Sonntag, 28. August 2011

Die verwirrte Frau, die morgens im Penny immer Wodka kauft

Dies ist die tragische Geschichte der Samira M., die einfach nicht aus ihren Fehlern lernte.

Samira war ein fröhliches Mädchen. Eins, das lustig war und immer viele Freunde hatte. Doch dann kam die Studienarbeit und Samira gelang in einen teuflischen Teufelskreis, der sie auf der Straße landen ließ. - Ich kann mir gut vorstellen, dass das die Gruselgeschichte ist, die sich Studenten noch Jahre später erzählen werden, wenn ich so weitermache. 

Abgefahrene Müslikreation - sieht dufte aus, hat aber eine Zwiebelnote zu viel.

Was passiert ist, dass ich hier schon wieder so abdrehe? Nichts. Das ist ja das Problem. Es ist nichts passiert. Gar nichts. Und dabei sollte ja eigentlich alles passieren. Aber ich habe keinen Bock. Voll, total keinen Bock. Gestern hatte ich eigentlich ein kleines Motivationsfenster und ich wollte mal so langsam mit meiner Studienarbeit anfangen. Zumindest schon mal so das Wesentliche. Ihr wisst schon, die typische Fontys - "Ich-zieh-dir-sieben-Punkte-ab-wenn-du-nicht-einen-exakten-Seitenrand-von-2,54-Zentimetern-sprich-ein-Inch-hast" Knebelleiher. Aber die Motivation hielt genau dem Zusammenschnippeln eines Müslis stand. Und dann hat die dumme Motivation sich schon wieder auf nimmer Wiedersehen verzogen. Tschö. War doof mit dir.

Grund für meine plötzliche Demotivation war der Geschmack dieses Müslis. Ich musste mir erst mal die Zeit nehmen, in Ruhe richtig auszuticken. Denn das Müsli ging gar nicht. Und das war das Müsli eigentlich nicht selber schuld. Schuld ist irgendeiner meiner Mitbewohner. Denn die Nektarinen, die ich ins Müsli reingeschnippelt hatte, schmeckten unglaublich streng nach Zwiebeln. Und ich weiß auch, wieso das so ist. Irgendeiner meiner Mitbewohner-Spezies hat wahrscheinlich mal wieder Zweibeln geschnitten, das Messer als durchaus noch sauber erachtet und dann wieder zurück in den Messerblock gesteckt. Die Leute, die mich kennen, wissen, wie ich zu Zwiebeln und deren Geschmack stehe und können sich in etwa vorstellen, wie extrem unerfreut ich über diese Überraschung war. Männer! Echt. Grr!

Problem war leider nur, dass niemand da war, den ich so richtig anbrüllen konnte. Deswegen sah ich es als äußerst wichtig an, erst mal die ganze achte Staffel von Project Runway zu schauen (Oh wie herrlich. Drama, Drama, Drama!), mich dann durch ganz Youtube zu klicken, um dann zu merken, dass der Tag schon wieder vorbei war. Dammit! Aber wenigstens kann ich euch hier ein echtes Knallervideo präsentieren...


Ihr müsst schon zugeben, dass das ein sehr süßes, lustiges und beängstigendes Video zugleich ist. Ihr kennt das ja, liebe Mit-Studenten. Wenn eine Hausarbeit ansteht, kann man plötzlich studenlang irgendwelchen Mariachi-Bands zuhören. Oder sich die Nägel in abfegahrenen Farben lackieren. Oder seinen Schrank mal aufräumen. Oder auch den Wolkenformationen am Himmel hinterhersehen. Oder aber auch einfach mal die Raufasertapete minutenlang anstarren ohne zu blinzeln. Unglaublich, was man alles machen kann, statt zu studieren. 

Ich sehe da also extrem schwarz für mich. Jetzt, wo ich aufgrund des Praktikums extrem aus der Übung in Sachen Selbstmotivation bin, werde ich diese Studienarbeit niemals schreiben können. Und dann kriege ich die Credits nicht. Dann werde ich exmatrikuliert. Und dann bin ich ohne Studienabschluss. Und dann bin ich arbeitslos. Und dann obdachlos. Letztendlich wahrscheinlich ohne jegliche Perspektive. Wahrscheinlich dann auch dem Alkohol sehr zugeneigt. Dann verliere ich jegliche Schamgrenze und bin eine von den zermürbten Frauen, die morgens um acht eine billige Flasche Wodka beim Penny kaufen und denen dann auch alles egal ist. Und dann erzähle in den Leuten an der Kasse immer ungefragt, dass ich eine rosige Zukunft vor mir hatte und Marketing-Managerin bei Coca-Cola hätte werden können und würde kleinen Kindern bedrohlich in die Augen sehen und denen auf gruseligste Art und Weise sagen, dass die bloß weiter zur Schule gehen sollten obowhl die mir nicht zuhören, weil die von schon angefangen haben lauthals zu flennen, als ich mich mit meinem gruseligen Kopf zu denen runtergbeugt habe. Und dann machen alle einen riesen Bogen um mich und selbst A. wird sich von mir distanzieren, obwohl die selbst in der 9. Klasse hardcore zu mir stand, in der ich dachte, dass jeden Tag kniehohe bunte Ringelstrümpfe zu Knickerbockern tragen der Hit wäre.

... Irgendwie steigere ich mich da glaube ich gerade zu sehr rein. Noch eine erfolgreiche Art und Weise, mich von der Studienarbeit abzulenken. Unglaublich. Naja, machste nix. Derzeit nehme ich auch eine Abwärtsspirale in Kauf. Ich gehe jetzt Farmville spielen oder was ähnlich dummes machen. Over And Out :)

1 Kommentar:

  1. Aber, aber...vor diesem Absturz steht ja immer noch die Mutter mit dem Motivations-Nudelholz! Bei der wirste dann wieder wohnen, und hier ist Penny ja schon lange zu.

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