Dienstag, 31. Mai 2011

Klausurkamikaze/In meinem Kopf war das lustig!

Ja das hat ja dann mal gestern IRRE gut hingehauen mit meiner VWL-Klausur ... nicht. Ich gebe den Titel "VWL-Mastermind" hiermit gerne offiziell wieder ab. Man, man, man war das ein Klausurkamikaze gestern. Vorher dachte ich eigentlich, dass ich das alles irgendwie schon im Griff habe. In den Vorlesungen hat das meiste ja auch irgendwie Sinn gemacht, was der liebe Herr B. da immer so freundlich in mit seiner Sinuskurvenbetonung (Stimme hoch, Stimme runter, Stimme hoch et cetera pp - brillanter anti Studenten-pennen-mir-in-der-Vorlesung-ständig-weg Schachzug) erklärt hat. Aber irgendwie habe ich die knallharte Abfrage der Theorie unterschätzt. Macht aber nichts, ich habe es mit Humor genommen. Und wenn ich sage, ich habe es mit Humor genommen, dann meine ich das auch so. Sprich: Ich bin in der Klausur zu kreativer Höchstform aufgelaufen. 
Das war ja dann verschwendete Zeit
mit der XXL VWL-Übersicht
"Oh verdammt. Welche Marktform geht mit dem Konzept des funktionalen Wettbewerbs überein. Und wie zur Hölle stelle ich das grafisch dar?". Kurzes Überlegen - feststellen, dass ich keine Ahnung habe - aber dass es da so einen abgefahrenen Graphen von Cournot gibt, der beweist, dass ein Polypol für den Wettbewerb besser ist als ein Monopol (das sagte zumindest gestern Carina im Facebook. Als Cournot besprochen wurde, lag ich leider im Katerkoma). Nur, wie sah der Cournot-Graph noch mal aus? Egal, das wird schon richtig sein. Einfach erst mal Cournot-Graph hinschreiben. Kurz überlegen - gedanklich an meine linke Schrankwand fixieren, wo der Graph hing und dann - Leere. Nichts. Nur Dreiecke und bunte Farben.  Soll ich es riskieren, ein psychedelisches Kunstwerk hinzumalen? Das wäre eine gute Idee. Ach nee, ich habe meine Filzstifte nicht dabei. Das ist jetzt doof. Naja, machen wir was anderes um den lieben Herrn B. ein bisschen Entertainment zu verschaffen. 
Mein abgedrehter Humor  -
Segen und Fluch zugleich
Das mache ich immer gerne. Einfach mal was Dummes schreiben, damit die Dozenten ein kleines Highlight zwischen immer wieder den selben Antworten haben. In der letzten Brandingklausur habe ich nämlich zum Beispiel bei einer Aufgabe den Refrain von "I've been looking for freedom" hingeschrieben (hab trotzdem noch eine 8,5 bekommen. Ich konnte also noch beweisen, dass ich ein Branding-Genie bin. Oder vielleicht habe ich auch nur eine 8,5 bekommen, EBEN WEIL ich das da hin geschrieben habe. Man weiß es nicht...). Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich das nur bei Dozenten mache, die eigentlich wissen, dass ich zu so gut wie jeder Vorlesung gehe und gut vorbereitet bin (okay, manchmal semi-gut bis unterirdisch) und sonst eigentlich ganz kompetent bin. Oh, und natürlich muss ich darauf achten, dass der Dozent auch Humor hat. Es gibt auch so den ein oder anderen Dozenten, bei dem ich mich das nicht in hunderttausend Jahren trauen würde. Man muss die Zielgruppe halt kennen. Das ist wie bei Recht im letzten Jahr. Da hatten wir zwei Dozenten, einen für die Vorlesung und einen für die Übungen. Unsere liebe Freundin Gianna hat sich getraut, den recht lustigen Dozenten für die Vorlesung vor versammelten Mannschaft von bestimmt 90 Leuten einfach mal zu fragen, ob WE (zehntausend mal besprochen in der Vorlesung. WE=Willenserklärung) denn für Wochenende stehe (Gut, okay, Gianna wurde auch von Ben und mir angestiftet und hat 5 Euro von uns dafür bekommen). Bei dem Dozenten für die Übung hätte sie es nicht für 3 Millionen Euro getan ("Das ist hier keine Spaßveranstalung, liebe Studenten!" - Als sie das sagte, hatte ich kurz den Impuls zu salutieren). So ist das auch bei mir mit den Witzantworten.
Wär ich mal lieber früh ins Bett gegangen,
statt das hier zu machen - dann wäre das
mit Cournot  vielleicht was geworden
Naja, genug vom Thema abgekommen. Ich entschied mich letztendlich auf jeden Fall dafür, dass ich einfach aufschrieb "Jetzt folgt ein Cournot-Graph ... nicht. Stellen Sie ihn sich einfach vor. Sieht toll aus, oder?". So hat der Herr B. also hoffentlich mittendrin einfach was zum Lachen, wenn er mir meine 1,0 aufschreibt (Ich habe meinen Namen nämlich richtig geschrieben. BÄMS! Das gibt 10 Punkte. Gut, und weil man vielleicht auch per Gesetz als Student nichts schlechteres als eine 1,0 bekommen darf. Ich bilde mir trotzdem ein, dass Namen richtig schreiben ein Skill ist, der mit Punkten belohnt wird). Und kaum hatte ich das Graphen-Problem erfolgreich gelöst, kam auch schon das nächste Hindernis:  "Welche anderen Kartellformen außer der des horizontalen Kartells gibt es noch?" - Wieder nur: Blank. Computer Says No. Leider nein, leider gar nicht. Da muss ich mir also jetzt lieber mal was Schönes einfallen lassen. Was anderes als das horizontale Kartell... mhm... Es ist so ein Kartell und das ist horizontal. Was gibt es denn noch so andere Sachen außer horizontal? Diagonal ... diametral... tangentional - Nein, das gibt es nicht. Oder doch? Ach, whatever. Das ist ZU abgedreht. Wir wollen es ja hier nicht auf die Spitze treiben... Ich hab's! Ist doch klar, man! Das vertikale Kartell! Macht Sinn, findet ihr nicht? Ich habe mir dazu auch noch eine abgefahren schlüssige Theorie ausgedacht. Als ich es aufschrieb, hatte ich da an Kreativitätssonderpunkte gedacht. Ich war dann auch dreist genug Herrn B. gleich danach zu fragen, als er mir vollgepackt mit allen Klausuren im Gang entgegenkam. Leider zeigte er sich wenig kooperationsbereit in Sachen Kreativitätsextrapunkte. Fand meine Idee vom vertikalen Kartell allerdings lobenswert kreativ. Dann dachte ich mir so, dass fragen niemals schadet und erkundigte mich, ob ich meine Klausur noch mal haben dürfte, um ein paar Korrekturen an ihr vorzunehmen.  Leider zeigte er sich erneut wenig kooperationsbereit. Das ist natürlich ärgerlich. Aber was will man machen? Naja, wir sehen uns im Retake. Over And Out :)

Samstag, 28. Mai 2011

Samira, VWL-Mastermind

Tadaaaaa. Ich war fleißig in Sachen VWL unterwegs. Ich habe mir da mastermindartig eine "kleine" Übersicht gemacht. Jetzt sitze ich den ganzen Tag vor meiner Schrankwand und starre die Blätter an. Dabei komme ich mir irre schlau vor. Nur mit dem Ordoliberalismus hapert's zu diesem Zeitpunkt noch ein bisschen. Ansonsten aber alles Roger. Ob es was nützt wird sich dann Montag zeigen.


Und weil unsere VWL-Dozenten immer darum bemüht sind, dieses staubtrockene Fach irgendwie cool zu präsentieren, habe ich euch noch ein kleines VWL-Schmankerl dazu getan. Let me introduce to you: Der tighte Keynes vs. der krasse Hayek mit "Fear the Boom and Bust". Voll der Beef in der Gang, yo. (Tut mir Leid, wenn das jetzt peinlich rüber kam, aber ich spreche nur ganz schlecht Gangsta).


Over And Out :)

Donnerstag, 26. Mai 2011

Ich geh kaputt. Kommt ihr mit?


Darf ich vorstellen: Meine Woche in Kurzfassung.
Was geht dann da bei der Samira? - Das ist wahrscheinlich eure primäre Frage. Nun ja, diese Woche ist ein bisschen stressig und ich habe permanent das Bedürfnis, meinen Kopf auf die Tischplatte knallen zu lassen. Eure sekundäre Frage wird dann wahrscheinlich sein, wieso mein Haaransatz aussieht wie der von den Frauen, die hauptberuflich Gast in Britts Talkshow sind. Kann ich auch wieder mit "diese Woche ist ein bisschen stressig" beantworten. Derzeit kann ich mich nicht mit so profanen Kinkerlitzchen wie meiner Frisur oder einem optisch ansprechenden Äußeren beschäftigen. Hier gibt es nämlich Wichtigeres zu tun. Montag steht die erste Klausur an und ich bin jetzt schon total durch. Normalerweise kommt diese Phase bei mir immer erst zwischen Klausurwoche I und II. Doch dieses Mal hat mich das dumme EHCXYV3I-Bakterium - oder wie auch immer dieses Ding da heißt - total aus dem Konzept gebracht. Jetzt darf ich ja plötzlich keine Rohkost mehr essen und deswegen gibt es bei mir wie angekündigt eine Synapsenverbindungs-warteschleife. Ich mache mir eigentlich auch unter normalen Umständen keine Gedanken über irgendwelche Killerbaktieren, aber irgendwie steht eine tödlich verlaufende Darmerkrankung gerade ziemlich weit unten auf meiner Prioritätenliste (gleich nach in die FDP eintreten und Bauchnabelpiercing machen lassen). Killerbakterien würden nur meinen ziemlich strikten Zeitplan durcheinanderbringen. Deswegen verzichte ich dieses Mal ausnahmsweise auf 2...1...Risiko. Und da mein Betriebssystem diese Woche nicht ganz rund läuft, brauche ich für alles ein Bisschen länger. Damit gehe ich auch allen Kommilitonen gehörig auf den Geist. Ich habe etwa sechs Minuten gebraucht um die Information zu verarbeiten, dass Law von Freitag auf Donnerstag verlegt wurde und Anki gestern drei Mal und heute zwei Mal gefragt, wo wir die SPSS-Aufgaben abgeben müssen ohne mir die Antwort zu merken.
Seifenblasen können echt entspannen
Aber wenigstens gibt es auch frohe Botschaften: Bertram und ich sind erstens seit gestern Abend, 22 Uhr 53 geschiedene Leute und zweitens hat unsere HLA10-Gang mit einer 8,0 geglänzt. Dabei möchte ich noch mal alle Menschen herzlich grüßen, die von einem unterirdischen Ergebnis unsererseits ausgegangen sind mit der Begründung, dass das ja eh nix werden kann, wenn ich noch die Zeit und Ruhe für einen Liveticker habe. Da sag ich noch mal kurz: Ätsch. Das möchte ich übrigens auch den Menschen gerne sagen, die mich für meine Seifenblasenaffinität schräg anschauen. Da kann ich wirklich nur sagen: Probiert es mal aus. Wenn der Kopf total voll ist mit diesem ganzen Bullshit ist, einfach mal auf den Boden legen und ein paar Seifenblasen machen. Nichts macht den Kopf besser frei als das von Zeit zu Zeit in den Seifenblasendings pusten und das Ergebnis genießen. Mit dieser Technik musste ich mich dank dieses ganzen Zirkus' in den letzten Tagen immer wieder mal behelfen.
Wieso nur diese alten weißen
Männer? Ich schaffe mehr
Gerechtigkeit.
Auch immer wieder hilfreich ist die Verunstaltung der liebevoll von den Dozenten erstellten Folien zur eigenen Belustigung. Während ich nämlich so auf die Folien starrte um mir über verschiedene Theorien und Auslegungen der sozialen Marktwirtschaft bewusst zu werden, viel mir irgendwie auf, dass das immer nur ältliche weiße Männer waren. Das fand ich ungerecht. Deswegen habe ich mithilfe meiner unverwechselbar schlechten Zeichenskills unter anderem aus Adam Smith einen Afroamerikaner und aus Joseph Schumpeter einen Inder gemacht. Das erleichterte einerseits mein Gewissen ungemein und zweitens kann ich mir die ganzen Theoretiker auch gleich viel besser merken. Ich muss nur darauf achten, dass ich bitte nicht in der Klausur sitze und laut vor mich hermurmle "War das der Inder oder der Afroamerikaner?". Das könnte mehr als schräg rüberkommen. Also nicht, dass das irgendwen noch wundern würde, wenn ich mal wieder zusammenhangslos vor mich hinbrabble. Aber trotzdem sollte ich es nicht zu sehr auf die Spitze treiben. Irgendwann kommt bestimmt der Punkt, an dem mich echt keiner mehr für voll nimmt. Besonders im Moment, da ich sowieso überlastungsbedingt auf meinem eigenen Planet lebe. Heute hat mich auch erst mal wieder keiner für vollgenommen, als ich ganz melancholisch etwas von "wir sehen uns ja jetzt so lange nicht mehr" gemurmelt habe. Aber das war ausnahmsweise mal wahr. Denn heute war der letzte Vorlesungstag und damit auch mein letzter offizieller Tag an der Fontys für über ein Jahr. Denn ich gehe ja jetzt erst ins Praktikum (hoffentlich) und dann nach Schweden. Da hatte ich vorher gar nicht drüber nachgedacht. Viele andere auch nicht. Deswegen machte sich in den letzten Vorlseungsstunden - Vier Stunden Law. Ein Traum. - dann doch eine allgemeine Melancholie breit, da doch schon ziemlich viele Leute ins Ausland gehen. Aber jetzt ist auch wieder Schluss hier mit der Melancholie, jetzt wird sich wieder tunnelblickartig auf VWL am Montag vorbereitet. Over And Out :)

Montag, 23. Mai 2011

HLA10 - Der Liveticker

Die Spannung steigt. Heute ist HLA10-Case angesagt. Das heißt acht Stunden volle Konzentration und totale Disziplin. Wird der Case ein Desaster? Haben sich Anki, Ben, Carina, Jana, Niklas und Samira ausreichend vorbereitet? Wird sich die Gruppe am Ende des Tages noch lieb haben? Das kann nur die Zeit zeigen. Mein Name ist Samira Maaßen und ich berichte live aus Niklas' Wohnzimmer.

6:30 Uhr - Bäh. Ich muss früh aufstehen. Halb sieben ist für Studenten wie mich mitten in der Nacht. Überlege kurz, ob ich alles hinschmeißen und liegenbleiben soll. Stehe aber allein deswegen schon auf, weil ich weiß, dass Ben mich häuten und ans Kreuz nageln wird wenn ich nicht auftauche.
6:45 Uhr - Apropos hinschmeißen. Bin gerade im Halbschlaf beim hastigen Laufen mit dem Fuß im Föhnkabel hängengeblieben und ins Wanken gekommen. War wie in einem Slapstick-Movie - Sie fällt. Sie fällt nicht. Sie fällt. Sie fällt nicht.... Sie fällt! Bums. Liebe Rebecc/kkas, wenn ihr das gleicht lest: Tut mir leid. Ihr seid jetzt bestimmt wach.
7:30 Uhr - The Lights are on, but nobody's home - yet. Anki und ich fahren trotzdem nach Krefeld. Sollte da ein Unfall auf der A40 sein... das war bestimmt ich.
8.30 Uhr - Anki und ich sind angekommen. Und das rechtzeitig, obwohl ich total vercheckt war und erst zur Uni gefahren und dann auf die falsche Autobahn aufgefahren bin, weil ich wohl irgendwie zu meinen Eltern fahren wollte. Jetzt sitzen wir zusammen und sind motiviert. Guckt mal, wie toll wir sind! (Und Niklas übertreibt ein bisschen mit seinem Bildschirm wie wir alle finden).


8.50 Uhr - Noch zehn Minuten. Ich werde noch ein paar unqualifizierte Kommentare posten bevor es losgeht und ich keine Zeit mehr habe. Ben und Niklas hätten gerne einen Rinderfleisch-Case. Sie finden Rinderfleisch sexy. Wir Mädels nicht so. Der neue Fluch der Karibik Trailer wäre auch abgecheckt und eine ausgiebige Diskussion über die Vorzüge unserer unverwechselbaren Awesomeness ist auch erfolgt.
10.30 Uhr - Der Case ist ganz okay. Netter als erwartet. Es wurde sich schon viel über Kleinigkeiten gestritten. Unter anderem auch über die Feinheit zwischen Brot- und Fruchtaufstrich und die Definition von Genuss. Aber wir respektieren uns noch und haben uns lieb. Sitze gerade in einer Denkpause vor der Vision und stiere den Bildschirm an. Existenzielle Frage: Wofür ist der Brotaufstrichhersteller im Markt? Wie will er sich weiterentickeln? Alter! Ich hab's! Hat sich der Eintrag hier doch gelohnt.
10.45 Uhr - Mein steiler Ablaufplan zahlt sich aus.  Wir sin gut in der Zeit und denken uns jetzt noch ein paar Dozenten-Bespaßungsaufgaben aus. Kurzer Mord und Totschlag in der Gruppe SWOT/Key Issue - aber die Wogen haben sich nach exzessiven Muffinkonsum geglättet. Niklas' Mutter hat übelst gutes Proviant rausgehauen. Das wird unser Tag. Und unser Case. Ich bin jetzt Brotaufstrichvollpro. Haben Unterstützung von Bilbo, dem durchgeknallten Hund. Er rastet aus, wenn man "Katze" sagt. Das ist voll lustig.


11.45 Uhr - Mein Ablaufplan ist totaler Mist. Wir hinken hinterher. Aber wenigstens diskutieren wir sachlich unsere Ergebnisse. Und wir haben uns lieb. Ich glaube, ich habe in meinem Leben noch nicht so viel und so intensiv über Marmelade nachgedacht. Dabei mag ich gar keine Marmelade. Ich will wieder ins Bett. Und ich will Schokolade. Und ein Pony. Die Porter's macht mich wahnsinnig. Geh sterben, Porter!
12.00 Uhr - Ich bin die Schweiz. Ab jetzt habe ich einfach keine Meinung zu nichts mehr. Das ist für alle Beteiligten glaube ich das Beste. Sonst wird mich gleich jemand erdolchen. Selbstreflexion 4-Life. Man muss auch mal wissen, wann man die Fresse halten muss...
12.15 Uhr - Bzzzzz. Ich habe in Rekordzeit einen halben Liter Enegry Energy getrunken. Bzzzzz. Mir geht's gut. Bzzzzzzz. Ich habe das total unter Kontrolle.Und ich habe herausgefunden, dass Monster Energy im Abgang so schmeckt, wie unbenutzte Windeln riechen.
13.00 Uhr - Panik bricht aus. Fehler in der Argumentation. Problem. Wir sind uns noch uneinig ob existenziell schlimmes Problem oder Larifari-Problem. Ich hoffe auf Letzteres. Während ich diesen Eintrag schreibe, löst sich das Problem. Wir sind so gut! Wiese and Friends, die personifizierte Flexibilität.
13.30 Uhr - "Lass mich doch bitte mal ausreden". Eindeutig der Satz des Tages. Wird von uns aber eigentlich erfolgreich ignoriert und disrespektiert. Und neuer Funfact. Beim Starren habe ich bemerkt, dass Anki heute Nacht Besuch von Edward Cullen hatte. Eindeutige Bissspuren an ihrem Hals. Oooooh Edward!


14.00 Uhr - Jetzt ist es so weit. Wir haben neue Identitäten. Wir sind vollends mit dem Case verschmolzen. Anki und Carina sind die Konfitüre extra und ich bin die Marmelade. Ben sträubt sich jedoch und will nicht das Gelee sein. Endlich Mittagspause. Vielleicht kommen wir jetzt mal wieder runter.
14.30 Uhr - Meine lieben Kollegen sind wahnsinnig. Die Marketingkontrolle obliegt allein meiner Verantwortung. Ich bin schlecht mit Zahlen und war bei der Vorlesung "Marketingcontrolling" nicht anwesend. Aber naja. Ich werde das schon irgendwie rocken. Man wächst mit seinen Aufgaben und so. Und wie sagte Darkwin Duck so schön? "2...1...Risiko!"
15.15 Uhr - Endphase. Anspannung und Antisypmathie liegen in der Luft. Die Aussicht auf ein baldiges Ende stimmen uns jedoch wieder ein bisschen friedlich. Die anderen pfeiffen sich was vom Italiener rein. Ich bleibe bei Obst. Sonst ist das gleich mit dem Gedankenfluss wieder vorbei. Bin trotzdem ein bisschen daneben und die freundliche Warteschleifenstimme in meinem Kopf macht wieder: "Dödödö ... Bitte warten... Sie werden mit der nächsten verfügbaren Synpase verbunden...Dödödö ... Bitte warten... Die nächst mögliche Synapse ist bereits für SIE reserviert..."
16.00 Uhr - Ich sollte ernsthaft in Erwägung ziehen, das Studium zu schmeißen um Frieden Palästina und Isreal zu stiften. Meine diplomatischen und motivationalen Fähigkeiten sind einfach awesome. Habe heute bestimmt schon drei Doppelmorde verhindert.
16.30 Uhr - It's the final Countdown. Dödödö Dödödödödö. Wir werden rechtzeitig fertig mit qualitativ hoffentlich hochwertigem Ergebnis. Aber man soll ja den Tag nicht vor dem Abend loben. Es kann immer noch ein Tier aus dem Krefelder Zoo ausbrechen und alle unsere Festplatten fressen. Oder so.

16.50 Uhr - FERTIG! Rien ne vas plus. Abgeschickt. Wir haben alle überlebt und es wurde alles gegeben. Hoffentlich. Yay. Jetzt gehen wir ein Bierchen trinken. Niklas beendete den Tag noch mit einem passenden Zitat: "Ich hasse euch jetzt gar nicht so sehr, wie ich vorher gedacht habe". Zuletzt noch ein "Nachher" Bild unserer Gruppe. Fertig aber glücklich.


Over And Out :)

Samstag, 21. Mai 2011

Dostojewski auf Crack

Ich war gestern im Theater. Und ich war nicht in irgendso einem 08/15 Kabale und Liebe-Trallalla-Theater. Nein, ich war in einer ziemlich abgeranzten Abrissbude, in der ich mir eine frei interpretierte Dostojewksibiografie reingezogen habe (Und das auch noch in der interaktiven Performanceversion). Hört sich jetzt erst mal abgedreht an - aber keine Sorge, die "Ich-habe-jetzt-keinen-Fernseher-mehr" Sache steigt mir nicht zu Kopf. Ich habe es nämlich nicht ganz freiwillig gemacht. 

Eine gute Freundin von mir ist angehende Kulturpädagogin und macht ein Praxissemester im Theater. Deswegen wurde mir die Ehre zu Teil, bei der Generalprobe des Stücks dabei zu sein. War mal interessant zu sehen, wie die Praxissemester anderer Studiengänge so aussehen. Und als ich dann irgendwann mit einem Sack über dem Kopf da saß und komische Menschen in spacigen Anzügen mir Weintrauben in den Mund schoben, kam mir ein befreiender Gedanke: Man bin ich froh, dass ich Marketing studiere. Over And Out :)

Donnerstag, 19. Mai 2011

Prinzessin Samira und die Doppelkinngnome

Da habe ich mich in Sachen
Dekoration ja mal wieder selber
übertroffen!
Gestern war es so weit. Gestern bin ich glorreiche 23 Jahre alt geworden. Unglaublich wichtiger Geburtstag. Steht in Sachen Wichtigkeit auf einer Stufe mit dem 47. und dem 68. - ist also eigentlich eher kein einschneidendes Erlebnis im Leben eines jeden Menschen. Das finde ich ein bisschen diskriminierend. Denn auch der 23. Geburtstag sollte sich einen Tag lang mal respektiert und geliebt fühlen. Deswegen habe ich es mir persönlich zur Aufgabe gemacht, diesen unspektakulären Geburtstag so abgefahren wie möglich zu gestalten. Der 18. Mai ist der Tag, an dem ich aus der Masse emporsteige und einen Tag lang mal was total Besonderes bin. Das schien ja selbst der SPSS-Gott kapiert zu haben. Denn als ich als Inkognito-Geburtsagskind im SPSS-Keller saß (wobei ich noch mal all meinen Kurskameraden danken möchte, dass sie mir unauffällig Geburtstagsgrüße über Facebook zukommen ließen, obwohl sie alle in einem Radius von 3 Metern um mich herum saßen - Wunder der Technik! Endlich muss ich mich als Hobby-Soziophob an Geburtstagen nicht mehr von anderen Menschen ständig anfassen lassen!), meinte es das Schicksal wohl gut mit mir. Denn ich war die Auserwählte (Achtung, jetzt kommt's! Spannung...). Ich war diejenige, die bei der Aufgabe 3 zwei normalverteilte Variablen hatte! Total abgefahren, oder? Das kommt nur sehr, sehr selten vor. Da fühlte ich mich schon ein bisschen besonders. Und: Man sollte sich auch ruhig mal über die kleinen Dinge im Leben freuen.
Bob Leponge war
auch am Start.
Nun ja, ansonsten drohte der 23. Geburtstag dann dann doch noch in die Unbedeutsamkeit zu kippen, da nur SPSS und Controlling anstanden. Das hat jetzt nicht so sonderlich gefetzt. Doch die fehlende Fetzigkeit des Tages sollte durch meine kleine, spontane Geburtstagsparty wieder wett gemacht werden. Ich hatte nämlich DAS Brüller-Konzept entwickelt und das war: Prinzessin Samira und die Doppelkinngnome. WTF? Werdet ihr euch jetzt bestimmt denken. Was hat die sich da in ihrem bekloppten Hirn schon wieder zusammengebraut? - Jetzt mal alle wieder runterkommen hier. Das mit meinem Konzept klingt komisch - ist aber so. Denn ich habe uns allen schöne Partykopfbedeckungen besorgt. Bob Leponge-Hütchen für die Gäste (Wenn man Student ist, muss man nehmen, was man beim Tedi kriegen kann. Spongebob Schwammkopf war nicht drin) und eine Cinderella-Prinzessinnenkrone für das Geburtstagskind - Sprich: Moi! Ich war die hübsche Prinzessin mit supertoller Krone und die Gäste meine kleinen Doppelkinngnome (Das reimt sich sogar). Doppelkinngnome waren meine lieben Gäste deswegen, weil die Bob Leponge-Hütchen so ein fieses Gummi hatten, das selbst der dünnsten Person ein Doppelkinn verpasste. Ich setzte dann auch alles dran, meine Gäste gut zu unterhalten und dem armen 23. Geburtstag so viele Highlights wie möglich zu geben. Rebecca und Benni lieferten eine 1A Performance mit ihren Star Wars Laserschwert-Apps (sogar mit original Hintergrundmusik), ich fiel beim Versuch, ein Gruppenfoto zu machen, fast aus dem Fenster und finally sangen mir alle "I've been looking for Freedom" von David Hasselhoff als Geburtstags-ständchen, weil ich mir das vorher ausdrücklich gewünscht hatte. Alles in allem habe ich also allen Gästen eine gute Show geboten - hoffentlich. Und auch, wenn da keine Personen auf den Fotos abgebildet sind: Ich habe mir meine Freunde nicht ausgedacht. Die waren wirklich da! - Ich durfte halt nur keine Bilder von denen online stellen (Die haben alle zu tief in den Sangria-Bottich geschaut. Ich übrigens auch).
Alle hochkonzentriert bei der Sache
 - nur Samira ist ein bisschen abwesend
Deswegen war der nächste Morgen - also heute - auch nicht soooo der Knaller. Erstens war ich jetzt nach meinem Prinzessinnendasein wieder in der trüben Masse der Doppelkinngnome untergegangen und zweitens hatte ich wohl irgendwie im Geisteszustand der Unzurechnungsfähigkeit einem Breakfastmeeting am Morgen des 19. Mais zugestimmt. Wer nicht weiß, was Breakfastmeetings sind: Da setzen sich die Studiengangleiter, Dozenten und Studenten zusammen und die Studenten können ihre Wehwehchen loswerden, die die Studiengangleitung dann versucht zu beheben. Normalerweise ja kein Problem. Als der liebe Gott schließlich das Engagement verteilt hat, habe ich ja anscheinend gleich sechs Mal "HIER!" gebrüllt. Und meistens sind diese Breakfastmeetings ziemlich interessant, weil man da als Student eigentlich ziemlich viel reißen kann. Aber heute morgen hatte ich da irgendwie nicht so die Lust drauf. Doch wie sagt meine Mutter immer so schön: Wer feiern kann, kann auch früh aufstehen. Gesagt, getan. Das brachte mich dann in die unvorteilhafte Position, dass ich versuchte, in der ersten halben Stunde des Meetings nicht auf den Tisch des Studiengangleiters zu reiern. Eine harte Challenge, wie sich herausstellte, da alle fröhlich Brötchen gemampft haben und die Person neben mir auch noch irgendwie so Fisch auf ihrem Brötchen hatte. Aber ich habe die Herausforderung gemeistert. Ich Held. Danach (und nach einigem motivierenden Zusprechen von Ben) konnte ich aber wie gewohnt unqualifizierte Kommentare in die Runde schmeißen und unangebrachte Witze machen. Samira war also back in da House! - Wenn auch keine Prinzessin mehr. Ich finde übrigens, dass Prinzessin Samira und die Doppelkinngnome ein total steiler Bandname wäre. Wir sollten eine Band gründen! Ich spiele herzzerreissend gut Blockflöte. Wenn noch jemand in der steilen Band mitmachen will: Bewerbungen können an s.maassen@student.fontys.nl gesendet werden. Einsendeschluss ist der 21. Mai. Leider können wir  Bewerbungen ohne Blockflötenabschlusszeugnis nicht berücksichtigen. Over And Out :)

Montag, 16. Mai 2011

Internationale innere Schweine-hundrechtskonventionen

Biete diverse Kleinartikel
plus Kitschtasse für
Präsentationsgefälligkeiten
Der Stress der  letzten Woche hat mich zu neuen kreativen Höchstleistungen angespornt. Unglaublich, was man alles so machen kann, statt sich mich mit Explanans, Explanandum und Co. (a.k.a. VWL-Zeugs) herumzuschlagen. Erst habe ich auf meinem Collegeblock rumgekritzelt, statt da was Ordentliches aufzuschreiben. Ich nenne das Kunstwerk, das da rauskam "Dicker Hund mit sechs Beinen, der Sonnenblumen rauchend auf einem Tanklaster sitzt und von Killer-Geldbörsen attackiert wird" - so sieht das zumindest aus (mit viel Phantasie). Danach habe ich jeden meiner Nägel in einer anderen Farbe lackiert (Ich bin so crazy) und dann habe ich eine iTunes Playlist erstellt, in der nur Lieder sind, die sonderbare Titel haben ("Lying is the Most Fun a Girl Can Have Without Taking her Clothes off" - "It's Cool. We Can Still be Friends" - "Hairdresser on Fire"... nur um mal in paar zu nennen). Um es kurz zu fassen: Ich habe alles gemacht, nur kein VWL. Und auch kein Englisch. Da war ich aber besonder kreativ: Via Facebook bot ich eine halbe Packung Maoam, sechs Cent, zwei Heftzwecken (von dem einer brauchbar ist), eine Büroklammer und einen Kronkorken an. Und weil ich an dem Tag besonders gut drauf war, setzte ich sogar noch eine kitschige Charles und Diana-Gedächtnistasse drauf. Wollte aber irgendwie keiner haben. Alle offerierten Angebote enthielten die Forderung, dass ich für die tauschwillige Person andere Uni-Sachen erledige. Einer hatte mit einem Augenzwinkern gefragt, ob sexuelle Gefälligkeiten drin wären. Pft! Was denkt der denn, wer der ist?! Wo sind wir denn hier?! Sexuelle Gefälligkeiten gibt es ausschließlich für ausgefüllte HLA11-Fragebögen! ;) Mittlerweile habe ich Englisch auch einfach selber gemacht und VWL ebenfalls in Angriff genommen. Hab ich meinen inneren Schweinehund also letztendlich doch noch ausfindig gemacht und rechtmäßig zur Strecke gebracht (Aber da ich die internationalen innere Schweinehundsrechtkonventionen nicht verletzten darf, sind ihm drei Stunden Freigang am Tag erlaubt).
Jetzt neu: Samira mit Gemüseantieb!
Und da die Klausuren und irre viel Gelerne jetzt ansteht, habe ich umgerüstet. Mein Lern-Betriebssystem läuft jetzt nicht mehr mit Tiefkühlpizza und Limo, sondern mit selbstgemachtem Heidelbeerquark und Orangensaft. Gut okay, heute ist Tag eins meines neuen Betriebssystems, aber bis jetzt läuft es noch ganz gut. Ich gebe darüber hinaus durchaus zu, dass ich an der Obst- und Gemüsetheke im Aldi auch gleich ein bisschen größenwahnsinnig geworden bin und viel zu viel für nur eine Person gekauft habe. Aber ich werde das schon irgendwie alles verarbeiten. Ich muss in Klausurphasen allerdings auch wirklich viel Gesundes essen. Fettiges Zeugs verklebt mir nämlich immer irgendwie die Synapsen und ich werde total träge. Das neue System klappte auch gleich so gut, dass ich in einer dreiviertel Stunde meine Englisch-Präsentation rausgehauen habe (und die ist sogar brauchbar). Da war ich selber ein bisschen erstaunt. Aber machen wir uns nichts vor. Spätestens Mittwoch werde ich wieder an der Marsmaschine schwach. Ich haben mir da nämlich ein Belohnungssystem für Controlling ausgedacht. Ich meine, Marketing-Controlling ist ziemlich langweilig und irgendwie muss man sich da durch drei Stunden Errechnung des ROIs, Plankostenrechnung und Target Costing bringen (und das am besten, ohne sich in den Kopf zu schießen). Da haben wir also jetzt eine klare Lösung gefunden. Ich kaufe vor der Vorlesung ein Kinder Bueno und darf jede viertel Stunde ein Stück essen. Dann weiß ich immer: So, noch drei Stücke, dann ist das hier alles vorbei. Man muss halt nur wissen, wie man sich bei der Stange hält.
Sugar - geduldigster Abfrager der Welt
Oh und ich habe dann auch noch ein williges Opfer für langwierige Abfragesessions gefunden. Der Familienhund. Sugar der Name, stolze Größe eines durchschnittlich gewachsenen Ponys (ich war elf und dachte, dass das ein angemessener Name für so einen kleinen Wattebausch war. Woher sollte ich wissen, dass der irgendwann zu Hunde-Hulk wird?) und dieses Wochenende meiner Obhut überlassen. Erst fand ich es ein bisschen langweilig. Der Hund ist alt und liegt eigentlich nur rum. Manchmal steht er auf, dreht sich im Kreis um eine bessere Position zu finden und legt sich dann wieder hin. Das war aber auch schon alles. Was für ein Action-Köter. Doch dann merkte ich, dass er mich während meiner VWL-Session unentwegt anstarrte. Aus Spaß erzählte ich ihm dann ein bisschen was über das Popper-Kriterium. Und siehe da! Plötzlich kam Leben in den Hund und er fiepste sogar aufgeregt und wedelte mit dem Schwanz. Alles klar, der Hund ist also gar nicht alt und faul. Der ist nur intellektuell unterfordert (rennt wahrscheinlich nur zur Tarnung seiner intellektuellen Fähigkeiten jedes Mal mit vollen Karacho Schnauze zuerst vors Fliegengitter). Und so habe ich Sugar einfach mal so zehn Folien vorgelesen und der Hund war total begeistert. Da habe ich beschlossen, dass er mich ja auch mal abfragen kann. Also setzte ich mich vor den Hund und ratterte das ganze Thema "Ökonomik als Wissenschaft" mehr schlecht als recht runter (Anfangsphase halt). Aber das war egal. Sugar hörte geduldig zu und rollte nicht mit den Augen, als ich zum wiederholten Male mit Explanandum und Explanans  durcheinander kam ("Also der Explanans ist der aktuelle Fall plus Randbedingungen. Ach nee, das Explanandum ist das mit Fall und Randbedingungen. Nee, doch, Explanandum. Nein! Stop! Explanans" - ist man derjenige, der abfragt, ist hier ja spätestens der Punkt, an dem man die richtige Antwort rausschreien will). Deswegen lasse ich mich jetzt immer durch den Hund abfragen. Habe ich mal wieder eine Win-Win Situation geschaffen. Diese Klausurphase wird mich also nicht klein kriegen. Ich bin bestens vorbereitet! Over And Out :)

Samstag, 14. Mai 2011

Neue Karriereoption: Gangsta-Hamster.

Heute mal was anderes. Heute gibt es anstatt dem obligatorischen Foto der Woche ein Video der Woche. Da ich diese Woche ja nicht der besten Laune war, hatte sich eine hier nicht genannte Mit-Marketerin es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht, den Sonnenschein wieder zurück in mein Leben zu bringen. Und wie macht man es am Besten? Na klar, mit einem gut gemachten viralen Werbespot. Das lässt das Herz eines jeden angehenden oder bereits praktizierenden Marketers höher schlagen. Wie gesagt, Marketer sind dir größten Marketing-Opfer wo gibt. Man achte auch auf die ganze kleinen versteckten "Hamster"- Wortspiele. Zum Brüllen. Enjoy :)



Over And Out :)

Donnerstag, 12. Mai 2011

Ich hasse alles. Voll.

Naaa? Wer findet den Schreibtisch
unter dem ganzen Chaos?
Diese Woche ist schlimm. Oh Gott ist diese Woche schlimm. Ich hasse alles. Voll. War letzte Woche noch unbekümmerter Sonnenschein in meinem Herzen angesagt, ist es diese Woche Platzregen mit super viel Wind und einem spontanen Hagelsturm von Zeit zu Zeit. Es hat sich da das ein oder andere Problem aufgetan. Problem Numero Uno: ich hab letzte Woche einen faulen Lenz geschoben und muss das alles diese Woche wieder nachholen. Das suckt. Auf meinem Schreibtisch stapeln sich die Sachen und das sind nur Sachen, die totaaaaal keinen Spaß machen. Die gute Nachricht jedoch ist: Bertram und ich stehen kurz vor der Trennung. Noch eine Woche und ich kann den Mistkerl endlich aus meinem Leben verbannen. Yay! Kurzer Freudensprung. Und jetzt wieder zurück zur allgemeinen Emostimmung (Ich will da jetzt auch echte Betroffenheit in euren Gesichtern sehen). Dann war da noch der Knaller, dass irgendso ein Pennerverein mein Konto leergeräumt hat, weil ich angeblich für etwas gespendet habe. Am Arsch hab ich da irgendwas gespendet. Aber die Sache ist geklärt, ich habe mein Geld wieder und ich habe niemanden umgebracht - nicht mal telefonisch (an dieser Stelle klopfe ich mir gerade mal ein bisschen auf die Schulter). Negatives Highlight dieser Woche war dann, als ich mal wieder in einem Stadtzentrum stand und Leute für unser HLA11-Marktforschungsprojekt befragte. Kennt man ja. Leuten mit Fragebögen in der Hand geht man generell aus dem Weg wenn man in der Stadt ist. Das muss ich neuerdings immer wieder bitter erfahren. Ein ziemlich alter Herr blieb allerdings stehen. Erst freute ich mich, dann war ich entsetzt. Der flotte Greis fing nämlich tatsächlich an, sich ein bisschen an mir zu reiben. Nicht sonderlich offensichtlich, aber offensichtlich genug. Ich fing mich allerdings recht schnell wieder und fragte das Schicksal gen Himmel nur herausfordernd: "Jetzt ernsthaft, liebes Schicksal? Musst du da wirklich jetzt noch einen geilen alten Bock draufsetzen, der sich an mir schubbert? ERNSTHAFT?". Aber was tut man nicht alles für einen ausgefüllten Fragebogen. Danach kam aber zurecht die Frage auf: Hatte ich mich gerade für einen Fragebogen ein bisschen prostituiert? Ich ließ die Frage lieber unbeantwortet.
Willibald in Aktion.
Einfach Unglaublich!
Aber ich habe jetzt etwas gefunden, dass mich zumindest ein Wenig entspannt. Putzen. Oh man, tut das gut, einfach dumpf irgendwelche Sachen zu schrubben und auszusortieren. Heute habe ich sogar einen Staubwedel gekauft. Er heißt Willibald (das ist auf Rebeccas Mist gewachsen. Ich hätte es bei "Mister Magic" - so die Produktbezeichnung - belassen) und bringt mir wie jedes neue Spielzeug irre viel Freude. Ich habe schon im totalen Wahn alles abgestaubt und dann noch mal eine zweite Runde eingelegt, kann ja sein, dass ich irgendwo was übersehen habe. Es lenkt mich auch von der Tatsache ab, dass ich praktikumstechnisch gerade voll am Sack bin. Meine Nerven liegen blank, da in Sachen Praktikum immer noch nicht viel geht. Es sind noch anderthalb Monate bis ich das Praktikum anfangen sollte und immer noch nichts in Sicht. Zudem weiß ich immer noch nicht, wo es mich hinverschlägt. Ist es Hamburg? Ist es Bonn? Ich befürchte, es ist Oer-Erkenschwick bei Günni's Gewürzgurken oder in Würselen bei Schweinomatic, dem funky Schweinefleischhersteller. Oder irgendwas mit Schrauben. Schrauben sind spannend. Wenn das hier so weiter geht werde ich noch dem Wahnsinn verfallen. Ich habe aber wirklich auch versucht, locker zu sein und mir darüber keine Gedanken zu machen. Aber es geht nicht. Meine Deutschheit steht mir im Weg. Die Deutsche in mir bricht immer wieder heraus. Sie sitzt mir mit ihrem Dirndl und der Weißwurst in der Hand auf der Schulter und sagt immer wieder "Na, na, na. Wenn das mal nicht bei einer Karriere als Imbissbudenfachangestellte endet..."
Na toll. Ich hatte mir
extra ein Buch besorgt...
Weil meine andere super Geschäftsidee ist ja jetzt tot. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ursprünglich war Plan B nämlich, dass ich nach Osama graben würde, wenn das mit dem Studium nicht hinhaut. Schließlich bekommt man da 25 Millionen Dollar für - oder sagen wieder lieber BEKAM. Jetzt haben die doofen Amis mir voll den Strich durch die Rechnung gemacht. Ich habe mir sogar ein Buch darüber gekauft und das mal ein bisschen recherchiert. Ich bin sogar Gründerin der StudiVZ-Gruppe "Scheiß aufs Studium - ich gehe nach Osama graben". Toll, alle Zukunftspläne dahin. Ich hatte auch schon die perfekte Idee: Ich wollte den in seinem Erdloch ausgraben und mit meinen supertollen Hypnose-Dancemoves zur Strecke bringen (Ich gebe zu, die Idee war noch nicht ganz ausgereift. Aber noch drei volltrunkende Abende und ich hätte den perfekten Plan gehabt) Naja. Machste nix. Dann halt neuer Plan B: Imbissbudenfachverkäuferin. Over And Out :)

Montag, 9. Mai 2011

Fear and Loathing in Köln.

Heute hatte ich mal wieder ein Vorstellungsgespräch. Dieses Mal in Bonn. Hat was mit Events und Promotion zu tun. Tut mir Leid, wenn mir da gerade ein bisschen der Enthusiasmus fehlt. Versteht mich nicht falsch, die Stelle ist cool. Aber ich kann mich gerade nicht so recht freuen, denn ich bin soooooo müde. Muss man auch sagen - ist alles nur das dumme Navi Schuld. Weil ich etwa sechshundermillionentausendeinhundertfünfunddreißig Jahre lost in Köln war. Auf der Hinfahrt nach Bonn hatte eigentlich alles ganz gut geklappt, bis auf die Tatsache, dass mein Navi mitten auf der Fahrt beschlossen hatte, sich einfach aufzuhängen und zu sterben (Tut mir gerade nicht Leid für das Ding. Mitleid gibt es vielleicht morgen. Und da liegt die Betonung auch auf VIELLEICHT). Und da war ich doch schon ein wenig aufgeschmissen, muss ich sagen. Ich war natürlich wie immer stets gut vorbereitet und hatte den Weg noch mal mithilfe meines Buddys Google Maps ausgedruckt - allerdings nur für den Hinweg. Das hatte aber erst mal gereicht. 
Emofotos von schräg oben.
Da bin ich ganz vorne dabei.
Ich musste auch erst mal sehen, dass ich so schnell wie möglich mit Jacques Chirac am Ziel ankomme. Denn  der liebe Jacques hat keine Klimaanlage und deswegen waren es gefühlte sechsundzwanzigtausend Grad in meinem Auto. Während ich im Stau stand kam ich allerdings auf eine brillante Idee. Dachte ich zumindest erst. Jacques und ich können nämlich eigentlich auch mal einfach alle Fenster zulassen und immer schön der Sonne entgegenfahren. Dann wären wir der erste fahrende Saunaclub der Welt! Ich könnte auch gleich erstes Klientel im Swingerclub in Leuth rekrutieren ("Der letzte Pärchenclub vor der Grenze" wie so schön drauf steht. Ich frage mich, wer ab und zu daran vorbeifährt und denkt "Boah, gleich bin ich schon wieder in Holland. Jetzt aber noch mal schnell in den Swingerclub!" - Aber ich schließe nicht aus, dass es solche Menschen gibt. Ich kann es mir halt nicht so vorstellen, WILL es mir nicht vorstellen). Aber je mehr ich über den fahrenden Saunaclub nachdachte, desto dummer fand ich die Idee. Mit der Umsetzung würde ich wahrscheinlich reißenden Absatz machen... aber wie soll ich das meiner Mutter erklären? Naja, so viel also zu meinen Tagträumereien im Stau. Und da ich halt nach zwei Stunden in meinem kleinen, privaten Saunaclub nicht mehr die Frischste war, war ich so geistesgegenwärtig, meine Bewerbungsklamotten separat mitzunehmen und vor Ort anzuziehen. War sogar ne halb kluge Idee! Nur hatte ich dann vor Ort die unglaubliche Wahl mich entweder bei sechsundzwanzigtausend Grad im Auto oder auf der Toilette vom Starbucks umzuziehen. Ist ein bisschen wie zwischen Pest und Cholera zu wählen. Ich wählte dann Starbucks und regte dann gleich alle anwesenden Frauen auf, indem ich den einzigen Spiegel zum Schminken in Beschlag nahm. Das gefiel mir dann so gut, dass ich mir noch die Freiheit nahm, ein paar Emofotos von schräg oben für den Blog von mir zu machen (Ist der Ruf erst ruiniert und so weiter...).
Hätte ich mich mal auf mein alt
bewehrtes  Handschreibesystem verlassen...
Das Gespräch selber lief dann recht locker flockig und ich habe aus lauter Nervosität auch nur einen halben unangebrachten Witz gemacht (Den hoffentlich nur ich verstanden habe). So war ich eigentlich guter Dinge, als ich wieder zurück nach Kaki fuhr. Sollte ja eigentlich nicht schwer sein, von der A559 auf die A4 zu kommen. Mhm ja mhm... doch. Ist wirklich schwer. Ich hatte ja nur die Beschreibung für den Hinweg und deswegen musste ich mich plötzlich entscheiden, ob ich denn nach Frankfurt oder nach Aachen möchte. Und ganz ehrlich, ich wusste es nicht. Hätte ich beim lieben Herrn V. in Erdkunde mal besser aufgepasst, statt mit A. Käsekästchen zu spielen (selbst über große Distanzen als Herr V. uns wohlweislich auseinandersetzte). Weil ich wollte ja Richtung Norden und für mich war weder Aachen noch Frankfurt irgendwo im Norden. So kam es, dass ich ein bisschen lost am Kreuz Gremberg war und fröhlich alle Richtungen mal so ausprobierte. Und irgendwie fand ich dann letztendlich nach einer Stunde nicht die richtige Richtung und fuhr total entnervt im FEIERABENDVERKEHR ein mal quer durch Köln (totaler Spaziergang bei den Temperaturen), weil von der A57 wusste ich den Heimweg wenigstens. Man sollte meinen, dass ich auf der A57 angekommen endlich meinen inneren Frieden gefunden haben sollte, aber nix da. Irgendwo bei Dormagen tauchte nämlich eine Spinne auf und krabbelte an meinem nackten Schienbein herum. Ich sah sie nicht, ich spürte sie nur. Und wenn man Dinge nur spürt und nicht sieht, sind die ja generell viel größer als sie wirklich sind. So stellte ich mir die Spinne mit etwa sechzehn Beinen und einem Durchmesser von etwa 40 Zentimetern vor, die dazu auch noch an dieser Affenkrankenheit leidet, bei der man so viele Haare kriegt. Und so kam es zu einem inneren Kampf. Auf der einen Seite war das Mädchen in mir, dass die ganze Zeit innerlich "Spinne! Spinne! Mach' die weg!" brüllte und auf der anderen Seite die Tierschützerin, die der Meinung ist, dass man Tiere nicht töten soll, bloß weil sie einem optisch nicht so zusagen (Versetzt euch doch mal in die Lage einer Spinne. Ihr wollt ja auch nicht einfach zerquetscht werden, bloß weil euch einer hässlich findet, oder?). Ich entschied mich dann letztendlich fürs aushalten. Dabei war ich etwa so locker wie Waldimir Klitschko beim 1813. Klimmzug. Nach 10 Minuten ließ die Spinne dann auch endlich von mir ab. Noch fünf Minuten länger oder ein kleiner Abzweig in mein Hosenbein und ich hätte sie platt gemacht. Aber so kann ich jetzt voller Stolz sagen - ich habe ein Spinnenleben gerettet (Über die Tatsache, dass die ja jetzt irgendwie immer noch in Jacques Chirac ihr Unwesen treibt mach ich mir jetzt einfach mal keine Gedanken...).
Hätte ich was zu Essen dabei gehabt,
hätte der Tag auch besser geendet.
Irgendwann setzte dann auch der Hunger bei mir ein, nachdem ich dann endlich mal keiner Stresssituation ausgesetzt war. Und dann aber richtig. Dazu war ich auch noch total hinüber durch das ganze Hin und Her. Für Außenstehende mag das jetzt ein unbedeutendes Detail sein. Für Leute, die mich kennen, bedeutet das: "Alles klar, ich geh der Samira für den Rest des Tages aus dem Weg". Denn wenn ich richtig viel Hunger habe und dazu noch müde bin, werde ich zu Arschloch-Samira. Mit einem Mal vergesse ich all meine Sozialkompetenzen und bin einfach nur noch schlecht drauf. Und ich lasse dann auch gerne mal einen "Mitten-auf-die-zwölf" Kommentar fallen. Dann ist es natürlich äußerst lästig, ein solch gut funktionierendes soziales Netz zu haben, wie ich es habe. Mama (kurzer Abstecher gemacht um noch ein paar Sachen zu holen) "Und Kind, sag doch mal, wie war's?" - "mdsjdk adzdgak hashs" - "Kannst du dich auch richtig artikulieren?" - "Boah Mama, ich sag dir am Wochenende wies war. Nerv' mich nicht". Terrassentür wieder zugemacht, obwohl Mama noch was gesagt hat und ab dafür - Ich Vorzeigekind (Sorry, Mama. Echt). Dann noch A. und Anki, die einfach nur lieb und aus purer Höflichkeit nachgefagt haben wie es war, bekamen beide die selbe Nachricht. "War okay. Bin müde. Rede morgen. Tschö". Ich Vorzeigefreundin. Auf der Zielgeraden beim Real an der Kasse (jetzt aber ganz flott wenigstens ein Sandwich) musste dann leider noch ein Kleinkind meinen geballten Hass abkriegen. Normalerweise bin ich eher so der Typ Kindermagnet. Kinder finden mich gut und ich schneide ihnen gerne Grimassen an der Supermarktkasse. Finden die immer zum Brüllen (im positiven Sinne). Dieses Mal stand wieder ein Vater an der Kasse, Kleinkind auf dem Arm. Kind guckt Papa an, zeigt auf mich, betitelt mich als "Mädchen" und wartet auf die totale Anerkennung des Vaters, dass es mich richtig identifiziert hat. Vater total begeistert und unter normalen Umständen wäre es mein Part gewesen, das Kind anzulächeln und dem Vater irgendwas Nettes zu sagen. Tja, haben die aber leider den falschen Tag erwischt. Ich zog es vor, das Kind lieber herausfordernd mit dem Charme eines Serienkillers anzusehen. Fanden glaube ich sowohl Papa als auch das Kind furchteinflößend. Das Lächeln des Kleinkindes erstarb zumindest von einer Millisekunde auf die andere. Mir doch egal. Aber ich bin zu Hause und habe jetzt gegessen. Deswegen bin ich auch schon ein wenig fröhlicher. Ich bin auf der Fröhlichkeitsskala zwar immer noch irgendwo bei Klaus Kinski angesiedelt, aber ich werde mich jetzt einfach hinlegen und morgen wieder entspannt und fröhlich sein. Das kann ich allerdings nicht garantieren. Wie dem auch sei: Over And Out (Bewusst ohne Smiley Face).

Samstag, 7. Mai 2011

Hoppala - Jetzt hab' ich sie umgebracht...

Eigentlich hatten Die Rebecc/kkas und ich ja hoch und heilig versprochen unsere neuen Küchenmitbewohner Blume und Pflanze nicht umuzbringen...

 ... ist uns allerdings leider mehr schlecht als recht mit der lieben Pflanze gelungen. Pflanze weilt jetzt leider nicht mehr unter uns. Wir haben sie abwechselnd verdörren oder ersaufen lassen. Es tut uns Leid. Ich hoffe, du bist jetzt an einem besseren Ort, liebe Pflanze. May You Rest In Peace (and hörst finally auf unsere Küche so ekelhaft vollzustinken). Wie ihr seht, ist Blume dafür aber noch voll am Start (die hat nen krassen Überlebenswillen irgendwie).

Wir haben uns auch relativ schnell getröstet und einen neuen Küchenmitbewohner gecastet. Er heißt Jesus, war ein Geschenk von den Zeugen Jehova und erteilt uns dank diverser Sprechblasen weise Ratschläge. Das ist jetzt hier nicht zu verwechseln mit Blasphemie und so. Ich war schließlich auf einer katholischen Privatschule, ich weiß wie der Katholizismushase so läuft - Jesus rockt. Over And Out :)

Donnerstag, 5. Mai 2011

Kleiner Fontys Survivalguide - Klappe die 2te


Ich dachte mir, dass ich hier mal mit einem dummen Video anfange. Derzeit habe ich nämlich irre viel Zeit dafür. Ist immer noch nichts Großartiges passiert von dem ich berichten könnte. Es ist jetzt Donnerstag und ich gebe offen und ehrlich zu - ich hab in dieser einen freien Woche nichts, absolut gaaaaaaar nichts für die Uni gemacht. Also zumindest nichts, was nicht diese Woche auf jeden Fall fällig gewesen wäre. Ist halt die ein oder andere dringende Sache dazwischengekommen. Ich musste zum Beispiel ständig in der Düsseldorfer Altstadt rumhängen (Bäh. Immer diese lästigen sozialen Kontakte), ein Buch über die Synapsenverknüpfungen in männlichen Gehirnen lesen (was mich übrigens mehr als schockiert hat - jetzt tun mir Männer sogar ein bisschen leid) und mich an einer Gazpacho versuchen (da gibt es zwei Möglichkeiten - entweder hab ich es vergeigt oder das schmeckt wirklich wie eingeschlafene Füße mit pürierten Socken). Aber dafür sind vorlesungsfreie Wochen ja schließlich da. Mal ein bisschen seinen Horizont erweitern und darauf achten, dass die Leber nicht auf der Übung kommt und so. Naja, und da ich euch nicht sonderlich mit meinem Privatleben langweilen will, habe ich mir jetzt den zweiten Teil des Fontys Survivalguides ausgedacht. Dieser Teil ist allerdings für die Fortgeschrittenen, denn das sind Dinge, die auch ich immer noch nicht herausgefunden habe.

Seit Beginn meines Studiums habe ich IMMER NOCH NICHT gelernt...

... Wer zur Hölle eigentlich Fringo ist
Da hatte der gute Fringo wohl ein
bisschen  Langweile...
Wir kennen ihn alle. Er hat überall schon gesessen und so gut wie überall auch seine Unterschrift hinterlassen - der gute alte Fringo. Keiner weiß, wer er ist und wieso der so heißt. Allerdings steht sein Name auf der Rückwand von so gut wie jedem Sitz in den Hörsälen. Es kursieren Gerüchte, dass Fringo irgendwann mal vor langer Zeit in einer HLA4-Stunde vor Langeweile gestorben ist und seitdem als Geist sein Unwesen in unseren Hörsälen treibt. Langsam habe ich aber auch das Gefühl, dass sich die Sache verselbstständigt und der legendäre Fringo von einer nicht zu verachtenden Anzahl von Trittbrettfahrern unterstützt wird. Neuerdings wird er auch in Gesamtkunstwerken auf ganzen Tischplatten verewigt. Dieses kleine Meisterwerk ist in dem Raum zu finden, in dem ich Controlling habe. Wir sind halt alle die totalen Künstler und so (Ich schließe mich selber da aus. Ich kann nur Expressionismus - auch wenn ich eigentlich eine Blume malen wollte)

... Wie ein Supermarkt aufgebaut ist
Es ist mir ja auch mittlerweile echt peinlich. Ich sollte es nach vier Semestern wirklich wissen. Theoretisch weiß ich es auch. Jedes Mal stehe ich im Real und sage mir: " Mensch, Maaßen! Das kann doch nicht so schwer sein - Supermärkte ordnen nach funktionaler Ähnlichkeit. Jetzt geh und such den verdammten Ketchup!". Prinzipiell sollte es dann in meinem Kopf "Klick" machen und ich sollte sofort wissen, dass der Ketchup dann bestimmt bei den Saucen und der Mayonnaise ist. Schließlich hat man das Grundbedürfnis irgendwas Flüssiges auf was Festes draufzuklatschen. Ende, Aus. Micky Maus. Aber so einfach ist es für mich dann doch nie. Ich greife dann immer auf die wahnwitzigsten Synapsenverknüpfungen zu, was Ketchup für Grundbedürfnisse befriedigen könnte. Könnte ja prinzipiell auch das Grundbedürfnis nach Gewürzen oder Brotaufstrichen befriedigen. Und deswegen laufe ich immer noch gerne wie ein kopfloses Huhn durch jedes Real. Mein Gedächtnis wehrt sich anscheinend aktiv gegen gedanklichen Lagepläne. 

... Weshalb Tarif mich nur jeden zweiten Mittwoch kontaktiert
Tarif der alte Schwerenöter
 hat mehrere Eisen im Feuer
Es gibt einen Typen, der hat ein Techtelmechtel mit so gut wie jedem von uns. Er heißt Tarif und er bombardiert uns ständig mit freundlichen SMS. Manche hat der Tarif lieber als die anderen. Mich findet Tarif zum Beispiel nicht so interessant, mir schreibt er nur jeden zweiten Mittwoch sein fröhliches "Willkommen in der EU" (Er ist nicht sonderlich gebildet. Er hat noch nicht so ganz raus, dass Deutschland auch so ein bisschen Mitglied in der EU ist. Vielleicht sollte ich ihm das mal schreiben.) - dafür mytseriöser Weise auch gleich zwei Mal hintereinander. Von A. wiederum kann Tarif gar nicht genug bekommen, der schreibt er zum Beispiel jeden Tag. Das mit Tarif ist wirklich ein ziemlich großes Rätsel. Weil der schreibt wirklich nur nach Lust und Laune, unabhängig vom Handyanbieter. Ach, der Tarif. Der macht sich wie Welt, wie es ihm gefällt.

... Dass die Marketingbüros extremes Verletzungspotential darstellen
Vielleicht bin ich ja auch die Einzige, die zum dumm ist auf die richtige Art und Weise an den Marketingbüros vorbeizugehen. Die Büros, in denen die Marketingdozenten nämlich sitzen, sind an einem nicht zu schmalen, aber auch nicht zu breiten Gang gelegen. Und irgendwie hat der Architekt da nicht so ganz nachgedacht und/oder sich einen Witz erlaubt. Denn die Türen (ich glaube es sind vier) gehen nach außen auf. Was für ein Architektenwitzbold. Da die Dozenten generell eher von dern energischeren Sorte sind, muss man da echt aufpassen und sich am Besten gleich am anderen Ende des Gangs langquetschen, ansonsten kann man auch schon mal mit vollem Karacho einer der Türen vor den Latz kriegen. Mich selber hat es noch nie richtig erwischt (nur ein Mal gegen den Fuß - das hat aber schon weh genug getan) aber ich wurde schon Zeuge mehrerer Unfälle an dieser Stelle. Kommt für mich auch jedes mal unverhofft wenn ich da langgehe und eine der Türen aufspringt. Deswegen bin ich froh, dass ich mit den meisten Marketingdozenten ein gutes Verhältnis habe. Ich glaube nämlich, dass einige Dozenten bestimmt heimlich stundenlang vor der Tür ausharren und auf den richtigen Studenten im richtigen Moment zu warten um dem die Tür ordentlich vor den Kopf zu hauen - nur um ein bisschen Entertainment zu bekommen.

... Warum der Security Mann immer weiß, dass ich gerade in der Mediathek esse
Immer öfter muss ich jetzt auf die freie Natur
für meine Nahrungsaufnahme ausweichen
Ich wette, der Security Mann hat so eine Kamera, die mir ständig überall hin folgt. Weil komischerweise ist  der immer sofort zur Stelle sobald ich mein Brot in der Mediathek auch nur 30 Sekunden aus dem Rucksack raus habe. Weil wenn bei uns eins verboten ist und wenn es eine Regel gibt, an das sich so gut wie niemand hält, dann ist das die Tatsache, dass man in der Mediathek nicht essen darf. Und da ist mit den Menschen von der Security auch nicht zu spaßen. Deswegen muss ich dann auch reumütig das Brot immer sofort wieder einstecken, sonst gibt das nämlich immer ein Palaver vom Feinsten. Und da ist das Leben ja so ungerecht. Ich kenne Menschen, die ich hier lieber mal nicht namentlich nenne, die seit ihrem ersten Tag an der Fontys erfolgreich in der Mediathek essen und noch nie dabei erwischt worden sind. Ich für meinen Teil werde einfach jedes Mal erwischt und zurechtgewiesen. Kann es andererseits aber auch nicht lassen. 2...1...Risiko! Ich brauche einfach den Nervenkitzel.

Over And Out :)

Montag, 2. Mai 2011

Kleiner Fontys-Survivalguide

Viele Grüße aus den sonnigen Ferien. Da ich diese Woche nicht sonderlich viel zu erzählen habe (bis auf meine Fast-Exmatrikulation. Aber dazu ein anderes Mal...), dachte ich mir, dass ich einfach nur mal ein paar hilfreiche Tipps gebe, wie man den Alltag an der Fontys überleben kann und welche Skills hilfreich sind.

Seit Beginn meines Studiums habe ich gelernt...

... wie man sich in jede noch so kleine Parklücke quetscht
Ich hatte kein Bild hierzu. Dann
kriegt ihr hier eins von meinem
Hund. Toll, ne?
Dienstag"morgen", 12 Uhr (für Studenten ist das früh). Man ist schon drei Mal um alle Parkplätze gefahren und immer noch möchte sich niemand dazu erbarmen, nach Hause zu fahren und damit einen begehrten Parkplatz freizugeben. Alles, was noch frei ist, sind etwa eineinhalb Meter Freifläche zwischen zwei Kleinwagen, deren Besitzer ihren Führerschein wohl irgendwo in Bangkok gemacht haben. Für Normalsterbliche ein Problem, für Fontys-studenten keine sonderliche Herausforderung. Rückwärtsgang einlegen und rein das Ding. Muss man halt durch den Kofferraum aussteigen, aber besser als nix, ne? Ist jetzt auch nicht so, als würde man nie einen Parkplatz bekommen, aber ab und zu ist das mal der Fall und dann sind solche Einparkskills immer hilfreich.


... wie man notfalls einem Eskimo einen Kühlschrank oder einem Senegalesen ein Solarium andreht
Ich meine, ich studiere ja nicht zum Spaß. Bei mir geht es ja später mal um was. Im Marketing geht es um Leben und Tod, ein Leben unter Hochspannung. Gut, okay, machen wir uns nichts vor. Marketingnotfälle sind ja eher nicht so die Regel (es sei denn, man arbeitet bei BP) . Aber wenigstens weiß ich jetzt, dass wenn ich irgendwann mal doch nicht Marketingleiterin von Coca Cola werden sollte, ich wenigstens eine der umsatzstärksten Vorwerk-Staubsaugerverkäuferinnen aller Zeiten werden könnte. "Aber ich habe doch schon drei Staubsauger..." - "Verehrte Frau. Wissen Sie denn nicht, dass die durchschnittliche Staubsaugeranzahl pro Haushalt in Deutschland 4,527 beträgt? Ich würde Ihnen da eine Aufrüstung empfehlen. Frau Meier von nebenan hat bereits zwei Exepmlare des Supertechnospeedy xvi 90 281 d3 erstanden..." Läuft. Ich hätte das voll im Griff. 

... wie man sich so richtig wichtig/zum Affen macht (zielgruppenabhängig).
Die haben mir den Quatsch beigebracht
"Also ich habe vor dem Meeting mit dem Supplier die Threats jetzt ausgesourct, weil das war mit der Corporate Identity nicht zu vereinbaren" - ein Satz, der bei uns International Marketern ab und zu mal rausrutschen kann. Leider wissen wir nicht mal, wie viele Fachbegriffe auf Deutsch heißen, deswegen reden wir ein bisschen gestört. Kann unglaublich blenden, kann aber auch aufregen. Meine Mutter holt mich immer wieder gerne zurück auf den Teppich. "Samira, sag doch einfach, du hattest eine Besprechung mit den Zulieferern. Worum's da ging interessiert mich eh nicht. Das ist ja peinlich!" Wenn ich mir dann allerdings den Ratschlag meiner Mutter wieder zu Herzen nehme, weiß in der nächsten Besprechung niemand, was ich meine, wenn ich Teilhaber sage. Dann sehe ich wieder große Fragezeichen und sag' ja letztendlich doch wieder Stakeholder. Das kann früher oder später nur zur Schizophrenie führen... 

... wie man den Colaautomaten dazu bekommt, das Wechselgeld wieder auszuspucken
Die neuen Colaautomaten in der Uni sind ja einerseits echt fancy und machen total was her mit ihrem schlichten schwarzen Design. Andererseits sind das skrupellose Abzocker, wenn ihr mich fragt. Die Automaten geben nämlich nur manchmal Rückgeld - je nach Lust und Laune. Und deswegen haben diese dummen Automaten bestimmt mit der Zeit schon 5 Euro von mir einfach so geschluckt. Doch das ist jetzt vorbei, denn ich habe sie ausgetrickst. Letztens hat der Automat nämlich schon wieder "Leider nein, leider gar nicht" gesagt, als ich auf Retour gedrückt habe und dann bin ich da mal ein bisschen ausfallend geworden. Unter großem Gebrüll habe ich dann nämlich einfach ziemlich fest und ziemlich oft auf Retour gedrückt - und siehe da, das dumme Ding hat nachgegeben und die 10 Cent wieder ausgespuckt. Geht doch. Warum nicht gleich so?

... wie man sich ab und zu auch mal ein bisschen locker macht
Immer locker, immer lässig - Germans.
Ich dachte eigentlich immer, dass ich ziemlich cool und ziemlich easy going wäre, bevor ich an die Fontys kam. Dann musste ich leider feststellen, dass ich nur im Vergleich mit anderen Deutschen cool und easy going war. Für niederländische Verhältnisse habe ich immer noch einen gewaltigen Stock im Arsch. Denn ich will es präzise, ich will, dass du jetzt damit anfängst und ich will es morgen auf meinen Tisch! Sagt man das zu einem Deutschen, geschieht das (meistens) auch. Sagt man es zu einem Niederländer, ist die Wahrscheinlichkeit nicht sonderlich hoch. Deswegen musste ich lernen, mich ab und zu auch mal ein bisschen locker zu machen. Es muss nicht immer alles jetzt und präzise sein, wo bleibt denn da der Spaß im Leben? - Ich finde, das haben die Niederländer richtig erkannt.

Over And Out :)