Donnerstag, 30. Juni 2011

Der Hund der Nachbarin des Großonkels deiner Grundschullehrerin nervt!

Limo testen. Gruppe Playbär stürzt
sich immer wieder gerne in neue
sinnlose Abenteuer.
Endspurt. Ich befinde mich in den letzten Zügen in der alten Heimat. Morgen muss ich noch in Controlling irgendwie über eine 4.0 kommen (Traurig, aber wahr. Das ist mein derzeit oberstes Ziel.) und dann hält mich eigentlich nichts mehr hier in Kaldenkirchen. Doch bevor ich mich verabschiede, werde ich mich natürlich noch gebührend verabschieden. Morgen nach der Controllingklausur schmeiße ich nämlich eine kleine Party. Das mache ich am Ende des Semesters immer ganz gerne. Ich lade die Gruppe Playbär ein und dann trinken wir, bis wir nicht mehr ganz wissen wie wir heißen, wo wir wohnen und wie der Geburtsname unserer Mutter lautet. Die Gruppe Playbär ist nämlich meine krasse Kompetenzgang aus der FMD2E. Hat ja jeder von uns: Eine gewisse Gruppe von Leuten, der er angehört und die den Unialltag an besonders schlimmen Tagen immer irgendwie erträglich machen. Doch meine Gruppe ist anders. Meine Gruppe ist keine Zwangsgemeinschaft. Meine Gruppe ist praktisch Familie. Auf die lasse ich echt nichts kommen. Denn da haben sich sozusagen die richtigen Knallköpfe gefunden. Wenn wir aufeinanderhängen, dann gibt es eigentlich immer eine Menge krasse Action und garantiert was zu lachen. 
Wir können auch ernsthaft arbeiten.
Manchmal.
Unsere Erfolgsgeschichte begann im Projekt Businessplan, als wir sieben noch recht orientierungslosen Zweitsemester uns mehr durch Zufall als durch Kalkül zu einer Projektgruppe zusammentaten. Wir kannten uns noch nicht wirklich gut, aber bereits nach zwei Wochen, vierunddreißig durch unfreiwillige Slapstickeinlagen verursachten Lachkrämpfe, siebenundzwanzigtausend "Deine Mudda"-Witzen und diverser Chatroulette-Intermezzos war klar: Diese Projektgruppe ist nicht wie andere Projektgruppen. Diese Gruppe ist was für die (Uni)Ewigkeit. Wenn man einmal Personen gefunden hat, mit denen die Chemie aber sowas von stimmt, sollte man diese nie wieder ziehen lassen. Und das taten wir auch nicht. Von diesem Projekt an waren wir unzertrennlich. Problem war natürlich nur, dass wir manchmal doch recht unproduktiv waren, da wir mehr Zeit mit unsinnigen Dingen verbrachten (am liebsten Dr. Sommer auf bravo.de lesen und unseren unqualifizierten Senf dazugeben) als wirklich zu arbeiten. So kam unser Projekt zuerst auch nicht so gut voran. Doch zumindest in Sachen Brainstorming waren wir Knallköpfe ganz vorne dabei: Umwelt retten ist voll im Trend -  Klimawandel - Eisbären - Eisbären sind voll putzig - Ein Eisbär mit Putzlappen - Hausfraueneisbär - Hausfrauenbieber - Justin Bieber im Hausfrauenkostüm - Justin Bieber im Lack und Leder Kostüm - Penis (Irgendwie endeten alle unsere Gedankenketten mit diesem Wort). Und nach einiger Zeit konnten wir uns dann doch auf zwei Produkte einigen, die wir rein hypothetisch vermarkten wollten. Seitdem hießen wir nach unserem Firmennamen Gruppe Playbär und das hat sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht geändert. Gruppe Playbär verbringt Freistunden zusammen, Gruppe Playbär macht so gut wie alle Projekte zusammen und Gruppe Playbär hält sich gegenseitig Plätze in den Vorlesungsräumen frei. Wie es sich für eine vernünftige Unifamilie gehört. Uns kriegt so schnell nichts auseinander. Auch keine Businesspläne oder Bionade Testcases. Während es in anderen Gruppen immer wieder gerne zu Mord und Totschlag kommt, bleiben wir eigentlich immer ganz gelassen und machen einfach Witze drüber. Nur bei richtig langen Projekten wie dem sieben Stunden andauernden HLA10-Marathon gehen wir uns irgendwann gegenseitig auf den Keks. Doch das ist ja irgendwie auch verständlich. Ich bin sicher, dass selbst der Dalai Lama und Mahatma Ghandi sich kurzfritsig mal eben die Köppe einschlagen würden, wenn sie bei Stunde fünf des HLA10-Reports angekommen wären.  
Dummes Emo-Kostüm? Jawollo!
Gruppe Playbär ist bei solchen Aktionen
immer ganz vorne dabei.
Mit der Zeit haben wir auch gelernt mit den Macken der anderen umzugehen und auch unsere Produktivität hat sich wirklich verbessert. Wir verbringen jetzt nur noch die Hälfte der Zeit mit sinnlosen Aktivitäten. Aber ich muss auch sagen, dass diese vermeintlich sinnlosen Aktivitäten manchmal der einzige Grund sind, weswegen ich überhaupt in die Uni gehe. Wenn ich nicht wüsste, dass gleich wieder meine Menge Antiwitze und skurrile Geschichten auf mich warten, sondern nur VWL-Quatsch und Kostenrechnung - dann würde ich auch wahrscheinlich die meiste Zeit einfach nicht auftauchen. Ich habe mittlerweile auch die Verwendungsrate meiner "Deine Mudda"-Witze gegenüber Ben drastisch heruntergeschraubt, da seine Mutter zufällig auch meine Marketingdozentin ist. Deswegen muss ich jetzt immer "Deine Großtante zweiten Grades"- Witze machen. Aber das kann auch lustig sein. Besonders, da ich immer wieder mit neuen, noch komplizierteren Familienverhältnissen um die Ecke komme ("Sam - du nervst!" - "Der Hund der Nachbarin des Großonkels deiner Grundschullehrerin nervt!"). Ach ja, ich werde euch wohl doch schon ziemlich vermissen, wenn ich am Sonntag aufbreche. Eine unglaubliche Ära geht zu Ende. Doch wir sehen uns in einem Jahr und dann haben wir uns hoffentlich eine Menge zu erzählen. Doch erst wird morgen noch mal so richtig die Bude abgerissen - Metaphorisch gesehen natürlich. Ich hätte die Kaution dann doch schon ganz gerne wieder. Over And Out :)

Montag, 27. Juni 2011

Das Leben ist kein Wunschkonzert

Das Monopoly-Deathmatch
wird mir wahrscheinlich für
immer im Gedächtnis bleiben.
Mitbewohner. Da hatte ich in den letzten zwei Jahren eine ganze Menge von. Sechs verschiedene Mitbewohner um genau zu sein. Jedes halbe Jahr ein bis zwei neue. Das hört sich abenteuerlich an, ist aber eigentlich halb so wild. Die WG-Bestände wechseln in Kaki aufgrund diverser Auslandssemester, Praktika oder sonstiger Spaßveranstaltungen ständig. Und so war ich bis jetzt alle sechs Monate immer wieder mit neuen Menschen konfrontiert. Menschen, mit denen ich im normalen Leben eigentlich niemals wirklich befreundet gewesen wäre. Doch das Schicksal hat mich jedes Semester aufs neue mit neuen Menschen, Lebensstilen und Marotten konfrontiert. Dieses Aufeinenderprallen verschiedenster Menschen hat mir schon viel Freud und Leid verursacht. Jedes Mal war es etwas anderes und jedes Mal habe ich neue Abenteuer mit diversen Fontysianern erlebt. Dazu muss man sagen, dass es gibt Abenteuer gut und dass es gibt Abenteuer schlecht. Alles in allem habe ich aber noch nie mit jemandem zusammengewohnt, den ich danach für immer und ewig gehasst habe. Ich habe schon mitbekommen, dass das WG-Leben viele Freundschaften für immer zerstört hat und viele dieser Studenten sich in der Uni sich nicht mehr auch nur mit dem Hinterteil ansehen (Bei einigen Spezialisten hätte ich am liebsten Schlamm auf dem Boden verteilt, um mir ein Mal im Leben professionelles Schlammcatchen reinzuziehen). Kann mir allerdings nicht passieren, da ich ja eigentlich Everybody's Darling bin und niemandem einfach so (un)gerechtfertigt ins Gesicht brülle. Das widerspricht einfach meinem Naturell. Manchmal hätte ich es wirklich gerne getan, aber wahre Probleme entstehen ja meistens erst nach Monat drei oder vier. Und dann sagt man sich ja meistens: Ach, sind ja eh nur noch zwei Monate, wieso soll ich hier noch groß Palaver machen, die sind ja eh bald alle weg. Ich halte mir also lieber die guten Dinge vor Augen, statt ordentlich Rabatz zu machen. Denn machen wir uns nichts vor, Knatsch in der WG ist immer kontraproduktiv, denn man kann sich ja nicht für immer in seinem Zimmer verstecken. Und alleine wohnen finde ich langweilig. Also beiße ich dann lieber in den sauren Chaos/Putzplan nicht eingehalten/unidentifizierebare Bakterienkulturen a.k.a das  Essen von letzter Woche im Kühlschrank/Exfreunde, die nachts um drei Uhr besoffen vor unserer Tür stehen- Apfel. 
Klassiker. Oh, Überraschung. Was
haben mir meine Mitbewohner
denn da in der Mikro dagelassen?!
Doch von vorne. Meine WG-Laufbahn fing mit einem IBMS-Studenten im letzten Jahr an. Das war das Beste, was einer unerfahrenen Erstsemesterin wie mir passieren konnte. Mein Mitbewohner wusste schon, wie der Fontys-Hase so läuft und hat mir irre mit meiner Beliebtheit geholfen, da ständig irgendwelche männlichen Letztsemester in meinem Wohnzimmer rumgehangen haben. Da waren meine lieben Kommilitoninnen doch schon sehr bedacht, sich gut mit mir zu stellen. Und die Letztsemester hatten letztendlich unerfahrenes Frischfleisch. Ein fairer Tausch sozusagen. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte es ewig so weitergehen können. Allerdings war es mit diesem Mitbewohner wie bei der Liebe und den Disneyfilmen. Wenn man als allererstes einen ordentlichen, sauberen, Tatendrang habenden 1,85-Mann (konnte mir alles aus den oberen Schränken angeben und jedes Dachfenster ohne große Anstrengung zumachen) als Mitbewohner hat, der Spülen problemlos bei Facebook als Hobby eintragen könnte (ich nannte ihn hinter seinem Rücken immer gerne "meine kleine Spülmaschine") - dann können die anderen Mitbewohner danach in Sachen Ordnung nur noch enttäuschen. So wie die Mitbewohnerin danach. Die hatte nämlich eine Glibber-Phobie wie sie selbst sagte. Das hieß übersetzt: Teller mit Essensresten drauf abspülen ging gar nicht. Und so habe ich ein halbes Jahr freiwillig alleine gespült, weil mir theatralische Würgegeräusche beim Abspülen irgendwie den Fernsehabend versaut haben. Das Leben ist halt kein Wunschkonzert und so. Allerdings hatte ich mit dieser Mitbewohnerin mehr gute als schlechte Zeiten muss ich da fairerweise sagen. Es gab nichts besseres, als mit ihr zusammen Abends vorm Fernseher zu sitzen, "The Biggest Loser" zu schauen und dabei gemeinschaftlich das Gewicht der Teilnehmer zu schätzen - das wurde ja am Ende einer jeden Sendung verraten. (Wenn meine Mitbewohnerin gewonnen hat, ist sie auch gerne spontan aufgesprungen und hat mir "Ich bin der Gott des Gewichtschätzens!" ins Gesicht gebrüllt).
Ich kann auch nervig sein. Ich finde
Teller überbewertet.
Im zweiten Studienjahr bin ich dann umgezogen und habe gleich mit zwei Mitbewohnerinnen zusammengelebt. Positiv ist, dass dann definitiv mehr Leben in der Bude ist. Negativ ist, dass dann da auch eine Person mehr mit langen Haaren den Ausfluss im Bad verstopft. Hat also alles auch seine Kehrseiten. Wenigstens hatte ich in dem halben Jahr eine Menge Action, da der Exfreund meiner Mitbewohnerin gerne nachts bei uns klingelte und ich leider genau an diesen Tagen immer die Einzige in der Wohnung war. Erst habe ich immer versucht es zu ignorieren, aber wenn sich der Gegner einfach stur gegen die Klingel lehnt, gibt man nach drei Minuten dann doch auf. Ich hoffe, es war Strafe genug für ihn, dass er sich ziemlich oft meine Schlafanzughose mit den Bärchen drauf antun musste. Und dass ich ihn mit meiner besonderen Laune empfangen habe, die ich sonst eigentlich nur für die Zeugen Jehovas und die GEZ reserviert habe. Ansonsten war er wirklich nett. Nur das mit den nächtlichen Besuchen war jetzt nicht so ultra... Jetzt wohne ich aber wie ihr wisst mit den Rebecc/kkas zusammen - aber auch nur noch für fünf Tage. Und mit den Rebecc/kkas habe ich wirklich am Meisten erlebt. Da war Rebekkas krasse Proteindiät (nur diese Proteinshakes und sonst nichts essen dürfen), unser Monopoly Deathmatch (Ich habe sie alle fertig gemacht. Aber nur, weil ich halbwegs nüchtern geblieben bin) und gerade erst heute haben Rebecca und ich versucht, ihr Auto zu knacken, da sie ihren Schlüssel leider im Auto vergessen hatte (hat aber nichts gebracht. Wird wohl leider nichts mit Studium schmeißen und professioneller Auto-Schlepper werden). Derzeit ist also immer was los. Aber das muss ich euch ja nicht mehr groß erklären, ich berichte ja ständig von unserem turbulenten Zusammenleben. Aber auch meine Mitbewohner mussten schon so einiges mit mir durchmachen, dass keinen Spaß macht. Ich esse zum Beispiel liebend gerne direkt aus dem Topf, statt mir das Essen auf einen Teller zu tun. Das hat bis jetzt eigentlich ausnahmslos alle Mitbewohner aufgeregt. Und dieses ewige Seifenblasen machen bringt auch immer wieder gerne alle auf die Palme, weil das überall fiese Seifenflecken hinterlässt. Aber so ist das halt. Wenn man mit mehr oder weniger fremden Menschen auf kleinstem Raum zusammenlebt, muss man sich halt an diese Macken gewöhnen - oder auch nicht. Dann ist Schlammcatchen wie gesagt immer noch eine Option. Over And Out :)

Samstag, 25. Juni 2011

Auf geht's ab geht's - drei Tage wach!

Hallo meine lieben Partypeople!
Ich brauche da gerade mal eure Hilfe. Ihr wisst ja, dass ich diese Woche ein bisschen im Stress bin. Ich muss eine Millionen Sachen diese Woche einreichen und habe diverse Male überlegt, ob weinen und in Embryonalstellung ins Bett legen nicht vielleicht eine Option wäre. Kennt ihr wahrscheinlich gerade aus eigener Erfahrung. Gerade versuche ich auch nebenbei, einen abgefahren coolen Flashmob für das Stereo Sunday Festival am 3. Juli zu organisieren. Das Projekt ist ziemlich awesome. Und weil ich weiß, dass meine Leser einfach zu den coolsten Leuten unter der Sonne gehören und wissen wie man richtig Stimmung macht, nutze ich hiermit meine Stellung als hofeigene Bloggerin aus um euch dafür zu rekrutieren. Macht also alle mit. Ich meine, ihr werdet eh alle da sein, machen wir uns nichts vor. Denn das Stereo Sunday Festival wird so riiiiichtig steil. Es werden tausende Leute erwartet, das Line Up ist abgefahren gut und der Knaller ist, dass es umsonst ist. Wieso also nicht die Anwesenheit auch noch mit ein bisschen krasser Flashmobaction verbinden? Der Flashmob wird von mir realisiert und geleitet. Dann kann das doch nur toll werden. Ach und vergesst nicht euren Freunden und deren Freunde und deren Freundesfreunde diese frohe Botschaft zu verkünden, damit die es in die Welt hinaus tragen. Wir zeigen denen jetzt mal wie man Word of Mouth richtig macht :) Hier ist der Link für das Event auf Facebook wo ihr auch alle Infos bekommt. Proben sind Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Wir sehen uns am 3. Juli!
Oder wahlweise auch die englische Version:
http://www.facebook.com/event.php?eid=124854764259858

Und damit wir uns alle schon mal einstimmen können ein bisschen Dancemucke, Hardwell wird nämlich auch da sein. Lets Fetz!




Donnerstag, 23. Juni 2011

Internationales Jetsetterleben

Ich finde jetzt schon nichts
mehr wieder. Das kann ja
heiter werden...
Noch zehn Tage bis ich mich nach Hamburg aufmache. Das ist mir eben mal so aufgefallen. Zehn Tage... Moment! Oh Gott! Zehn Tage! Das ist nicht mehr lange! Es macht gerade ein bisschen Paaaaaaaaaaaaaanik in meinem Kopf. Oh je - wie soll ich das nur alles schaffen? Ich bin noch gar nicht bereit für Hamburg. Gestern habe ich irgendwie noch Mitte des Semesters gehabt und jetzt soll ich plötzlich nächste Woche schon ins Praktikum? Moment. Stopp. Das geht mir alles zu schnell hier. Lieber Kalendergott, wäre es unter Umständen irgendwie möglich, ein paar Extratage im Juni zu beantragen? Ich hätte gerne noch den 31. bis 40. Juli dazu. Wieso? Weil ich total vercheckt bin und das sonst eine mittelschwere Katastrophe gibt! Für mich spricht, dass ich mein Gemüse immer brav aufgegessen habe und ganz toll Triangel spielen kann. Kriege ich jetzt ein paar Tage mehr im Kalender? Ich war soooooooo lieb dieses Jahr. Nein? Ich war nicht lieb? Das ist natürlich jetzt ein bisschen ärgerlich. Hätte ich dieses Semester doch nicht so viel gesoffen und öfter mal meine Hausaufgaben gemacht... Daran liegt es nicht? Woran liegt es dann? Ach ich habe zu wenig gesoffen und zu viel Hausaufgaben gemacht? Ich bin ein STREBER? Was bist du denn bitte für ein Kalendergott? Zu viel RTL II geguckt oder was? Ach, weißte was, lieber Kalendergott? Ich brauche dich nicht! Dann disponiere ich halt um. So! Ätsch. Ich komme auch ganz gut alleine klar.
In England haben mich auch
immer alle besucht. Wieso
auch nicht? Unterkunft für Lau!
Zumindest habe ich schon mal meine Sachen in Kaki gepackt und sie in mein altes Kinderzimmer bei meinen Eltern geschleppt. Komisches Gefühl noch mal für zwei Wochen wieder so halb bei meinen Eltern zu wohnen. Erinnert mich irgendwie ein bisschen an meine Abizeit. Da saß ich auch ganz gestresst auf gepackten Koffern weil ich ja einen Tag nach meinem Abiball schon ab nach England bin. Damals war alles so aufregend und so beängstigend zugleich. Ui, Samira geht ganz weit weg von zu Hause und macht sich auf in die große weite Welt. Man, man, man, was war das für ein Drama. Am Tag meiner Abreise haben auch alle am Flughafen so getan, als würde ich für immer in den Busch von Papua Neuguinea ziehen wohin es keine Flug- oder Telefonverbindung gibt und sie mich nie wieder sehen würden. Ja, jetzt ist das nicht mehr so. Jetzt sind Freunde und Verwandte mittlerweile schon total abgebrüht. "Aso. Ja. Samira geht mal wieder weg. Ist ja nix neues hier". So wirklich deprimiert ist eigentlich niemand. Meine Freunde sind eher schon total scharf darauf, dass sie ab jetzt jederzeit ein freies Zimmer in Hamburg haben. Ich für meinen Teil habe auch keine sonderliche Angst und bin auch nicht großartig deprimiert. Jetzt zerstreuen sich ja alle wieder mal. A. geht nach Finnland ins Auslandssemester, Anki, Ben und Co. verteilen sich ebenfalls in ganz Deutschland für das Praktikum und auch meine Freunde außerhalb der Uni sind an exotischen Orten wie Neuseeland, Hongkong und Augsburg (exostischster Ort ever) im nächsten Semester anzutreffen. Wieso also traurig sein? Jetzt wird es erst richtig fetzig! Und ich freue mich auch schon auf den Winter, wenn alle wieder da sind und ordentlich was zu erzählen haben. Sonst erlebt man ja immer alles zusammen und so wird es hoffentlich eine Menge Gesprächsstoff geben (Die Anzahl der Biergläser die man bei dem Vollabsturz getrunken hat, wird von Erzählung zu Erzählung verdoppelt und wenn man will, kann man auch noch Schimpansen und totale zugedröhnte Gurus mit einbauen - Wieso auch nicht? War ja keiner dabei, der es bezeugen könnte). 
Nächste Station Hamburg. Aber das ist
nur eine Station von vielen.
Generell schockt es ja auch niemanden mehr, wenn man ins Ausland und/oder in eine andere Stadt geht, besonders nicht an der Fontys. Wir gehen überall mal hin und das ist nichts Besonderes. Wenn ich mit meinem Studium fertig bin, habe ich jeweils eine Zeit in England, in den Niederlanden, in Schweden und in diversen Städten Deutschlands gelebt. Wenn ich da nicht in meinem Lebenslauf angeben kann, dass ich doch ein bisschen überdurch-schnittlich flexibel bin, dann weiß ich es auch nicht. Im Zeitalter von Skype und Billigflügen muss man da ja auch keine großen Trennungsängste haben. Außerdem ist es doch toll, wenn man so viel wie möglich vor Berufsstart mitnehmen kann. Auf ins Abenteuer! Das ist zumindest mein Standpunkt. Ich bin erst glücklich, wenn ich hypothetisch in so gut wie jedem Land auf der Welt eine Übernachtungsmöglichkeit hätte. Dank facebook bricht der Kontakt ja so schnell nicht ab und ich kann immer verfolgen, was die Schwedin in Irland so macht (Ja, sie ist immer noch vergeben. Das ist die Frage, die viele meiner männlichen Kommilitonen die sie kennen gerade bestimmt beschäftigt), wie die Italienerin sich in Australien schlägt und was die Australier da so in England treiben - Dafür können sie dann wiederum sehen, was die Deutsche in Holland da wieder treibt. Sie lesen teilweise auch meinen Blog, aber ich denke nicht, dass sie viel verstehen. Obwohl ich denen eigentlich ein bisschen was beigebracht habe (und sie mir). Die Schwedin kann sagen "Meine Lieblingsfarbe ist rot" (Ich kann "Jäg Alskar Sverige - Ich liebe Schweden"), der Standardsatz der Italienerin war "Rammstein, ich liebe dich!" (Ich konnte da nur mit "Una pizza proscuitto prego" kontern - das übersetze ich jetzt nicht. Das könnt ja selbst ihr) und die Australier glänzten mit "Mein linker Blinker ist kaputt" (auf australisch kann ich nur "G'Day, Mate - Nice thongs!" Auf Australisch: "Hallo du, schöne Flip Flops!" auf Englisch: "Hallo du, schöne Tangas!" - Da muss man also auf die Zielgruppe aufpassen). Ich habe da also echt für's Leben  gelernt. Bin  mal gespannt, was mich im nächsten Kapitel meines internationalen Jetsesettertums noch so erwartet. Aber erst mal muss ich jetzt ein bisschen den Turbogang einlegen. Sonst wird das alles nix. Over And Out :)

Samstag, 18. Juni 2011

Snickers kann Freundschaften retten

Snickers hat diesen Dialog von A. und mir geklaut. Bei längeren Reisen geht das nämlich immer so: "Ich hasse diese Sitze. Die jucken. Und hier stinkt's furchtbar nach Duftbaum. Ich hasse Duftbäume. Und guck mal, wie der Busfahrer aussieht. Ich hasse den Busfahrer" etc. pp. - "Sam?" - "Ja?" - "Wann hast du das letzte mal was gegessen?" - "Was interessiert dich das jetzt?"  "Wann hast du das letzte Mal was gegessen frag' ich dich!" - "Keine Ahnung. Vor sechs Stunden vielleicht?" Pause. "Naaaaa toll. Ab jetzt keine Konversation mehr bis wir Essen in dich reinbekommen haben" - "Du hast mir gar nichts zu sagen!" - "Sam! Klappe halten! Ich hasse dich gerade vorübergehend". Wir sollten öfter mal ein Snickers einstecken.

Over And Out :)

Donnerstag, 16. Juni 2011

Lethargiegefröne

Toll. Mir den Arm vollzustempeln hat
mir zehn Minuten Beschäftigung
gebracht.
Ich habe frei. Ich habe nichts zu tun. Gar nichts. Das habe ich mir auch verdient nach den letzten wirklich stressigen Wochen. Jetzt kann ich endlich mal den ganzen Tag ausspannen und muss nicht an die Uni denken. Und vor allem muss ich auch nichts für die Uni tun. Ist das nicht toll? Naja. Es hört sich toller an, als es wirklich ist. Denn mir ist sooooooo langweilig. Wir schreiben Tag zwei des abgeschlossenen Semesters und ich weiß absolut nichts mit mir anzufangen. Wie habe ich das denn vorher gemacht? Ich meine, das sind ja nicht die ersten Ferien meines Lebens. Aber dieses Jahr ist es irgendwie ganz besonders schlimm. Das Semester über habe ich schließlich mindestens 6 Millionen Mal gesagt: "Ach, das machst du, wenn das Semester vorbei ist". Und jetzt? Fällt mir nicht eines dieser Dinge ein. Und so sitze ich in meinem Zimmer rum und starre an die Decke. Ich meine, es gibt eigentlich genug zu tun, aber das macht alles keinen Spaß und ist auch alles nicht so dringend. Zimmer putzen und aufräumen? Lohnt jetzt noch nicht so ganz. Ich kann den Fußboden noch sehen. Das Marketingbuch lesen, das meine Mutter mir ausgeliehen hat? Ich hab Ferien. Ich les' doch jetzt kein Marketingbuch. Das wäre unsinnig. Meine Lohnsteuerkarte suchen? Wieso sollte ich, ich beantrage irgendwann eine neue. Irgendwann. Meine Sachen schon mal langsam zusammenpacken und umzugsbereit machen? Nein danke, das würde mich jetzt nur in eine tiefe Depression stürzen von wegen ich bin nur noch zwei Wochen hier. 
So sieht die letzte Woche
der Klausuren aus. Burn Out Deluxe.
Und so habe ich wohl innerlich beschlossen, dass ich lieber an die Decke starre und nichts tue. Dabei habe ich auch festgestellt, dass ich trauriger Weise keine Hobbys mehr habe. Die Uni nimmt in den letzten drei Monaten des Semesters immer einen so großen Teil meines Lebens ein, dass ich zu nichts anderem mehr komme. Das Semester hat dann seinen absoluten Burn Out Klimax, wenn die letzte Klausurwoche ansteht. Da weiß man eigentlich nicht mehr, wo einem der Kopf steht, muss alle Projekte auf ein Mal abschließen und man hat jedes Mal den Lila Rochen (Ist es ein Rochen? Ich meine, ich hätte mal gehört es wäre ein Rochen. Vielleicht ist das Fontys Logo aber auch ein fliegender Alienfisch. Das finde ich wahrscheinlicher) vor sich, wenn man die Augen schließt. Und dann ist mit einem Mal alles vorbei. Von 100 auf 0 in 30 Sekunden sozusagen. Da muss man ja verständlicher Weise auch erst mal wieder klarkommen. Ich muss mich erst langsam wieder an dieses viel zu viel Freizeit-Ding rantrauen. Ich muss wieder lernen, mal so richtig ordentlich der Lethargie zu frönen und nicht jedes Mal nach zehn Minuten beschließen, dass mir voll langweilig ist. Und ich sollte echt an meiner Aufmerksamkeitsspanne arbeiten. "So, jetzt lese ich einfach mal dieses gute Buch. Das wollte ich schon seit Ewigkeiten. Lesen...lesen...lesen... Oh! Ein Staubfussel. Wie interessant! Den muss ich mir jetzt aber mal genauer anschauen". Man merkt also: Wenn ich keine Deadline habe, bin ich mit einem Mal total unmotiviert. Ich bin Master of Aufschieben. Vielleicht sollte ich A. mal fragen, ob sie mir Freizeitdeadlines setzen kann. So von wegen "Bis dann und dann hast du dieses Buch aber gelesen, junges Fräulein!". Und ich setze ihr diese Deadlines dann auch. A. und ich haben nämlich gestern zusammen ein Bierchen getrunken und uns gegenseitig vollgeheult, dass wir nichts mit uns anzufangen wissen. Normalerweise ist es andersrum. Dann sitzen wir zusammen und beschweren uns darüber, dass wir viel zu viel zu tun haben. Wie so zwei griesgrämige Rentner im Park. Das macht aber zugegebener Maßen echt Spaß. Ihr solltet es auch mal probieren. Es geht nichts über sich ab und zu mal ordentlich beschweren.
Kofferraum ist noch nichts bis
zum Maximum gepusht. Wieso also
Altglas und so wegbringen?
Und auch während ich diesen Eintrag schreibe, kann ich mich nicht ganz darauf konzentrieren. Bis jetzt kamen mir schon die Fotostrecke "Stars Im Trinkgenuss" auf gala.de (wirklich spannend. 43 Fotos mit Stars, die Getränke in der Hand halten. Weltbewegend.), die Neon-Beilage "Unnützes Wissen" (Wusstet ihr, dass sich australische Meeresstrudelwürmer mit ihren Geschlechts-teilen duellieren?) und mein Nachbar, der akribisch seinen Rasen mäht und den ich dabei immer gerne bespanne um mich über ihn lustig zu machen mir bei der Verfassung dieses Beitrags in die Quere. Ich leide heute wirklich unter extremem ADHS. Ich hatte mir eben auch vorgenommen, endlich die Pfandflaschen und das Altglas wegzubringen, das ich schon ewig in Jacques Chirac spazieren fahre. Aber ich kann mich nicht aufraffen. Ich kriege den Kofferraum noch zu und deswegen ist das mit Altglas und Co. noch kein mich unmittelbar betreffendes Problem. Mich muss der Missstand dieser Tage schon wirklich anspringen, bevor ich da eine Veränderung vornehme. Aber was soll's. Solltet ihr mich demnächst aufsuchen wollen und feststellen, dass ich unter meinem eigenen Müll begraben liege und an die Decke starre - macht euch nichts draus. Samira hat nur Ferien. Dieser Zustand ist mit großer Wahrscheinlichkeit temporär. Over And Out :)



Sonntag, 12. Juni 2011

"Für diesen Fisch bin ich Gott!"

Gruselig, aber wie ihr seht
hat der Nervenkitzel gewonnen.
Sonntag, 15 Uhr 30. Langsam habe ich mich von Freitagnacht erholt. Aber die Betonung liegt wirklich auf langsam. Freitag war Semesterabschlussparty unserer Kohorte und ich habe noch mal alles gegeben bevor ich mich vom Acker mache. Das kommt vielleicht für viele jetzt überraschend, aber ich habe mein Praktikum dingfest gemacht: In zwei Wochen geht es für ein halbes Jahr auf nach Hamburg. Deswegen musste ich Freitag ein wenig eskalieren. Schließlich sehe ich die meisten meiner lieben Kommilitonen jetzt für über ein Jahr nicht. Die Eskalation war in dem Maße eigentlich auch nicht geplant, aber ihr wisst ja wie das ist. Wenn der Party-Stein erst mal  ins Rollen gekommen ist, ist er so schnell nicht mehr aufzuhalten. So kam es auch, dass Anki und ich zum Shareholdermeeting unserer Mini am Freitagnachmittag aufbrachen und irgendwann am Samstagmorgen voll wie zwei Eimer erst wieder nach Hause kamen. Ungeplant natürlich. Eigentlich wollten wir zum Shareholdermeeting, dann nach Hause, uns umziehen und dann auf die Abschlussparty. Aber irgendwie kam alles anders. Nach dem Shareholdermeeting ging es mit ein paar anderen aus unserer Mini zu unserem alten GM. Da fand zufällig bereits um sechs Uhr eine spontane Party statt und Anki und ich dachten, wir könnten ja mal kurz bleiben und dann gleich nach Hause. Ja, das wurde dann schon mal nichts. Viele bekannte und unbekannte Gesichter, das ein oder andere Bier und viele lustige Anekdoten aus dem letzten Semester, die ich irgendwie verpasst hatte (Ich gehe aber auch davon aus, dass einige Geschichten ausgeschmückter waren als der Weihnachtsbaum im Rockefeller Center. Wahrscheinlich habe ich viele der Geschichten schon mal in der Light-Version gehört. Ihr wisst ja, wie das ist) und schon war nach Hause fahren nicht mehr so wichtig. Das war auch der Zeitpunkt, an dem ich Jacques Chirac verloren hatte. Den hatte ich verantwortungsbewusst natürlich stehen lassen. So ging es gleich weiter auf die nächste Party im berühmten Biergarten. Der Biergarten wird so halb legal von einer WG betrieben und ist im Hof einer Sargschreinerei gelegen (crazy, crazy). Ich vermied es die ganze Zeit, mir die Särge genauer anzuschauen - Ich mag zwar nicht oft mädchenhafte Anwandlungen haben, aber Särge im Dunkeln sind zu viel des Guten. Allerdings hat dann irgendwann doch der Nervenkitzel gewonnen und ich habe mir das mal genauer angesehen (und wir haben ein Fotoshooting gemacht. Aber das erspare ich euch an dieser Stelle lieber).
Erst mal die Controlling-
Gedächtnisstützen anflämmen
Ansonsten lief der Abend auch wieder, wie die legendären Abende immer so laufen. Ich bin da ja meistens nicht so und gehe gerne auf andere Leute zu. Deswegen komme ich von solchen Partys immer gerne wieder mit neuen besten Freunden nach Hause. Die besten Freundschaften entstehen halt immer im Suff. Zuerst machten Anki und ich Bekanntschaft mit der Freundin eines Kommilitonen von uns und wir waren auf Anhieb BFF. Mi botella es su botella und so und bereits nach fünf Minuten teilten wir sämtliche Getränke und Geheimnisse schwesterlich. Auf der eigentlichen Abschlussparty angekommen (nach Hause gehen und umziehen war vergessen. Nach Hause gehen und umziehen war was für Sissis.) ging es dann weiter mit dem Freundschaftsmarathon. Winnie und ich, vorher vielleicht drei Sätze in der ganzen Studienzeit gewechselt,  kamen zufällig ins Gespräch und fetzten uns nicht mehr ganz nüchtern darüber, bei welchem Zeitungsverlag die Zeit eigentlich verlegt wird (Wir sollten beide Unrecht behalten. Der Zeitverlag ist unäbhängig). Von da an waren auch wir beide BFF und nutzten den Abend dazu 1. erst mal meine Controlling-Gedächtnissützen in Flammen zu setzen, die zufällig noch in meiner Tasche waren (mein Taschenrechner auch. Gut, dass wir den nicht ins Visier genommen haben) und 2. intellektuelle Gespräche über das heutige digitale Zeitalter und deren Gefahren zu diskutieren (Ich kam mir brillant vor, aber ich glaube, alles was ich sagte war Bullshit). Das war doch mal eine erfreuliche Entdeckung. Erfreulich war auch, dass der Financemanager aus meiner Mini und ich auch viele Gemeinsamkeiten haben. Wir konnten uns stundenlang über die Vorzüge sämtlicher Filme unterhalten und die Editors beide ganz stark finden. Ärgerlich, dass man sowas auch generell immer erst am Ende des Semester rausfindent, wenn sich eh alle Wege erst mal trennen. Ich sollte öfter zu Semesteranfangparties gehen...
Alkohol macht Anki
größenwahnsinnig
Naja, whatever. Zum Schluss wurden Anki und ich noch BFF mit dem örtlichen Fisch im Aquarium und Anki dachte, es wäre angemessen, die ganze Zeit gegen die Scheibe zu klopfen und den Satz "Für diesen Fisch bin ich Gott!" zu wiederholen. Der Abend ging für mich dann irgendwann zwischen vier und fünf dem Ende entgegen und meine reizenden Nachbarn Steffen und Anki begleiteten mich nach Hause. Ich muss schon sagen, dass ich betrunken immer wieder gerne ein kleines Highlight bin. Erst wollte ich witzig sein und mich in die Buchsbaumhecke schmeißen um dann wieder zurückgefedert zu werden. Mhm, ja mhm. Irgendwie wollte der Baum nicht federn und schwupps lag ich im Buchsbaum und hing fest. Steffen musste einige Anstrengungen unternehmen um mich da wieder rauszubekommen. Dann fing ich noch Streit mit ein paar Dorfkindern an. Aber das wurde auch recht schell wieder unterbunden. Schade. Ich hätte es denen schon gegeben! Mein letzter Coup war dann noch, dass Anki kalte Füße hatte und die ganze Zeit rummopperte. Damit sie endlich die Klappe hielt, zog ich kurzerhand meiner Schuhe aus, sodass sie nicht mehr die Einzige war, die fror. Das war ihr dann auch wieder nicht genehm. Ich sollte mir ja nicht den Tod holen. Mussten die Schuhe also wieder an. Schuhe an selber war kein Problem, nur das Zubinden war eine kleine Herausforderung für mein verbleibendes Koordinationsvermögen. Deswegen wurde Steffen es zu bunt und er hat mir wie einer Dreijährigen einen Schuh zugebunden (Den anderen hatte ich nach einigen Anstrengung geschafft. Yay!). Extra stark versteht sich, damit ich nicht wieder auf die Idee komme, die Schuhe auszuziehen. Als ich dann zu Hause war, sollte sich das allerdings als suboptimal herausstellen. Der Schuh war so fest zugebunden, dass ich einfach nicht mehr rauskam. Da half nur noch eins: Entnervt die Hose drüber zwängen und mit einem Schuh schlafen. Aber das war mir egal. Nur der nächste Morgen war dann natürlich so lala. Und ich dachte echt nicht, dass mir das jemals passieren würde. Aber als ich gestern Nachmittag zu meinen Eltern fahren wollte, kam ich ganz vercheckt aus meiner Wohnung und musste mich ernsthaft fragen: "Ey Mann. Wo is' mein Auto?" - Ach ja. Beim alten GM. Ein verkaterter zwanzig Minuten Fußmarsch mit einer ziemlich großen Reisetasche? Das stand wirklich ganz oben auf meiner Prioritätenliste...Nicht! Over And Out :)

Mittwoch, 8. Juni 2011

Gute Laune, gute Laune!

So sah das aus als die
Spezialeinheit da war. Bestimmt.
Morgen ist es endlich so weit. Morgen schreibe ich endlich die letzte Klausur. Sollte man ja meinen, dass ich auf den letzten Metern noch mal alles gebe. Tja, falsch gemeint. Meine Motivation macht gerade irgendwo Urlaub in ganz, ganz weit weg (By the way: Schöne Grüße, wo auch immer du gerade bist. Ich hoffe, du lässt es ordentlich krachen). Schuld ist VWL. Bis heute morgen war ich motiviert, weil ich dachte, dass drei Mal in den Retake gehen ja schon so ein bisschen suboptimal ist. Jetzt habe ich allerdings herausgefunden, dass ich VWL ziemlich locker bestanden habe. Kommt mir allerdings ein wenig Spanisch vor. Ich meine, ihr habt je gelesen, was ich da teilweise so zum Besten gegeben habe. Ich habe darüber nachgedacht und habe zwei Theorien, wie es dazu gekommen sein könnte: Entweder mein Dozent war bei der Korrektur total high oder - und das ist wahrscheinlicher - eine Spezialeinheit von Coca-Cola ist in das Marketingbüro eingebrochen und hat Verbesserungen an meiner Klausur vorgenommen, damit mein Schnitt besser wird und ich sofort zum Coca-Cola Marketingleiter nach Beendigung des Studiums aufsteigen kann. Anders kann ich mir das nicht erklären. Und da meine Motivation ja gerade weg ist, war ich sogar so frei das Szenario nachzustellen und zu fotografieren. Ich hoffe ihr fühlt euch gut abgelenkt. Machen wir uns nix vor, ihr guckt ja eh ständig aus lauter Vermeidungstaktik auf meinen Blog (Ich kann das nämlich anhand der IP-Adressen sehen). Ziemlich dumm, dass die kino.to ausgerechnet heute Hops genommen haben, oder? Hätten die ja auch mal bis morgen warten können. Darum dachte ich mir, dass ich heute mal ein krasses Unterhaltungsfeuerwerk ablasse um die allgemeine Anspannung ein wenig zu lindern. Ich bin da ja auch irgendwie Unterhaltungsdienstleister, ne?
Die Engländer ey. Was für Witzbolde.
Deswegen fange ich an dieser Stelle einfach mal mit einem dummen Witz an, der so dumm ist, dass er schon irgendwo wieder lustig ist (viele von euch werden ihn schon kennen, weil ich nicht müde werde ihn zu erzählen): Laufen zwei Zahnstocher durch den Wald. Kommt ein Igel vorbei. Sagt der eine Zahnstocher zum anderen: "Hättest mir ruhig auch mal sagen können, dass hier ein Bus fährt!" - Kommt schon, der war schon irgendwie lustig! Gut, aber weiter im Text. Ich erzähle euch dann jetzt mal einen Schwank aus meinem Leben. Einfach so, ohne Zusammenhang, nur mal so zur Belustigung. Wusstest ihr eigentlich, dass ich schief gucke? Und wenn ich sage, dass ich schief gucke, dann meine ich das auch so. Ich bin winkelfehlsichtig. Hört sich jetzt nicht so spannend an, kann im Alltag mit mir aber sehr amüsant sein. Als kleines Kind bin ich nämlich immer mit Vorliebe zielstrebig volle Kraft voraus vor den Türrahmen gelaufen. Erst machten meine Eltern sich ein wenig Sorgen, dass ich vielleicht ein bisschen unterbelichtet wäre. Aber dann haben sie herausgefunden, dass ich einfach nur eine Brille brauchte und schon war das Problem erst mal gelöst. So viel zu der Vorgeschichte. Heute sorge ich dann immer wieder für allgemeine Erheiterung, wenn ich meine Brille nicht aufhabe oder meine Kontaktlinse verrutscht ist. Denn dann passiert es mir noch heute. Weil ich denke ja, dass die Tür etwa so drei bis vier Zentimeter weiter rechts ist, als es eigentlich der Fall ist. Deswegen schauen mich Leute auch immer wieder sehr befremdlich an, wenn ich schnurstracks auf den Türrahmen zusteuere, statt wie jeder andere Mensch einfach durch die Tür zu gehen. Je nach dem, wie schnell ich bin, tut das dann auch ganz schön weh. Aber ich habe mit der Zeit gemerkt: Die Intensität der Lachanfälle steigt proportional mit der Geschwindigkeit. Wenig Aua, wenig Lachen. Extrem viel Aua, extrem viel Lachen. Deswegen finde ich, sollte ich nur noch mit vollem Karacho davor laufen. Dann lohnt es sich wenigstens. So und als letztes Unterhaltungsschmankerl habe ich euch dann noch einen tollen Link rausgesucht, der sehr unterhaltsam ist. Einfach den Artikel durchlesen und die Brillanz dieser Schüler erkennen:
Spürhunde suchen fieberhaft
nach meiner Motivation.
So und zuletzt möchte ich euch noch ein wenig den Tag versüßen, indem ich allgemeine Theorien aufstelle, wo meine Motivation so sein könnte. 1. Sie ist auf einem Selbstfindungstrip und deswegen derzeit in einem Ashram in Indien (Wenn das so sein sollte: Bitte hau dir nicht so viele Drogen rein. Ich brauche dich irgendwann bestimmt noch mal). 2. Ihr wurde das alles zu bunt und sie macht jetzt einen auf Emile Hirsch in Into the Wild und ist Aussteiger in der kanadischen Wildnis. 3. Sie reist Justin Bieber hinterher. 4. Sie hat eine Greencard gewonnen und versucht jetzt einen Laden für Handarbeitsbedarf in Milwaukee zu eröffnen. 5. Sie tut nur so, als wäre sie verschwunden, versteckt sich allerdings in Wirklichkeit die ganze Zeit in meinem Schrank und futtert dabei Popcorn. 6. Ich habe sie aus Versehen heute morgen im Penny vergessen und sie findet den Weg nicht wieder zurück. 7. Sie ist Spiderman und kann nicht mit mir zusammen sein. 8. Gestern ist heimlich still und leise das FBI bei mir eingebrochen und hat sie nach Guantanamo verschleppt. 9. Sie hat erkannt, dass sie ausbrechen muss und ist nach Japan abgehauen um ihren Traum zu verwirklichen, Sumo-Ringerin zu werden. Und finally 10. Sie ist zu jemandem abgehauen, der sie besser behandelt und sie auch viel mehr verdient hat (Ich hätte ihr mehr Blumen kaufen sollen...).
Ich hoffe, dieser recht sinnfreie Eintrag hat euch ein wenig von eurer Anspannung genommen und ihr könnt jetzt wieder voll durchstarten (oder ebenfalls versuchen, eure Motivation ausfindig zu machen). Theorien über den Verbleib eurer Motivation mehr als erwünscht. Over And Out :)


Montag, 6. Juni 2011

Berlin Calling

Wimmelbild. Meine Mutter ist auch
drauf. Ich sag nur nicht wo.
Diese Woche habe ich eine neue Strategie gefahren. Nach dem ganzen VWL-Quatsch und diverser beinahe-Nervenzusammen-brüche habe ich umstrukturiert. Ich habe mich jetzt nicht weiter stressen lassen und bin lieber mal zusammen mit meiner Mutter nach Berlin abgezischt. Bisschen Urlaub machen und auf andere Gedanken kommen und so. Gut, vielleicht habe ich es auch mal wieder mit einem Bewerbungsgespräch kombiniert -  ich alter Jetsetter - aber das war eher nebensächlich. "Mutig, mutig - so mitten in der Klausurphase einen Urlaub reinschieben" werdet ihr euch bestimmt denken. Das habe ich mir eigentlich auch gedacht. Aber ab und zu muss man auch mal was riskieren. Wo bleibt denn da sonst der Spaß im Leben, wenn man nicht ab und zu mal ein bisschen Spontaneität zeigt? Und so hieß es also mitten in der Klausurphase: Mama schnappen, bisschen was einpacken und ab in den Zug nach Berlin. Im Nachhinein muss ich auch sagen, dass ich es kein Stück bereut habe. Da ich ja schon seit gut drei Jahren nicht mehr fest zu Hause wohne, ist ein Urlaub mit der Mutter auch was anderes. Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, hätten mich keine zehn Pferde dazu bekommen, ein ganzes Wochenende nur mit meiner Mudda rumzuhängen. Auch keine sechs Elefanten, drei Säbelzahntiger und/oder vierzehn Pinguine (wobei... bei vierzehn Pinguinen hätte ich mit mir reden lassen.) Hatten wir ja schon mal. Total uncool und was soll die Gang davon halten und so. 
Abnabelungsprozess complete.
"Samira, nimm mal deinen
Schädel aus dem Bild!"
Aber wenn man nicht mehr zu Hause wohnt, ist das anders. Jetzt haben meine Mutter und ich nicht mehr so die Zeit, ständig zu quatschen und/oder uns durchgehend zu fetzen. Meine Mutter ist mittlerweile der Meinung, dass ich fertig sozialisiert bin und das schon irgendwie alles alleine schaffen kann. Neuerdings sind wir zwei Erwachsene, die sich fast auf Augenhöhe begegnen. Deswegen bin ich jetzt auch in der vorteilhaften Position, dass sie mir allen Freiraum der Welt lässt und lediglich einen kurzen Bericht zur allgemeinen Lage von Zeit zu Zeit erwartet. Positiv ist da auch, dass meine Mutter jedes mal vergisst, wie das Notensystem in den Niederlanden funktioniert. "Mama, ich hab eine 8.8 in Sustainable Innovation!" - kurze Anstrengung in ihrem Gesicht. Ich sehe wie sie rechnet, versucht sich zu erinnern und dann ihr Pokerface aufsetzt. "Das ist ja wundervoll, Samira!" sagt sie dann in der Regel ins Blaue hinaus. Das Tolle daran ist, dass diese Reaktion auch kommt, wenn ich sage, ich habe eine 4.3. Wäre ich mal bereits in der achten Klasse in die Niederlande immigriert! Es hätte mir einen riesigen Haufen Ärger erspart. Apropos Ärger. Ab und zu fallen wir dann doch in alte Rollenverhalten zurück. Erst letzte Woche passiert: Ich hatte es gewagt, bei meinen Eltern die Terrassentür aufzulassen und wieder nach Oben zu gehen, ohne sie wieder zu schließen. Uiuiuiui. Keine gute Idee. Meine Mutter kam nach Hause und statt das wie Erwachsene von Angesicht zu Angesicht zu klären, fand sie es angemessen sofort loszubrüllen und mir alle Einbruchsszenarieren der Welt an den Kopf zu speien. Da fühlte ich mich plötzlich so dermaßen back in 2004, dass ich ganz automatisch behauptete, ich sei es nicht gewesen. Was eigentlich total dumm war, denn die Beweislast lag eindeutig nicht auf meiner Seite - ich war seit mehreren Stunden die einzige Person im Haus. Trotzdem versuchte ich mich rauszureden. Hatte auch erst überlegt, ob ich eine abgefahrene Poltergeiststory zur Erklärung raushauen sollte. Ich wägte kurz ab und kam zu dem Schluss, dass das an Lebensmüdigkeit grenzen würde. Das wäre, als würde man ein ohnehin schon gereiztes, schaumvormmundhabendes Wildschwein mit dicken Steinen bewerfen und dann weglaufen. Die Quintessenz wäre die gleiche: Das Wildschwein ist ja doch schneller als man selbst (Bildlich gesehen. Ich will damit nicht sagen, dass meine Mutter aussieht wie ein Wildschwein. Nur so zur Info, um hier gleich mal das nächste Streitpotential zu minimieren). Deswegen verzichtete ich lieber auf die Poltergeiststory und zeigte reumütig Einsicht. Denn ich wollte meinen Freunden ganz bestimmt nicht beibringen müssen, dass meine Mutter mir soeben Hausarrest gegeben hatte und ich nicht mit zum IKEA fahren konnte. DAS wäre wirklich peinlich vor der Gang geworden. 
Als Mutti das letzte Mal in Berlin
war, stand das Ding noch komplett.
Naja, in Berlin selber war alles Happy Hippo. Ich musste dann nur leider feststellen, dass meine Mutter um einiges ausdauernder ist als ich. Während meine Mutter abends fröhlich pfeiffend nach einem anstregenden Stightseeing-Tag im Hotelzimmer saß und fern sah, lag ich halb komatös im Bett und wollte nur noch schlafen. Aber Mutter hat auch den Wettbewerb verzerrt. Die hat sich nämlich mit einer Kaffeetassenanzahl im zweistelligen Bereich gedopt und ich nicht. Voll ungerecht. Deswegen ziehe ich mir den "Ich bin viel fitter als du"-Schuh nur bedingt an. Vielleicht lag ihr Duracell-Hasen-Enthusiasmus auch daran, dass meine Mutter das letzte Mal in der Berlin war als die Mauer noch stand und ich erst im letzten Sommer. Ich glaube, Mama ist auch das gefühlte letzte Mal Bahn gefahren, als die Mauer noch stand. Kam mir zumindest so vor. Mutter im Zug: "Samira! Die sagen dir ja an, welche Station als nächstes kommt!" oder auch: "Steckdosen! Schau mal Samira! Die haben hier STECKDOSEN!" Und das alles mit der vollen Begeisterung eines Kleinkinds das zum ersten Mal ein Feuerwerk sieht. Dabei ist das eigentlich untypisch für sie. Normalerweise ist Mutti nämlich die Hippere von uns beiden. Andere Mütter bringen ihren Kindern Wattwürmer von Sylt mit, meine Mutter hat für mich Wold of Warcraft-Pappkronen von der GamesCom im Gepäck. Oder wenn ich irgendein Problem mit meinem Computer habe "Man, Samira! Einfach Strg und dann x 4 31 25 eins dreiundachtzig drücken. Dann hast du's doch. Ist doch echt nicht schwer". Naja, so ist das halt. Kein Wunder, dass das aus mir geworden ist - bei dieser Mutter. Over And Out :)

Freitag, 3. Juni 2011

Ihmehl Quatsch/Disketten sind so 90er!


Dieses Video war fällig, weil mein Opa mir eine Datei zuschicken sollte. Der Dialog dazu war in etwa so:
Samira: "Alles klar. Schickst du es mir per Mail?"
Opa: "Meinst du diese Elektronische Post Dings?"
Samira: "Ja, Opa. Es heißt E-Mail"
Opa: "Dieses Ihmehl Quatsch kann ich nicht. Aber ich hab es dir jetzt auf Diskette gezogen! (stolz wie Oskar über seine Computerskills)"
Eine Stille entsteht, in der es in Dauerschleife "WTF?!" in meinem Kopf macht und der Satz "Opa, Disketten sind SO 90er!" ganz dringend aus mir raus will.
Samira: "Opa... Ich will dich da ja jetzt nicht enttäuschen, aber... Mein Laptop hat kein Diskettenlaufwerk mehr..."
Opas Geknicktheit kam darauf förmlich durch die Leitung in meinen Hörer gekrochen.
Ich hasse es, älteren Menschen aufgrund des technischen Fortschritts das Herz zu brechen.