Freitag, 5. August 2011

Dreh das Organigramm um - und du bist Chef!

DAS nenne ich mal ne ordentliche
Büroausstattung.
Jede Woche mache ich erfreulich neue Entdeckungen im Verlag. Heute habe ich zum Beispiel herausgefunden, dass ich überdurchschnittlich in Sachen Textmarkern ausgestattet bin. Ich habe sage und schreibe 15 Textmarker in fünf verschiedenen Farben zur Verfügung. (Hätte ich das mal in der VWL-Klausur gehabt, hätte ich Herrn B. das abgefahrenste Diagramm aller Zeiten hinmalen können). Meine Kollegen haben dieses Repertoire nicht. Aus einem meiner Kollegen brach deswegen auch heute dann der totale Neid heraus und er sagte, ich hätte nur so viele Textmarker, weil ich nichts anderes außer bunt anstreichen und ausmalen kann. Da kann der aber mal froh sein, dass der das gestern nicht gesagt hat. Denn gestern haben meine Abteilung und ich beschlossen, dass Umgekehrt-Tag ist. Wir haben nämlich das brandneue Organigramm unseres SGFs (oder auch SGEs. Kein Plan.) bekommen. Unerfreulicherweise bin ich in diesem Organigramm als absolut letztes Schlusslicht aufgelistet. Ich bin praktisch der Wurmfortsatz der Abteilung, wie meine Schreibtischnachbarin so nett feststellte. Das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen und deswegen habe ich dieses nichtssagende Organigramm einfach mal umgedreht. Und ratet mal, wer dann der Chef in dem Laden war! Ja genau - Moi. Weil das alle ziemlich cool fanden, haben wir also für einen Tag den Umgekehrt-Tag einberufen. Am Anfang war es noch ziemlich witzig ("Woah, mein Meeting war sooooo aufregend. Der dreistündige Vortrag über Serverauslastung und Aktionsübertragungen hat voll gefetzt!" - "Ja, bitte bring mir doch was von deinem köstlich riechendem Ingwer-Kohlrabitee mit" und so weiter und so fort). Aber am Ende wurde es echt anstregend immer das Gegenteil von dem zu sagen, was man eigentlich wollte. Wenigstens war ich mal für einen Tag der Chef im Laden. Auch, wenn eher nur so symbolisch. 
Es kommt nicht gut zur Geltung, aber
es ist da: Das Wacken-Bier
Und da wir so ein tolles Großunternehmen mit unwahrscheinlich jungen, smarten und innovativen Mitarbeitern sind, ist bei uns die nächste Facebookparty auch nicht weit entfernt. Das führte diese Woche dann zu einem Grill Flashmob vor unserem Gebäude. Praktisch ist, dass hinter dem Verlagsgebäude gleich eine große Wiese ist, bei der die Stadt so nett war, festinstallierte Grills anzubringen. Deswegen hieß es dann abteilungsübergreifend: Oha, wir haben zwei Tage am Stück eine Pause vom Herbst - das sollten wir ausnutzen! Also ab auf die Wiese und pack aus das Bier! Meine Mitpraktikantinnen und ich haben uns dann repräsentativ für das gute Wacken-Bier entschieden. War mal ganz schön, einfach mal mit Kollegen rumzusitzen und nicht die ganze Zeit über Arbeit zu reden. Allerdings hätte ich zu einem späteren Zeitpunkt lieber über die Arbeit geredet, statt mich wieder in der ewigen "Bitte sei netter zu dem Mann in der Kantine"- Diskussion wiederzufinden. Der Mann, der Nachmittags nämlich in der Kantine arbeitet, hat mir ein mal den Karamellsirup in meinem Karamell-Latte nicht berechnet und schon heißt es, ich könnte da Rabatte klarmachen. Das kann ich aber gar nicht. Der Mitarbeiter macht das mehr aus Lust und Laune als aufgrund persönlicher Präferenzen. (Naja, aber ein bisschen Recht haben die schon. Wenn ich überporportional nett zu ihm bin, krieg ich auch den Sirup umsonst. Aber das ist mein persönlicher Vorteil - sollen die einfach auch mal superextrawithcherryontop nett zu dem sein).
Wieder mal sowas wie FC
Unterbadtrantütenhausen gegen
ZKT Schluffischlonzheim
Aus der WG gibt es derzeit nicht sonderlich viel zu berichten. Ich lerne immer noch fleißig Sachen über Männer, die 90 Minuten (im schlimmsten Fall noch die Verlängerung) wie bekloppt einem dämlichen Ball hinterherrennen und sich dabei iiiiiiiiirre toll vorkommen. Was genau habe ich gelernt? Also: Wenn Mainz gegen so eine superunwichtige Mannschaft aus Untersibirien in der Vorrunde (Vorrunde, Leute. Vorrunde!) für so eine Europaliga (also nicht mal das wichtige Ereignis selber!) ein Tor in Mainz schießt, ist das okay. Wenn Mainz allerdings eins in Untersibieren im Rückspiel (Ja, voll bekloppt. Die spielen zweimal das gleiche Spiel!) schießt, ist das viel besser. Das liegt daran, dass mehr Leute im Heimstadion sind, die Mainz lieb haben (mein Mitbewohner dachte wohl, ich würde es besser verstehen, wenn er es mir erklärt als wäre ich drei Jahre alt). Verrückt, wenn ihr mich fragt. Aber mich fragt auch keiner. Ich werde im Wohnzimmer eher nur geduldet, wenn Fußball läuft. Einen Antrag auf Asyl kann ich glaube ich voll knicken. Aber hey, ich weiß jetzt, wo man Sport1 findet. Früher wusste ich nicht mal, dass es das gibt. Da laufen den ganzen Tag nur spannende Sachen und nachts ziemlich nackte Frauen. Hab ich wieder was dazugelernt. Das wars dann für diese Woche. Ich verabschiede mich nämlich ins Wochenende. Over And Out :)

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