gut aussah!") bis zu desaströsen Totalausrastern ("Neeeeeeeiiiiiiiiiiiiin! Das System zeigt den Teaser nicht aaaaaaaaaaaaaaaaaaan! Und deswegen hau ich diesen Bildschirm jetzt mal um! Und dich gleich mit, wenn du mich weiter so blöd anglotzt!) war alles dabei. 


Dazu muss man sagen, dass der Vertrieb mir auch immer wieder gerne Steine mit den Ausmaßen einer ausgewachsenen Gebirgskette in den Weg gelegt hat. Sei es der sich ständig aufhängende Rechner, die Toplage meines Schreibtischs mit Panoramaussicht auf die Mitarbeitertoilette, Schrank und Wand oder die Putzfrau, die ständig meinen heißgeliebten Beatsteaks-Konzertbecher mit sentimentalem Sammlerwert weggeschmissen hat. 


Aber ich habe es dem Vertrieb ja auch nicht immer leicht gemacht. Ständig habe ich irgendwelche Dateien in sowieso schon undurchsichtigen Systemen versteckt, den Shop-Server in die Knie gezwungen und/oder bin allen mit meinem übernervigen David Hasselhoff-Tourette gehörig auf die Nüsse gegangen (irgendein unverhofftes "I've been looking for Freedom" kam ja doch immer irgendwie aus meiner Ecke) .


Doch die meiste Zeit haben der Vertrieb und ich uns wirklich, wirklich gut verstanden. Schließlich weiß ich erst durch den Vertrieb, wie es in der Google-Zentrale aussieht, wie man durch eine kleine Prozessveränderung zum Highlight der Leute im Lager und RSM wird und wie gut das Leben ist, wenn man mit 15 Textmarkern ausgestattet ist. Allerdings wird mir der Vertrieb wahrscheinlich nicht sonderlich fehlen - Blender-Ausflüge, Prozessveränderungen und eine über-großzügige Büroausstattung wird es auch in anderen Unternehmen heben. Was mir allerdings echt fehlen wird, sind die zauberhaften Leute, mit denen ich zusammen gearbeitet habe und die in ihrer Zauberhaftigkeit einfach unverwechselbar sind und deren Großteil ich wahrscheinlich echt vermissen werde (Die übrigen drei Prozent sollen sich übrigens bitte echt gehackt legen ;) ).


Ich werde werde es vermissen, dass meine zauberhaften Kollegen mit mir zusammen unendlich viele Youtube-Videos schauen (hier der Favorit von Digitaler Vermarktung). Ich werde es vermissen, dass die Praktikantin aus der Verlagsprojektleitung mich am Telefon auslacht und sich minutenlang nicht mehr einkriegt, weil ich aus Versehen um ein Haar ein SM-Café für meine Abschiedsfeier gebucht hätte. Ich werde es vermissen, dass mein Kollege die die Boyband-Faust rausholt ("Ich geh da jetzt mal hin und zeig' denen, wie aus so ner Hand ne Faust wird, Junge!" - "Träum weiter. Alles, was du kannst, ist die Boybandfaust").


Ich werde es vermissen, dass Mai-Mäh, das ätzend schlimm singende und im Kreis galoppierende Plastikschaf -  das mich und meine Kollegin entzückt und meine anderen Kollegen in den Wahnsinn treibt - meinen Tag besser macht. Ich es vermissen, dass meine Kollegin unverhofft aufspringt und einen Freudentanz aufführt, bloß weil sie einen Teaser eingebaut hat, der auf Anhieb gut aussieht.  Ich werde es vermissen, dass der Chef meines Chefs am Freitagabend an meinen Schreibstisch kommt, wenn ich um halb acht immer noch da bin und einfach nur lässig "Man, Samira - manchmal ist dein Praktikum echt ganz schön scheiße" sagt. 


Ich werde es vermissen, dass die Leute an meinen Schreibtisch geschlichen kommen und so tun, als würden sie sich mit mir unterhalten wollen - aber in Wirklichkeit nur abchecken, ob da was in dem neben mir stehenden gemeinschaftlichen Naschi-Eimer ist. Ich werde es vermissen, dass mich jemand mit meinem Schreibtischstuhl von einem Büro zum anderen schiebt, bloß weil ich zu faul bin aufzustehen. Ich werde es vermissen, dass die Abende mit den Digis und der IT so richtig aus dem Ruder laufen und ich so große Lachflashs habe, dass es mir physische Schmerzen bereitet.



Ich werde es vermissen, dass mir jemand eine Highfive dafür gibt, dass ich todesmutig ans Telefon gegangen bin, an dessen Ende ein wutschnaubender Kunde wartet. Ich werde es vermissen, dass mich niemand mehr anruft, der mit dem Internet auf Kriegsfuß steht und dringend meine geballte Kompetenz benötigt. Ich werde es vermissen, dass mein Kollege sich leidenschaftlich gerne unverständlich und ein wenig wirr in Serienzitaten ausdrückt, die alle anderen nicht verstehen.


Ich werde es vermissen, dass jemand mir jemandem mit Voll-Karacho einen Stift in den Nacken schmeißt, weil ich mal wieder schreiend laute Musik auf den Ohren habe, damit ich demjenigen Aufmerksamkeit schenke. Ich werde es vermissen, dass es niemanden mehr wundert, wenn ich mit einem Karton auf dem Kopf vor meinem Computer sitze und meine Arbeit verrichte. Ich werde es vermissen, dass ich einen Bestellexport ziehen will und das System einfach "Nö, keinen Bock!" sagt. 



Ich werde es vermissen, dass Florian David Fitz mich und meine Kollegin als Motivationsstütze liebevoll und zugleich sexy von der Wand auf uns herabschaut. Ich werde es vermissen, dass niemand mich aufhält, wenn ich mal wieder fragwürdige Dekorationsideen für unser Büro habe und diese auch umgehend umsetze. Ich werde es vermissen, dass ich denke, ich sei der König der Welt, bloß weil der von mir eingebaute Teaser nach stundenlanger Arbeit einigermaßen okay (nach Stunde zwei ist "einigermaßen okay" das, was "absolut inakzeptabel" zwei Stunden vorher gewesen wäre) angezeigt wird.



Ich werde es vermissen, dass mich jemand erbost aus der Redaktion anruft um zu sagen, dass mein Teasertext durch einen Tippfehler kompletter Bockmist ist. Ich werde es vermissen, dass die Leute mich beschämt grüßen, wenn sie auf die Toilette gehen und ich aufgrund meiner ungünstigen Schreibtischlage zufällig gerade in ihre Richtung schaue. Ich werde es vermissen, dass die Postfrau versucht, ganz unauffällig die Post mitzunehmen um niemanden zu stören und dabei doch wieder irgendetwas umrennt.


Ich werde es vermissen, dass die Frau in der Kantine genau weiß, dass ich meinen Latte Macciato mit Caramel-Sirup und Schokoflökchen oben drauf trinke. Ich werde es vermissen, dass meine Kollegen meine wertvolle Arbeitskraft mit sinnlosen Aufgaben vergeuden ("Kannst du bitte mal im Test-Shop von XY so oft die Suchanfrage "René-Sexpuppe" eingeben, bis sie auf Nummer 1 ist? Wir wollen einen Screenshot davon machen"). Ich werde es vermissen, dass irgendjemand anruft um uns mitzuteilen, dass die Shops down sind und wir alle wie die Dodos bei Ice  Age wirr und wild durcheinander laufen, um die Shops wieder ans laufen zu kriegen.


Ich werde es vermissen, dass mein Rechner immer dann mit gefrorenem Bildschirm abschmiert, wenn ich mich garantiert gerade wieder auf einer Seite befinde, die nichts mit Arbeit zu tun hat. Ich werde es vermissen, dass alle gebannt zuhören, wenn ich die neusten News vom Gala-Newsticker quer durchs Büro brülle ohne Rücksicht auf die Menschen zu nehmen, die sich gerade in Gesprächen befinden. Ich werde es vermissen, dass meine Kollegin und ich komplette professionelle Gespräche in der Sprache des Asi-TV halten können ("Ähhh Jungäää, kannst du die Proofs voll korrekt krass mal an die Litho schicköööön?" - "Äääh, fuck misch nisch von der Saide an, Alda! Aba mach isch" - "Aba schick das nich an den mit den roten Haaren - den hasse isch voll!").


Ich werde es vermissen, dass wir in schlechten Zeiten immer gerne darüber phantasieren, was als Alternativjob alles infrage käme (Groschenromanautorin, Hulatänzerin auf Hawaii, Schokoladentesterin etc. pp.). Ich werde es vermissen, dass die Praktikantinnen und ich uns immer unverschämt großzügig am Salatbuffet in der Kantine bedienen und wir und dafür einsetzen wollen, dass "Salatstapeln" als offizielle Sportart anerkannt wird. Ich werde es vermissen, dass meine Gespräche mit der IT am Telefon immer so verlaufen, dass ich am Ende noch mehr Fragen habe als vorher und die wahrscheinlich das hier machen, wenn die meine Nummer auf ihrem Display sehen. 


Ich werde es vermissen, jeden Tag ein bisschen mehr über die Welt des Internets und die Ewigen Weiten der Tastatur-Shortcuts zu lernen und ich mich wie ein kleines Kind unendlich darüber freue ("Woah! Leute! habt ihr gewusst, dass man die Seite viel einfacher neu laden kann, indem man F5 drückt? Was für eine krasse Scheiße!"). Ich werde es vermissen, meine vegetarische Kollegin mit dem Geruch meines Mettbrötchens am Morgen in den totalen Wahnsinn zu treiben.  Ich werde es vermissen, dass mein Mitbewohner die Krise kriegt, weil ich unser Altpapier schon wieder mit unzähligen Belegexemplaren vollgespamt habe.


Ich werde es vermissen, unzählige Gespräche mit dem Kundenservice zu führen, die immer so ausgehen, dass beide Seiten unzufrieden sind und wir eine Lose-Lose-Situation geschaffen haben (aber wenigstens ist das fair). Ich werde es vermissen, dass irgendeiner meiner Kollegen immer eine Tafel Schokolade hervorzaubert, wenn man sie gerade braucht. Ich werde es vermissen, dass ich in der Kantine stehe und das Outfit der neben mir stehenden vermutlichen Moderedakteurin einer Frauenzeitschrift die totale Hirnkirmes bei mir auslöst.


Ich werde es vermissen, dass ich eine Mail mit der Bitte um Erledigung einer Aufgabe losschicke und die gleiche Mail drei Tage später nach etlichen Besuchen in den Posteingängen anderer Mitarbeiter bei mir landet mit Bitte um Erledigung. Ich werde es vermissen, dass meine Telefon klingelt, ich die Nummer sehe und denke "Oh oh ... das gibt Ärger!". Ich werde es vermissen, dass A. mich nicht mehr erbost anruft, weil mir  mal wieder eine Testbestellung durchgegangen und sie jetzt glückliche Besitzerin eines Geschenkabos für das Magazin für reife Frauen ab vierzig ist.

Ach, ich werde noch so viel mehr vermissen, das ich hier gar nicht alles aufzählen kann. Ich möchte nur abschließend sagen, dass ich eine echt tolle Zeit mit euch hatte und ihr mir echt fehlen werdet.

Haltet die Ohren steif und bitte behandelt die neue Praktikantin bitte genauso gut wie mich - dann wird alles gut. 

Es grüßt euch herzlichst ein letztes Mal


Over And Out :)


Samstag, 17. Dezember 2011

Graduation Goggles

Ich kann es kaum glauben, aber es ist tatsächlich nicht mal mehr eine Woche hin, dass meine Zeit in Hamburg vorbei ist. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergangen ist. Und da ich nur noch fünf Tage bis zu meinem offiziellen Abmarsch habe, bin ich natürlich auch dementsprechend gestresst.

Denn es ist ja nicht nur so, dass ich Hamburg verlasse - nein, ich mache mich ja in drei Wochen schon auf nach Schweden und vorher muss ich auch noch so eine seltendämliche Studienarbeit abgeben. 

Während die Studienarbeit und ich eigentlich diesen Sommer ganz gut gestartet sind, sind wir jetzt nicht mehr so die großen Buddies. Ich habe es mal wieder schleifen lassen. (Surprise. War mal wieder nichts mit "nächstes Semester wird alles anders"). Problem ist jetzt also ein unendlicher Zeitdruck. Deswegen habe ich heute mal metaphorisch die Motivationsmaschine so schnell angekurbelt, dass man durch die übermenschliche Geschwindigkeit meine Arme nicht mehr erkennen konnte. Oh und was hat das aber auch keinen Spaß gemacht.


Ich bin kurz davor, das Handtuch zu schmeißen und doch lieber Imbissbudenfachverkäuferin zu werden. Maaaan fuckt mich das ab! Was mich am meisten an den Rand der Verzweiflung bringt, ist die Tatsache, dass ich über digitale Medien schreibe und die ganze Zeit Bücher als Quellen nutzen muss. Darf ich da mal einwenden, dass das so total nicht 2011 ist, was die Fontys da an Studienarbeitsregelements hat? Aber ich beschwere mich nicht. Dann schreibe ich halt meine Arbeit auf einer Datenbasis von 2007. Titel: "So könnten digitale Produkte der Zukunft aussehen - wenn heute 2007 wäre". 

Am liebsten würde ich so ne richtig schlimme Schmalspurarbeit abgeben, mir ne 5.5 abholen und dann wohlgesonnen in die Zukunft blicken. Das, was ich derzeit nämlich habe, reicht bestimmt locker für eine 5.5. Problem ist nur, dass ich so ein ekelhafter Schreib-Streber bin. Mein Ego lässt es unter keinen Umständen zu, dass ich aus dieser Geschichte unter 7.5 rauskomme (und bei ner 7.5 werde ich wahrscheinlich immer noch tödlich beleidigt sein). Der Ehrgeiz, der bei mir in Sachen Mathe und Rechnungswesen nicht entwickelt wird, kommt dafür doppelt und dreifach bei Schreibaufgaben raus. Darf ich noch mal sagen, liebe Psyche: Das ist doch scheiße!

Und da ich derzeit so viel mit dieser pissflitischigen Blödmann-Studienarbeit verbringe und die so richtig schön mit Leidenschaft hasse, macht die Arbeit plötzlich viel mehr Bock. Das hängt aber wahrscheinlich auch mit den Graduation Goggles zusammen (Viele kenne sie bestimmt noch aus How I Met Your Mother). Plötzlich erscheint alles in einem ganz anderen Licht und man bereut fast, dass man schlimme Aufgaben in Zukunft nicht mehr erledigen muss. Teaser einbauen? Gerne. Abrechnung machen? Immer her damit! Support für interne Mitarbeiter mit unterdurchschnittlichen Internetkenntnissen geben? Ich dachte schon, du fragst nie!

Meine abschiedsbedingte Hochstimmung stimmte auch alle anderen Menschen so fröhlich, dass ich die letzte Woche diese Signatur haben darf. Anscheinend hatten meine Mitarbeiter bestimmt auch schon damit gerechnet, dass ich mit so nem Mist um die Ecke komme. Ist das nicht abgefahren cool?




Und jetzt wo ich gehe, läuft das plötzlich alles so, wie ich will. Die Frau in der Kantine hat letzte Woche tatsächlich die magischen Worte "Wie immer?" gefragt, als ich mir einen Kaffee geholt habe. Ich wollte schon immer einer dieser lässigen Stammkunden sein, die in die Rubrik "Wie immer?" fallen. Und seit letzter Woche bin ich in diesem Club! Yay. Yay. Yay. (Ihr könnt euch vorstellen, dass ich in der noch verbleibenden Woche jetzt zwölf Mal am Tag runterrennen und Kaffee bestellen werde, oder?). Und ich hab auch den Zeitpunkt raus, an dem ich ruhigen Schrittes zur Bahn laufen kann, so dass ich sie so gerade noch kriege und nie verpasse - und dazu weiß ich auch, in welchem Wagen man so gut wie nie stehen muss. Da musste ich mich diese Woche auch mal selber belobhudeln. Und ich weiß tatsächlich auch, wie man zwar kräftig am System schraubt, den Server dabei aber nicht in die Knie zwingt

Das ist natürlich ärgerlich und ungerecht, dass das alles in der letzten Woche geschieht. Aber ich muss auch ein bisschen nach vorne blicken. Studium. Marketing. Schweden. Und da ich Schweden und Marketing ein bisschen mehr in den Fokus nehmen sollte (was für eine Überleitung!), war ich diese Woche im berühmten Globetrotter-Store. Point Of Sale-Marketing vom Feinsten: Kältekammer zum Winterkleidungtesten, Kletterhalle zum Kletterschuhetesten, Kanulandschaft zum Kanupaddeltesten... Ich war ganz verzaubert. 



... Leider war ich aber auch so verzaubert, dass ich gleich wieder den ganzen Laden leer gekauft habe. Man, man, man. Ich STUDIERE diesen Quatsch. Ich BEHERRSCHE sämtliche Theorien über POS-Marketing aus dem FF und im Schlaf und auch im Schlaf aus dem FF. Ich WEIß, dass die das da extra so hübsch gemacht haben, damit ich einen Haufen Geld da lasse - aber keine Chance. Irgendwas gnz tief in mie drin hat gesagt, dass ich das jetzt alles kaufen muss. Irgendwie gefiel mir die romantische Vorstellung, dass ein Semester in Schweden eine Hardcore-Trekkingtour wird, obwohl es wahrscheinlich kaum anders sein wird als in Deutschland - halt nur kälter. Ich habe da also mal wieder auf ganzer Linie versagt. Das Studium bringt im wahren Leben nix. Ich laufe ja auch bis heute noch wie ein kopfloses Huhn durch den Supermarkt weil ich die Milch nicht finde, obwohl ich eigentlich echt weiß, dass Supermärkte nach funktionaler Ähnlichkeit sortieren. 

Anscheinend bin ich ein hoffnungsloser Fall. Machste nix. Theorie in die Praxis umsetzen ist eh was für Streber die Privatleben und Studium nicht auseinanderhalten können. Over And Out :)


Samstag, 10. Dezember 2011

Samira - Chroniken des Glühweinverfalls

"Hallo, mein Name ist Samira, ich bin 23 Jahre alt und habe ein Glühweinproblem" 

- So, oder so ähnlich muss ich mich wahrscheinlich demnächst bei den anonymen Alkoholikern vorstellen, wenn das mit meinen Glühweineskapaden so weitergeht.

Nichts drückt das derzeitige Problem so gut aus, wie diese Postkarte,
die mahnend an meiner Wand hängt.

Angefangen hat alles damit, dass ich ja jetzt in dieser tollen Stadt namen Hamburg wohne, wo es einfach an jeder Ecke einen bezaubernden Weihnachtsmarkt und/oder ein Aldi gibt. Irgendwo versackt man also ständig. Wenn nicht auf dem Weihnachtsmarkt, dann spätestens in der eigenen Wohnung, weil man noch gemütlich einen Glühwein trinken will. Und wenn man keinen Glühwein trinken will, dann kommt ja doch immer irgendjemand vorbei, der Glühwein im Gepäck hat. Ein Teufelskreis...

Doch diese Woche muss ich auch sagen, dass ich mich da selber übertroffen habe. Ich stelle vor, die Woche des total Zerfalls:

Montag. Ich habe den letzten Arbeitstag vor meinem tollen, einwöchigen Urlaub. Das will natürlich gefeiert werden und Samira denkt sich im Aldi, dass sie ja ruhig noch mal so zwei Flaschen Glühwein mitnehmen könnte. Was Samira allerdings vergessen hatte, war die Tatsache, dass noch zwei andere Flaschen auf ihren Verzehr in der heimischen WG warteten. Und so dachten meine Mitbewohner und ich, dass zwei Flaschen Glühwein vorm Fernseher killen total okay sei. Das hatte sogar den positiven Nebeneffekt, dass ich den Ballerfilm, den meine Jungs da wieder ausgesucht hatten, sogar einigermaßen erträglich fand. Also erstes Anzeichen für Alkoholismus: Glühwein nutzen, um Sachen erträglich zu machen. 



Dienstag. Weihnachtsfeier unserer Firma auf einem Schiff. Muss ich nicht mehr viel zu sagen. Ich finde, dass die oben abgebildete Dekoration schon alles sagt. Da musste man ja zum Glühwein greifen, sonst war das ja im Kopf nicht auszuhalten. Gesagt, getan und meine Kollegen und ich haben dann so oft zugegriffen, dass wir mindestens so voll waren wie ein russischer Elternabend. Dies führte dann dazu, dass ich unter Umständen unseren Vorstand anfeuerte, als dieser total auf Nirvana abging, ich den armen Kollegen von der IT gefühlt stundenlang damit auf den Sack ging, dass ich richtig, richtig - erwähnte ich schon richtig? - viel Angst vor der IT habe und zum krönenden Abschluss auch noch an der Reling des Schiffes stand und "Ich bin der König der Welt" brüllte, obwohl ich im wahren Leben super viel Respekt vor Wasser und wackeligen Schiffen habe. Zweites Anzeichen für Alkoholismus: Trinken, um Ängste zu überwinden.

Mittwoch. Da ich ja in den schönen Niederlanden studiere, war mir die Tradition deutscher Unis nicht bekannt, dass man mit anderen Studenten zusammen Die Feuerzangenbowle anschaut. Dann hab ich das halt mal zusammen mit der Gang von der TU gemacht und - quel surprise - es gab Glühwein und das ganz classy aus der Thermoskanne. Das war auch gut so, denn es war arschkalt im Audimax. Und auch bei unserer gemeinsamen Freundin, die uns danach mit in ihr Reich nahm um noch das ein oder andere Getränk auszuschenken. Natürlich hab ich mir dann auch noch einen für den Weg gegönnt, weil der war ja auch kalt. Und es hat funktioniert. Meine Wangen waren am Ende so heiß, dass ich erstens aussah wie (Achtung, Fontys-Insider) die Rouge-Prinzessin höchstpersönlich und man zweitens problemlos Spiegeleier drauf hätte braten könne. Drittes Anzeichen von Alkoholismus: Trinken mit schlechten Ausreden begründen.


L. hält den Glühwein wirklich mit Anmut
beim Feuerzangenbowle-schauen in der TU.
Donnerstag. Freunde reisten an und wir kochten gemeinsam. Dazu gab es natürlich mal wieder ein Glühweinchen. Ich hielt mich zurück, indem ich nur drei Becher trank. Merkte dann, dass "nur drei Becher" alarmierend war. Wie war ist es schon gekommen, dass ich drei Becher als Zurückhaltung meinerseits einstufe? Erste Zweifel kamen auf, ob ich nicht schon auf dem Weg zur Alkoholikerin war - was ja meine düsterste Zukunftsangst ist. Ihr erinnert euch, ich will nicht die verwirrte Frau sein, die morgens im Penny immer Wodka kauft. Ernsthaft. Beschloss also, nie wieder Glühwein zu trinken. Als mein Mitbewohner mich eine halbe Stunde später fragte, ob ich auch noch einen Glühwein will, sagte ich "Natürlikowski". Naaa toll. Erstens, weil ich noch einen Glühwein wollte und zweitens, weil ich tatsächlich "Natürlikowski" gesagt hatte. Viertes Anzeichen für Alkoholismus: Erkennen, dass man vielleicht ein Problem hat und es danach wieder vergessen. 

Freitag. Der Vorsatz, keinen Glühwein mehr zu trinken, stand. Es lief alles gut - bis ich Abends bei meinen Eltern auf Heimatbesuch war und diese unser Wiedersehen mit einem Glühwein begießen wollten. Ich stand in dem Zwiespalt, dass ich entweder meinen Eltern erklären musste, wieso ich den liebevoll für mich zubereiteten Glühwein ausschlug, oder ich zog das einfach ohne zu zögern durch. Erste Option wäre doof gewesen. Da wär ich ja schön blöd, mir gleich wieder einen langen, zähen Vortrag über die Gefahren des Alkohols von meinen Eltern einzuheimsen. Beschloss also, dass Zweiteres eindeutig die bessere Wahl wäre und ich außerdem sonst nie in den Genuss von selbstgemachten Glühwein kam. Eltern glücklich, Samira glücklich, der Hund glücklich, alle glücklich. Geht doch! Fünftes Anzeichen von Alkoholismus: Trinken um Konfrontationen aus dem Weg zu gehen.

Und der liebe Hundi fand das auch nur ein bisschen doof, als ich dem
den BobLeponge-Doppelkinngnom-Hut  von meinem Geburtstag aufsetzte...
Samstag. Jetzt aber wirklich keinen Alkohol mehr! Ernsthaft, das musste aufhören. Ich weiß, ich bin Studentin und wann sollte man mal so richtig die Sau rauslassen, wenn nicht jetzt? Aber ganz ehrlich, ich habe viel zu viel Angst davor, tatsächlich die verwirrte Frau im Penny zu werden. Also kein Alkohol! Anruf von einer Freundin. "Du. Ich. Düsseldorf. Weihnachtsmarkt." Bis dahin war ich total einverstanden. "Und Glühwein trinken!". Neeeeeiiiiiiiiiiin. Aber konnte ich einer meiner ältesten und besten Freundinnen den sehnlichen Wunsch abschlagen? Wir hatten uns schließlich schon so lange nicht mehr gesehen. Und eine Spaßbremse wollte ich auch nicht sein. Naaaa gut, ein Glühweinchen und dann sollte Schluss sein. Oder zwei, oder drei... Es wurden dann auch mehr als einer. Sechstes Anzeichen für Alkohlismus: Denken, der Abend kann nur schön und gesellig werden, wenn man sich mit Glühwein warm hält.

Und so war die Woche letztendlich wirklich eine von dem Kaliber:


Sonntag. Nun sitze ich hier und reflektiere selber, dass das aufhören muss. Ich habe den ganzen Glühweinkonsum eines Jahres in einer Woche durchgehauen. Respekt an mich selber, aber jetzt ist genug. Und das Gute ist, dass nicht nur ich einen Overkill habe. O-Ton Mitbewohner: "Wenn ich noch einen Glühwein trinken muss, reier ich höchstpersönlich in den Topf!" Ich glaube, ich werde mir diese Szene einfach jedes Mal vor Augen halten und schon werde ich für immer geheilt sein. Denn nun habe ich auch wirklich mit jedem, den ich kenne einen Glühwein getrunken und jetzt ist erst mal gut bis Ende 2012! Dann werde ich mir auch hoffentlich nicht mehr bildlich vor Augen halten, was mein Mitbewohner vielleicht mit dem Topf angestellt haben könnte.

Over And Out :)


Dienstag, 6. Dezember 2011

Geile Hunde, die Mr. D. in Latex sehen wollen.

Diese Woche habe ich mal wieder frei und dementsprechend ein bisschen mehr Zeit, euch mit sinnlosen Informationen zuzumüllen. Und weil ich ja immer wieder gerne das mache, was ich nicht tun sollte, bekommt ihr diese Woche ein total undurchstruktuiriertes Gewusel aus Informationen, die für den Fortbestand der Menschheit nicht sonderlich wichtig sind. Und weshalb gibt es diese Woche nur eine Anhäufung von trivialen aber durchaus amüsanten Informationsfetzen? Einfach, weil ich's kann. Bäm!

Zuerst fangen wir mit zwei Bildern an, die meine Brust vor lauter Stolz anschwellen lassen (Btw: Ich wünschte, das ginge auch unmetaphorisch. Dann wäre ich ständig nur noch auf irgendwas stolz...) Zieht euch bitte das mal rein. Das Ding macht mir ab jetzt nämlich keine Angst mehr. Denn Das Ding kann einem gar keine Angst mehr machen. Da habe ich höchstpersönlich für gesorgt!


Muahahahaha. Ich habe Das Ding mit wenig Zutaten aber viel Phantasie einfach lächerlich gemacht. Ich nenne ihn ab jetzt nur noch Mr. D. (Naaaa, wer kommt drauf? Wer trägt denn noch affig viele Ketten, ist saucool und hat einen Nachnamen, der nur aus einem Buchstaben besteht?)  Ich finde, dass ich mich da in Sachen kreativer Brillanz mal wieder selber übertroffen habe.

Dieses Bild wiederum zeigt einen Part in meinem Leben, in dem ich mich mal wieder nicht selber übertroffen habe, aber wenigstens angemessen viel Mitleid bekommen habe. Ich habe nämlich auf dem Dom den Lukas gehauen und dabei das gewonnen:


Eigentlich hauen Frauen ja nicht den Lukas, aber ich dachte mir mal, dass ich es einfach mal versuche. Wie ich auf diese hirnrissige Idee gekommen bin? Vielleicht ist da ein wenig Aufklärungsbedarf: Ich war mit meinen Kollegen auf dem Dom unterwegs und einer von denen wollte mal den Lukas hauen, hatte aber kein Kleingeld mehr. Samariter, der ich bin, habe ich da natürlich ausgeholfen. Und irgendwie habe ich beschlossen, dass das ja nicht so schwer sein kann. 

Naja, also hm, also... doch. War schwer - im wahrsten Sinne des Wortes. Denn ich konnte nicht mal den Hammer richtig halten, geschweige denn mit ordentlich Schmackes auf das komische Pinörkel hauen. Das Metallnupsi bewegte sich leider auch nur bemitleidenswerte drei Millimeter nach oben und das wahrscheinlich auch nur, weil der Mann daneben den ein bisschen angeschubst hatte. 

Aber das war egal. Wenigstens habe ich diesen Mitleidspreis bekommen. Und die Genugtuung, dass ich meinen ahnungslosen Mitbewohner danach in der Wohnung traf, ihm lässig wie ein Cowboy die Rose überreichte und die wunderbaren Worte "Prinzessin, ich hab dir ne Rose bei Hau den Lukas besorgt" sprach. Ich selber fand mich dabei  u n g l a u b l i c h  komisch, mein Mitbewohner fühlte sich glaube ich ziemlich entmannt.

Hier habe ich dann noch ein Schmankerl für die Leute, die sich mit mir zusammen durch Rechnungswesen kämpfen mussten. Eigentlich dachte ich da, dass ich mit diesem Scheiß für immer durch bin, aber leider verfolgt er mich auch noch auf der Arbeit. Oder sagen wir es so gerade auf der Arbeit. Und was macht der kleine Mann bzw. die kleine Frau aus lauter Protest? Jawollja, ein bisschen rumkritzeln. Da skam dann dabei raus.


Abrechnung machen ist halt echt wirklich super ätzend. Und während ich halt überlegte, wie ich was jetzt genau verrechne und wieso, erschienen diese magischen Buchstaben plötzlich auf meinem Block. Ich muss sagen, dass es wirklich ein Kunstwerk geworden ist. Wahrscheinlich habe ich mit mehr Hingabe an diesem epischen Kunstwerk der Moderne gearbeitet, als an der Abrechnung. Zurecht, wie ich finde.

Und zum Abschluss möchte ich euch noch das Highlight dieser Woche bieten. Wie viele von euch wissen, kann ich ja bestimmte Daten von Leuten tracken, die auf meinen Blog kommen. Unter anderem auch, was Leute gegoogelt haben weswegen sie dann auf meinem Blog gelandet sind. Ich habe es mir diese Woche mal genauer angesehen und war schockiert. Unglaublich, was Leute so googeln! Als ich das alles gelesen habe, kam ich mir ziemlich naiv vor. Ich google nie sowas! Die meisten anderen Menschen anscheinend schon... 

Was mich daran am meisten beunruhigt, ist die Tatsache, dass man bei solchen Suchbegriffen dann auf meinem Blog landen. Hier ist der verstörendste aller Suchbegriffe:


WTF?! Wer googelt sowas? Wenn der, der das gegoogelt hat, nicht sofort damit aufhört, hetze ich Mr. D. auf den los! Over And Out :)



Sonntag, 27. November 2011

Es weihnachet sehr.
...
Dreck.

Kann mir mal einer sagen, wo der Dezember so plötzlich hergekommen ist? Das kam ziemlich überraschend für mich. Ich bin die letzten Monate so vor mich hergetrottet im ewigen Kreislauf des Arbeitens, Essens und Schlafens, dass ich gar nicht gemerkt habe, dass das Ende meines Praktikums plötzlich vor der Tür steht. 

Erst, als ich letzte Woche meine Freundin auslachen wollte, dass sie Anfang November ihre Wohnung schon mit Weihnachtskram vollmüllt, hatte ich eine Erleuchtung. Denn sie machte mir klar, dass es erstens bereits Ende November ist und zweitens der erste Advent vor der Tür steht. Dann machte es plötzlich erst "Klick" und dann brüllte meine innere Stimme "Fuuuuuuuuuuck!!!". Das sah dann nach Zeugenaussagen etwa so aus (Szenen nachgestellt. In Wahrheit sah ich noch belämmerter aus. Aber das konnte ich so spontan nicht mehr rekonstruieren.).


Dreck. Dreck. Dreck! Wo ist die ganze Zeit geblieben? In drei Wochen ist mein Praktikum vorbei. In fünf Wochen muss ich den Bericht dazu abgeben. In sieben Wochen bin ich bereits in Schweden. Das kann doch nicht sein! Gestern war praktisch ja noch August... Ich muss noch so viel machen. Und habe dafür wenig Zeit. Sehr wenig Zeit. Super sehr wenig Zeit. Darf ich noch mal kurz? Danke. Fuck. Fuck! Fuuuuuuuuuuuuuuuck!  Wieso kann ich nicht ein Mal die Zeit im Blick haben? 

So kommt natürlich jetzt ein bisschen Zeitdruck auf mich zu.
Dinge und Projekte, die ich im Praktikum noch für meine Nachfolger vorbereiten und/oder beenden muss: Unendlich. Zeilen, die ich für meine Studienarbeit noch schreiben muss: Unendlich mal zwei. Vorbereitungen, die noch für Schweden getroffen werden müssen: Immer sechs Mal mehr wie die Studienarbeit. Dammit!

Man sollte jetzt meinen, dass ich nach dieser Erkenntnis dann jetzt mal so ordentlich reingehauen habe. Aber das wäre ja langweilig. Nein, ich habe es lieber vorgezogen, wie in Trance unsere Wohnung zu dekorieren und Plätzchen zu backen. Weil irgendwie wusste ich gar nicht, wo ich anfangen sollte. Kennt ihr das, wenn ihr so viel Arbeit habt, dass ihr erst mal in die Lethargie verfallt und/oder Sachen macht, die etwa so Prio 678.987 haben? Naja, wenigstens ist die Wohnung jetzt hübsch. 


Vielleicht kann ich ja einen Tauschhandel mit meiner betreuenden Dozentin eingehen: "Liebe Frau R. Alles, was von meiner Studienarbeit steht, ist ein Exposee. Und das ist sehr löchrig. Um genau zu sein, ist die Anzahl der Löcher größer als die Materie. Das hört sich jetzt erst mal nicht so bombe an. Aaaaaber - wenn Sie wollen, kann ich Ihnen die Wohnung schön weihnachtlich machen! Das kann ich richtig gut! Ich sprühe vor kreativer Energie! Krieg ich jetzt 30 Credits? Nein? Ich soll meine kreative Energie lieber mal auf meine Studienarbeit loslassen? Das finde ich persönlich jetzt suboptimal..." 

Vielleicht sollte ich ihn Sachen Argumentation mal die andere Seite des Dekorationsspektrums miteinbeziehen: "Liebe Frau R. Alles, was von meiner Studienarbeit steht, ist ein Exposee. Und das ist sehr löchrig. Um genau zu sein, ist die Anzahl der Löcher größer als die Materie. Das hört sich jetzt erst mal nicht so bombe an. Aber wenn Sie mir dafür nicht 30 Credits geben, dann tacker ich Ihnen Das Ding höchstpersönlich an die Wohnzimmerwand!"


Man, man, man ist Das Ding hässlich und geschmacklos, oder? Scared the Crap out me, als ich Freitag in die Wohnung kam und dieses Monstrum mich in unserem Flur anstarrte. Das Ding wohnt jetzt bei uns. Bah! Geht gar nicht. Ich nenne es auch nur abschätzig Das Ding. Die Oma einer Bekannten wollte es wohl nicht mehr (zurecht), ein Freund meines Mitbewohners allerdings schon (unverständlich). Jetzt wohnt Das Ding vorübergehend in unserem Flur, bis der das abholen kommt. Deswegen meide ich jetzt kategorisch den Flur, da ich Das Ding supergruselig finde. Und dazu ist es der absolute Höhepunkt des schlechten Geschmacks, wenn ihr mich fragt.

Dieses Bild ist übrigens für A., die Freitag bei Skype der Meinung war, dass Bussarde doch ganz süß wären und ich mich nicht so anstellen sollte (sie wurde Audio-Zeuge davon, wie mein Mitbewohner mit Das Ding in mein Zimmer gelaufen kam und es mir fast ins Gesicht drückte, nur um mich auf die Palme zu bringen. Sack). Liebe A., Das Ding ist alles andere als süß. Es ist bah. Da musst du mir zustimmen. Wenn nicht, läuft irgendwas schief mit dir...

Naja, wie ihr sicherlich gemerkt habt, habe ich auch viel Zeit damit verbracht, über Das Ding nachzudenken, darüber zu sprechen und mich darüber auszutauschen. Ziemlich viel Zeit, in der ich auch locker mal die Einleitung meiner Studienarbeit hätte schreiben können. Aber nein, das ist out of Limits. Mein Zeitproblem ist zwar groß, aber noch nicht groß genug, um mich wirklich zu motivieren. Noch sperrt mein Es mein Über-Ich  in den Schrank, wo dieses leise vor sich hinwimmert. Komischerweise lache ich auch noch über meinen neuen Ohrwurm. Wahrscheinlich aber nur noch, bis mein Über-Ich aus dem Schrank ausbricht und das Grinsen in meinem Gesicht abrupt erstirbt. 



Deswegen gehe ich jetzt mal Studienarbeit schreiben. Oder die Anordnung der Weihnachtskugeln noch mal umarrangieren. Oder Plätzchen essen. Oder Das Ding anstarren, in der Hoffnung, dass es sich dann irgendwie dematerialisiert. Es bleibt also spannend. Wer braucht schon 30 Credits für die Studienarbeit? Pft. Kinderkram.

Over And Out :)



Sonntag, 20. November 2011

Zwiegespräch mit meinem
15-Jährigen Selbst.

Diese Woche war ich in der Heimat. War sogar fast total schön. Endlich mal wieder Freunde und Familie sehen, sich von Mutti bekochen lassen und den neuesten Tratsch und Klatsch aus dem Dorf aufschnappen. Herrlich, mal wieder so richtig über die Menschen aus der Heimat abzuledern. Immer wieder interessant zu erfahren, wer mit wem und warum und aber auch, warum gerade nicht mehr. Zuerst war da also ein totales Hochgefühl.

Den ersten Dämpfer musste ich dann allerdings erfahren, als ich in mein Zimmer kam und das hier los war:


Meine Familie hat eiskalt meine geliebte Pflanze verrecken lassen. Da gibt man ein mal seine Schutzbefohlenen in die Obhut seiner Familie und dann das. Kollateralschaden. Nicht mal Chuck Norris könnte diese Pflanze (die übrigens früher mal auf den Namen Hubert hörte) noch retten. Zu der Verteidigung meiner Familie muss ich allerdings sagen, dass meine zwei anderen Pflanzen das Märtyrium überlebt haben - wenn auch vollkommen dehydriert und metaphorisch gesehen röchelnd und ätzend sich auf dem Boden wendend. 

Naja, machste nix. Wie man an der kleinen Farbexplosion auf diesem Bild auch unschwer erkennen kann, war ich auch endlich wieder zurück in meinem persönlichen kleinen Teenagermuseum. Das ist ja auch immer ein Punkt, der das Nachhausekommen immer so spannend macht. Alles in meinem Zimmer ist immer noch genau so, wie ich es bei meinem Auszug vor vier Jahren hinterlassen habe. 

Und so treffe ich immer wieder gerne auf meine alte Busted-Sammlung (Ich war 15 und schwer verliebt. Falls ihr euch nicht mehr an diese erstklassige Band erinnern könnt, frische ich euer Gedächtnis gerne wieder auf.) und anderen Relikten aus einer mittlerweile ganz anderen Zeit. Ich gebe da nur so die Stichworte Miss Sixty Hosen, Harry Potter Bücher, Malcolm Mittendrin DVDs, knallbunte Schweißbänder ... Ihr wisst, was ich meine. Die Welt, wie sie war, als wir halt 15 waren. 

Wenn die 15-Jährige Samira mich jetzt sehen könnte, würde sie wahrscheinlich einen Nervenzusammenbruch bekommen. Denn leider bin ich weder auf dem Weg eine Bestsellerautorin zu werden, noch habe ich es auf die Reihe gekriegt, den Bassisten von Busted zu heiraten oder lupenreine Porzellanhaut zu bekommen. Stattdessen mache ich ein unterbezahltes Praktikum mit viel IT-Zeugs, kann nicht mal eine Verlobung vorweisen und das mit der Porzellanhaut... wir wollen lieber nicht drüber sprechen. 

Tut mir also Leid, liebes 15-Jähriges Selbst. Ich möchte dir trotzdem gerne sagen: DAS LEBEN IST KEIN PONYHOF! Außerdem, schau dir bitte mal den Typen von Busted jetzt an. Es ist also durchaus okay, da mal hier und mal da in der Lebensplanung was umzuschmeißen. Sonst wärst du jetzt in einer grausamen Lebensgemeinschaft mit dem da (oder soll ich lieber sagen: das da?)


Jap, ihr sehr richtig. Der junge Mann hat nach Abklingen der Boyband-Karriere dann auf Dschungelcamp umgeschult und ist mittlerweile zum Moderator dieses kulturell und intellektuell wirklich höchst anspruchsvollen Fernsehformats aufgestiegen. Und ziemlich fett ist er. Und er hat auch Tribals auf den ganzen Körper tätowiert. Und er hat auch mal öffentlich James und David Cameron vertauscht. Als Engländer wohl gemerkt. Also wahrlich ein Traummann.

Wäre ich mit das da gestrandet, wäre ich dann wahrscheinlich jetzt eine der Ghostwriterinnen für Dr. Stefan Frank, Der Bergdoktor oder meinen absoluten Favoriten Mami - Gefühle kann man lesen. Oder noch schlimmer: Ich würde unwitzige Frauenromane schreiben, die selbst Hausfrauen grottig schlecht finden. Und hätte wahrscheinlich eine Vorliebe für pinke Jogginganzüge. Und wäre jedes Wochenende asozial betrunken im Pub und würde Leute anpöbeln. Ja dann lieber doch nicht. Plötzlich ist mein Leben doch ganz okay. Oder, liebes 15-Jähriges selbst?

Allerdings hätte ich dann natürlich auch reich werden können. Denn dann hätten die von Little Britain ordentlich Lizenzgebühren an mich zahlen müssen, für die eins zu eins Adaption meiner Persönlichkeit. Mir schwebt dann nämlich als potentielles Selbst etwa das hier vor:


Bei genauerer Betrachtung wäre das natürlich schon eine ziemlich steile Zukunft. Aber das ist ja irgendwie hätte, hätte, Fahrradkette. Ich bin keine gefeierte Bestsellerautorin, aber ich bin auch nicht so wie Vicky aus Little Britain geworden. Also doch alles Wölkchen. Denn, liebes 15-Jähriges Selbst: Es kommt erstens immer anders und zweitens als man denkt.

Mal schauen, was mein 30-Jähirges selbst dann später mal zu meinem 23-Jährigen Selbst sagt. Wahrscheinlich wird es mich auslachen. "Süß. Du wolltest was mit Medien und Marketing machen. Jetzt wohnst du in nem Wohnwagen am Stadtrand, hast sechs Kinder von sieben Vätern (beim kleinen Enrico-Dscheremmi ist nicht ganz raus, ob Ralf oder Horst der Vater ist) und verdienst dein Geld damit, dass du getragene Unterwäsche nach Japan verkaufst". Oder aber noch schlimmer: "Jetzt wohnst du mit dem Christian, den du schon in der zweiten Klasse abstoßend fandest, im Vorort, bist Hausfrau und Mutter eines adoptierten Rauhaardackels und (jetzt kommt das Schlimmste) bist AKTIVES MITGLIED DER FDP!"

Naja, das Ende ist wie gesagt offen. Vielleicht werd ich auch einfach keine 30. Over And Out! :)



Mittwoch, 16. November 2011

Ey Mama, du bist voll peinlich!

Dass meine Mutter neuerdings bei Facebook angemeldet ist, ist schon starker Tobak. Neuerdings finde ich mich immer wieder in absurden Situationen wieder, die auch immer in diesen Fail-Blogs für allgemeine Erheiterung sorgen.  

Ich lasse mir gerne öffentlich von meiner eigenen Mutter einen absoluten Abzug verpassen. Besonders, wenn sie sich dann noch mit A. verbündet. Das macht meinen Tag dann immer so unwahrscheinlich gut. Nicht. A. kann nur froh sein, dass ihre Eltern noch nicht bei Facebook sind...Aber ich stehe da drüber. Wäre ich ja schön blöd, das hier zu posten, wenn es mir peinlich ist.

Wäre ich jetzt 14, wäre es mir wahrscheinlich super peinlich. Mit 23 bin ich eher stolz darauf, dass meine Mutter weiß, wie dieses Internetz da funktioniert und jeder sehen kann, dass ich mein Abzug-Verteilen-Talent eindeutig von ihr habe. Das mit dem Peinlichkeitsfaktor muss ich mir aber unbedingt merken, für wenn ich mal eine Tochter im Teenageralter habe. Dann werde ich ununterbrochen ihren Status kommentieren. Ich möchte den Satz "Ey Mama, du bist voll peinlich!" praktisch aus ihr herauskitzeln. 

Vielleicht können A. und ich dann auch ein "Du bist voll peinlich!" Bingo spielen. Wer die Tochter am meisten in der Öffentlichekeit blamiert (sofern man das blamieren nennen kann. Vierzehnjähirgen ist ja generell ALLES peinlich), hat gewonnen. könnte sogar ein richtiger Wettkampf werden. Tochter-Blamierungs-Weltmeisterschaften! Und ich bin die Initiatorin. 

Ihr entschuldigt mich, ich muss weg. Eine Sportart anmelden.



Over And Out :)

Mittwoch, 9. November 2011

Eine Woche voller Ereignisse.

Diese Woche ist eine besondere Woche. Denn diese Woche habe ich das erste Mal seit Beginn meines Praktikums frei. Juhee! Wurde auch Zeit, langsam kann ich keine Shops und ePaper mehr sehen.

Endlich kann ich mal wieder die Vorzüge des Studenten-Lotterlebens genießen. Also zu einer Zeit im Supermarkt sein, in der die Schlange nicht bis zum Ende des Ladens reicht. Oder unter der Woche so richtig ausgehen. Oder bereits um zwölf Uhr Mittags vor dem Prosieben Studenten-bespaßungsprogramm hängen bleiben. Ooooder (und das ist das Beste) gar mal wieder in Ruhe dumme Spiele im Internet spielen, die so überhaupt gar keinen Sinn haben ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. 

Was anderes außer Rumdaddeln kann man zu dieser Jahreszeit nicht machen. Es ist so usselig da draußen, dass man sich am besten einfach nur zu Hause in eine Decke einmummelt und Tee trinkt. Nur heute war ich  dann mal total spießig und habe einen gemütlichen Herbstspaziergang gemacht. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich seit meinem Praktikumsbeginn im Juli schon ziemlich viele Leute verknallt haben. Denn am Geländer der Brücke vor unserem Büro machen Pärchen neuerdings diesen Quatsch mit dem Schloss-an-die-Brücke-hängen-Schlüssel-in-den-Fluss-und-dann-bleiben-wir-für-immer-zusammen. 

Es hat zwar noch nicht die Ausmaße der Hohenzollernbrücke in Köln, aber
auch die Ellerntorsbrücke ist beliebt.
Es ist auf jeden Fall ganz nett anzusehen. Ich darf da ja aber nicht wirklich mitspielen. Die einzigen Männer in meinem Leben sind derzeit ja nur die drei Chaoten aus der WG. Aber auch wir haben Spaß. Denn nicht nur ich habe frei, zwei meiner Mitbewohner sind seit letzter Woche auch langzeitarbeitslos und deswegen genießen wir derzeit zu dritt dieses Lotterleben. Wobei zwei von uns ja eigentlich eine Studienarbeit schreiben müssten...

Aber das klappt derzeit leider nicht so dolle, denn ich bin viel zu sehr damit beschäftigt irgendwelche Serien zu schauen und mich um Dinge zu kümmern, die halt so liegengeblieben sind. Schweden zum Beispiel. Da scheint die Fontys ja jetzt alles gerettet zu haben, denn gestern bekam ich diese erfreuliche Mail:


Es geht jetzt also anscheinend tatsächlich los - I'm in! Plötzlich wird die ganze Schweden-Geschichte so wirklich. Vorher war es immer nur so ein Gedanke im Hinterkopf, dass ich das nächste Semester im tollen Schweden verbringe - aber das war eher sowas Abstraktes. Und jetzt plötzlich wird die ganz Chose total greifbar. Ich bin mal gespannt, ob ich deswegen dann vorher noch den Total-Koller bekomme. Ich gebe da ja offen und ehrlich zu, dass ich immer ganz gerne mal einen Vollausraster vor totalen Veränderungen bekomme.

Ist aber irgendwie auch total ärgerlich. Ich meine, ich gehöre jetzt zu diesen überflexiblen jungen, hippen Marketern, die heute in Hamburg, morgen in Schweden und nächste Woche in den Niederlanden sind. Das ist natürlich alles so aufregend und man lernt eine Menge Leute kennen - aber derzeit sage ich ganz ehrlich, dass ich so gar keinen Bock auf Schweden habe. Wenn es nach mir ginge, würde ich erst mal noch ein weiteres halbes Jahr in Hamburg bleiben. Ich meine, ich habe mich gerade erst an alles hier gewöhnt und fühle mich wohl (naja, so wohl man sich im Crackhouse halt fühlen kann...) und dann muss ich jetzt schon wieder meine Sachen packen und muss in Richtung nächstes Kapitel aufbrechen. Es hört sich also glanzvoller an, als es eigentlich ist...

Es wird auf jeden Fall eine Erfahrung sein, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass nach Schweden mit dem ganzen Ortsflummigedöns dann Schluss ist. Ich sollte es wie meine Mitbewohner machen, die bleiben auch die ganze Zeit an einem Ort. Ich meine, International Engineering ist ja auch irgendwie Quatsch, ne?

Mein Mitbewohner, der auch im Praktikumsexil ist, und ich
wieder zurück im Hörsaal. Ist ein bisschen wie nach Hause kommen...
Aber je länger ich mit diese Ingenieuren zusammenhänge, desto größer wird auch mein Wissensschatz  bezüglich Sachen, für die ich mich vorher einfach mal so gar nicht interessiert habe. Jetzt weiß ich plötzlich ein bisschen was über Robotik und physikalische Gesetze. Letztens war ich sogar bei der Nacht des Wissens in der TU Hamburg, an der einer meiner Mitbewohner Medizintechnik studiert (für alle Marketer, die sich genauso viel darunter vorstellen können, wie ich früher: Das sind die Leute, die die ganzen Kernspintomographen und so bauen). Das war auf jeden Fall mal irre interessant zu sehen, wie das ganze Ingenieursgedöns so funktioniert. 

Ich hatte letztens auch einen Durchbruch in Sachen "Wir-wissen-alles-und-du-unterstreichst-nur-und-malst-bunt-aus". Der andere Mitbewohner schreibt nämlich gerade eine Studienarbeit über irgendwas mit so Maschinen (surprise) und muss da so eine kleine Kostenaufstellung machen. Und wer hat keine Ahnung von Buchhaltung und wer weiß wenigstens theoretisch, wie man so Maschinen abschreibt?! Jawollo, ich weiß es, und er weiß es nicht! Strike. Endlich konnte ich da auch mal ein Erfolgserlebnis erzielen. Danach gab es auch gleich wieder die klassische Marketer/Ingenieursabkommen: "Ich kann dir theoretisch gerne sagen, wie man sowas ausrechnet. Aber wenn ich dir das persönlich ausrechne, kann die Bad Bank einpacken gehen. Rechnen solltest du selber..."

Was ich auch amüsant finde, ist die Tatsache, dass mein Leben jetzt neuerdings verfilmt wird. Zwar habe ich nicht so eine Wallemähne wie Zooey Deschanel, aber ansonsten ist es in unserer WG irgendwie eins zu eins. Ich wusste, dass mein Leben hollywoodreif ist!




Over And Out :)

Montag, 31. Oktober 2011

Ich studiere Unterstreichen und Bunt Ausmalen, Nebenfach Singen und Klatschen

Heute will ich euch mal nicht mit diesem üblichen Blabla aus dem Nähkästchen meines Lebens zutexten, heute bringe ich euch mal ein bisschen was über Marketing bei.

"Bäääääh. Ih. Irgendwas mit Anspruch, da mach ich das Fenster mal lieber gleich wieder zu und schau nach, ob in den letzten 30 Sekunden was auf facebook gelaufen ist!" wird euch da wahrscheinlich durch den Kopf gehen. Doch das braucht ihr nicht, denn Marketing kann so viel Spaß machen. Weil man darf fernsehen und sich amüsieren und das dann auch noch Recherche nennen! Was will man also mehr?

Denn auch, wenn meine Mitbewohner und ihre Ingenieursfreunde immer wieder gerne betonen, dass ich International Malen und Bunt Unterstreichen mit Singen und Klatschen in Nebenfach studiere, ist das nicht wahr. Gut, ich gebe unter Umständen zu, dass ich mich wahrscheinlich auch mal so um 55,5 Milliarden Euro verrechnen würde, wenn ich die Bilanz von dieser Bad Bank machen müsste - Finanzbuchhaltung war noch nie so meine Stärke - aber Marketing, das kann ich. Ich will ja nicht angeben, aber ich würde sagen, dass ich das sogar richtig gut kann. 

Und da ich euch wie gesagt nicht mit so BCG-Portfolios und diesen kotzlangweiligen Porter's 5 Forces belästigen möchte, kommen wir gleich zum Spaßteil meines Studiums: lustige Videos gucken. Deswegen gebe ich euch hier meine Top 10 an tollen Werbebotschaften im letzten Jahr kreuz und quer durch sämtliche Marketingstrategien:


Platz 10 geht an ein virales Video. Länger als ein üblicher Spot und generell dafür gemacht, dass sich das Video im Netz rasend schnell verbreitet. Das Video ist toll, kommt aber leider nur auf Platz 10, da ich mir das Produkt einfach nicht merken konnte. "Das Video war so toll! Irgendwas mit Kameras. Hier dingens. Nikon oder HP oder so". Naja, war dann doch Olympus... Was ich aber gut an diesen viralen Dingern finde ist, dass sie meistens sehr aufwendig gemacht sind und man auf dem Youtubechannel ein Making Of sehen kann, das fand ich in dem Fall sehr hilfreich. 




Platz 9 ging an ein bisschen Product Placement in Sachen Musikvideos. Man kauft sich in Amerika als Marke gerne mit irre viel Geld in Musikvideos ein. In Deutschland ist das glaube ich verboten, aber Ray Ban  hier haben das in so ziemlich jeden It-Video des letzten Jahres gut durchgezogen. Taio Cruz und Bruno Mars ist das Ding ja praktisch an den Schädel gewachsen... 



Platz 8 geht an einen ganz stink normalen Werbespot, den ich aus dem deutschen Fernsehen kenne. Ich habe ihn gesehen und mich gleich verliebt. Ich finde ihn brillant und wenn ich in Flaschen abgefülltes Wasser nicht die überflüssigste Erfindung seit es Toaster, die Figuren in dein Brot brennen empfinden würde, würde ich nur noch VIO kaufen. "Sie haben Hasi gerettet!" ein Knaller. Wird nur noch getoppt vom Hasen-Styling.



Platz 7 geht an "Aus Scheiße Gold machen". Das kann man hier so wörtlich nehmen. Ich meine, der Trailer macht so richtig Bock auf den Film (zumindest Leuten wie mir, die manchmal auch gerne flache Filme schauen) und dann sind es letztendlich die schlecht investiertesten acht Euro ever. Schaut selbst. Respekt an den Trailer-Mann. Der sollte vielleicht mal Marketingchef für BP in Erwägung ziehen.


Platz 6 geht an A.s und meinen Alltime-Favourite. Denn erstens ist der Spot gut gemacht und zweitens kann man ihn sich immer und immer und immer und immer und [...] immer wieder reinziehen. Und am Ende bleibt immer wieder die selbe Frage: Wie zur Hölle haben die das gemacht? Und natürlich der Catchphrase: "I'm on a horse" (A. und ich haben den bestimmt siebenhunderttausend Mal benutzt und fanden ihn trotzdem jedes Mal köstlich). Derzeit gibt es auch eine tolle Version für den Film Puss in Boots. Ob er nächstes Jahr in meine Top 10 kommt und in der Kategorie "Aus Scheiße Gold machen" gewinnt, wird sich zeigen.



Bei Platz 5 habt ihr mich erwischt, wenn ihr zu Recht sagt, dass das aus dem Jahr 2010 ist. Aber das ist mir egal. Da es dieses Jahr leider wohl keine Staffel geben wird, muss ich halt den nehmen. Denn das ist einer der besten Serien-Promos, die ich seit langem gesehen habe. Gut, es hilft auch die Tatsache, dass die Show extrem gut ist - aber trotzdem finde ich, dass dieser Promoclip zurecht Platz 5 verdient hat.


Auf Platz 5 kommen meine All-Time Favourite Kia-Hamster. Ich hatte meiner Begeisterung ja hier auf diesem Blog schon mal mehr als gehuldigt, allerdings finde ich das Follow-Up noch besser. Egal, wer sich diese Hamster ausgedacht hat, der Typ ist mein Held!


Auf Platz 4 etwas total süßes. Ist zwar auch schon älter, habe ich aber dieses Jahr erst entdeckt und deswegen zählt es für 2011. Das sieht irgendwie aus, als hätte das voll Spaß gemacht. Ich will auch sowas an der Haltestelle an der Stadthausbrücke. Dann würde ich vielleicht auch mal die Treppe nehmen. Allerdings ja doch nur, bis mir das wieder zu lahm wird und ich den nächsten Kick brauche...



Kommen wir nur zu der lang ersehnten Top 3. Nummer drei geht an etwas unfreiwillig Lustiges. Denn ich finde, egal welcher Produktdesigner da am Start war: FAIL! Wer erfindet sowas? Und macht dann einen soooooo schlechten Werbespot draus? Und vor allem: Wer kauft seinem Kind sowas? Das ist ja irgendwie ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und sollte vorm obersten Gerichtshof bestraft werden... Als ich den Spot das erste Mal im Fernsehen gesehen habe, hat es mich total kalt erwischt und mir ist erst mal die Kinnlade runtergefallen...


Platz 2 geht an den obligatorischen Flashmob. Es kommt zwar immer noch nicht an meine allerliebste Flashmob-Szene ever ran, ist aber finde ich trotzdem extrem gut gemacht. Besonders, da mir bekannte Menschen zu dem Zeitpunkt wirklich am Hauptbahnhof in Berlin waren und ich über exklusives Videomaterial verfüge.



Und das ultimative Video, das ich immer und immer wieder schauen könnte goes to Heineken: Ohne Worte. Ich musste sooooo Lachen.


Over And Out :)