Sonntag, 26. August 2012

ICH FREU MICH SO! ICH FREU MICH SO! ICH FREU MICH SO!

Uiuiuiuiuiui, bin ich aber aufgeregt! Morgen geht die Uni wieder los und ich bin so hibbelig die ganze Zeit, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass ich heute Abend nicht so richtig schlafen kann. 

Also, dass die Uni wieder losgeht ist mir eigentlich recht herzlich voll total super egal - so scharf bin ich nicht auf Kostenrechnung und den ganzen Quatsch - aber endlich sehe ich die Fontys-Gang nach einem Jahr Pause wieder. Das macht mich so aufgeregt, dass ich hier gleich hyperventiliere. 

Endlich wieder nur Quatsch machen mit der Playbär-Crew und anderen schlimmen Fingern.
Es tut mir total leid, wenn ich morgen dann total aufgekratzt mein ganzes Jahr in vier Ländern in 30 Sekunden zusammenfasse und in einem großen Energieball verpuffe - aber ich habe mehrere Ausreden. Erstens bin ich nach mal wieder zwei Wochen Vollanimation in Spanien so übermüdet, dass ich die ganze Zeit schreiend im Kreis laufen möchte (nach müde kommt blöd und so). Zweitens freue ich mich so doll auf euch (erwähnte ich schon, dass ich mich ganz doll freue?), dass ich am liebsten alle zerquetschen möchte. Drittens war meine Zeit in Calella so awesome, dass ich allein in der Nachwirkung noch total High bin. Und viertens bin ich noch voll im Animationsmodus. Sollte ich morgen in ALA irgendwas um Punkt fünf Uhr aufspringen und euch dazu zwingen, den Clubtanz zu machen... Sorry!

Das ist die Grundposition, in der ich euch morgen gerne um fünf Uhr hätte.

Außerdem werde ich versuchen, nicht sofort zu singen und zu tanzen wie eine Gestörte, wenn ich irgendwo ein Lied von Pitbull höre, versuche mich daran zu gewöhnen, dass ich jetzt wieder Zeit zum Duschen habe und dass ich meine Klamotten auch nicht mehr ständig febrezen und/oder in der Badewanne schnell zwischen Beachflirt-Party und Diskobesuch waschen muss (Wer sich wäscht, der ist kein Teamer - hey!) und ich werde auch versuchen, euch nicht ständig in eine Bar zu schleppen und Schlachrufe mit euch zu brüllen, bis ich keine Stimme mehr habe, die sowieso schon angeknackst ist, weil ich wie alle Teamer auch die Calella-Krätze habe. 

Ich sehe euch morgen wieder und das wird meine Reaktion sein. Promise! Vielleicht sogar noch nerviger.

Bis dahin werde ich einfach dann noch ne Runde, oder zwei, oder drei, oder siebenhundert schreiend im Kreis laufen und mich wahnsinnig auf euch alle freuen. Wir sehen uns morgen - wenn ich bis dahin nicht in einem Energieball verpufft bin. Over And Out :)

Donnerstag, 9. August 2012

Krankhafter Ehrgeiz ist eh nicht so mein Hobby...

Diese Woche habe ich ja mal ein bisschen Zeit und deswegen habe ich irre viel Zeit damit verbracht, mal wieder ganz in Ruhe Spiegel Online zu lesen und mich als Bildungsbürger von Morgen über das aktuelle Zeitgeschehen zu informieren. Schon als ich die ersten Schlagzeilen gelesen hatte war mir klar, dass ich vielleicht doch weiterhin nur die Artikel auf Gala.de lesen sollte. In Syrien geht's drunter und drüber, sämtliche Männer der Nation drehen durch und bringen irgendwelche Kinder um und in Griechenland kann sich immer noch keiner auch nur ein Eis leisten. Bei dieser Anreihung von nun wirklich nicht erfreulichen Nachrichten ist es doch irgendwie verständlich, dass ich mich lieber auf die Beziehungskrise dieses schwulen Vampirs und seiner in Sachen expressionistischer Mimik nicht sonderlich bewanderten Partnerin konzentriere. Da wird meine Sensationsgier wenigstens befriedigt. 

Normalerweise beschäftige ich mich auch nicht so genau mit Nachrichten. Meine Infos über die aktuelle Lage bekomme ich hauptsächlich durch das exzessive Lesen von Überschriften. Meistens reicht das ja auch schon.  "Aha, es hat immer noch keiner den Euro lieb" Runterscrollen. "Die FDP auch nicht. Welch eine Überraschung..." Runterscrollen. "Oh, ein Organspendeskandal! Das sollte ich mal lesen..." Aufmachen. Sehen, dass der Scrollbalken ganz klein wird und ergo der Artikel ätzend lang und zäh ist. Wieder zur Startseite wechseln, weil Organspendeskandale plötzlich doch nicht mehr so interessant sind. Weiterscrollen. Bei der Rubrik Panorama angelangen. "Uuuuh. Ein Stachelschwein hat eine Bulldogge angegriffen. Das muss ich gleich mal lesen!".

Wenigstens sieht das voll schlau aus, wenn das Logo von Spiegel Online zu sehen ist - auch, wenn ich nur Müll lese.
Machen wir uns also nichts vor, so läuft das immer. Das, was ich eigentlich lesen sollte, ignoriere ich erfolgreich und das, was eigentlich unwichtig für den Fortgang der Weltgeschichte ist, interessiert mich brennend. Dabei erliegt mein Gehirn gerne dem Trugschluss, dass das von mir Gelesene von journalistisch exquisiter Qualität ist. Aber prinzipiell trägt der Artikel über die Bulldogge, die von einem Stachelschwein angegriffen wurde, auch in gut geschrieben jetzt nicht unbedingt zur Verbesserung meines Bildungsstandes bei. 

Auch meine Mutter liest in letzter Zeit irre gerne Zeitung. Das liegt aber nur daran, dass sie eine perverse Freude daran hat, dass ein Husky namens Samira aus meiner Heimatstadt Willich abgestritzt ist und sich für den kleinen Snack zwischendurch gerne mal ein Schaf reißt. Deswegen habe ich jetzt anscheinend einen Newsletter in Sachen ausrastende wolfsähnliche Kreaturen bei meiner Mutter abonniert (ich habe anscheinend bei einer unserer Konversationen irgendwo ein Häkchen übersehen). Erst wollten sie die arme Samira zum Abschuss freigeben - aber jetzt sind anscheinend Tierschützer eingeschritten. Meine Mutter war dann mal so frei, mir diesen Artikel auszuschneiden, zu kommentieren und auf den Schreibtisch zu legen. Ich hoffe, Samira stellt sich bald. Langsam kann ich keine Schafwitze mehr hören. "Tschö Mama, ich bin jetzt weg!" - "Aber nicht so viele Schafe reißen, ne? Sonst wird der Bauer bestimmt ungehalten und knallt dich ab!". 

Vielleicht sollte ich im Lokalteil der WZ anfangen. Ich wollte schon immer mal den Aufmachen "Tote Schafe" benutzen  und damit durchkommen.
Aber ich merke schon, dass ich mal wieder voll total vom Thema abgekommen bin. Eigentlich wollte ich euch nämlich nur einen Artikel vorstellen, den ich heute auf Spiegel Online gelesen habe. Da geht's nämlich um uns! "Endlich mal wieder jemand, der meine Generation analysiert und ihr einen Namen gibt" habe ich mir  zuerst so ganz sarkastisch gedacht, habe ihn aber trotzdem gelesen. Dann habe ich mich auch gleich gefreut wie ein Schnitzel, weil endlich hat mal einer von diesen Anzugtypen Recht. Zwar finde ich Unternehmen, die irre überteuerte und spritschluckende Autos produzieren per se doof, aber die Studie von Audi ist echt gut. 

Die Typen von Audi haben nämlich herausgefunden, dass wir - die Generation Y (keine Ahnung, wofür das steht, das wurde auch nicht ersichtlich) - eigentlich gar nicht so viel Bock auf den großen Aufstieg in Unternehmen haben und lieber vernetzt und in flachen Hierarchien arbeiten. Stimmt ja auch. Also ich habe nämlich in letzter Zeit niemanden getroffen, der unbedingt gerne mal Chef von irgendwas sein möchte. Ich auch nicht. Oder auch: Ich sowieso nicht. Das soll ja angeblich dadurch hervorgerufen worden sein, dass wir mit unseren Eltern und später auch unseren Professoren und Dozenten auf Augenhöhe diskutieren können. Da kann ich auch wieder nur nicken (wenn meine Mutter nicht gerade in Sachen Samira ausrastet).

Ich hab das selbstständige Arbeiten voll drauf. Ich mache nur noch die Hälfte der Zeit Seifenblasen.  Das ist ein Fortschritt!
An der Fontys sagen einem höchstens noch die ganz alten Dozenten noch, wo es langgeht. Die jüngeren Dozenten lassen die Studenten immer gerne ihren eigenen Weg gehen. Das ist Segen und Fluch zugleich. Während mein alter Dozent für Rechnungswesen Spielräume überflüssig fand und meinem Kurs und mir jeden Tag für die nächste Stunde zu erledigende Hausaufgaben gegeben hat, erwarten die meisten Dozenten das eigentlich gar nicht mehr. Hauptsache, das Zeug wird irgendwann mal gemacht. Und Vorstellungen, wie deine Studienarbeit aussieht, haben sie eigentlich auch nicht. Das ist doof, weil dann ist man selber Schuld, wenn man mit der Arbeit total falsche Wege gegangen ist. Meine Kunstlehrerin früher hat es mir da angenehmer gemacht. Die hat immer in meinem Bild rumgemalt, es dann in meinen Augen irgendwie ein bisschen hässlicher gemacht, war aber am Ende immer zufrieden mit ihrem prinzipiell eigenen Werk. 

Allerdings will ich mich da auch nicht beschweren. Ich bin eh der Typ, der gerne an der langen Leine irgendwo Schmetterlinge fängt, das schon irgendwie alleine hinbekommt und nervöse Flecken bekommt, wenn man sich in die Angelegenheiten des Werks eines Masterminds (also meinem) einmischt. Lange Leine und ich sind da also ein Dreamteam. Und die lange Leine und ich machen uns übrigens morgen auch wieder auf den Weg nach Spanien. Also verabschiede ich mich an dieser Stelle noch mal von euch und es gilt wie immer die Regel, dass ihr mir bei Fragen bei Facebook und nicht per Mail schreibt. Over And Out :)

Montag, 6. August 2012

Ente Ente Ente Ente Ente Ente Ente Ente

Freunde der Sonne, jetzt ist es offiziell: Mir ist langweilig. Nachdem mein Alltag in Spanien extrem durchorganisiert war, bin jetzt mit jeder mir zur Verfügung stehenden Minute Freizeit überfordert. Das Problem dabei ist, dass ich gegen diese Langeweile eigentlich was machen könnte. Allerdings kann ich mich nicht dazu aufraffen, überhaupt irgendetwas zu tun. Das steigert meine Langeweile dann noch mehr, aber irgendwie auch den Willen, nichts zu tun. Ein Teufelskreis.

Ich konnte mich die Woche wenigstens noch durch zwei Zugbetreuungen für den Jugendreisenveranstalter meines Vertrauens ablenken, indem ich irgendwelche Kinder mit dem Zug ins TOGGO-Camp im Schwarzwald begleitet habe. Zwei mal fünf Stunden die klare Erkenntnis, dass ich als Kinderreiseleiter einfach mal so gar nichts tauge. "Ich muss mal auf die Toilette!" - "Ja dann geh doch auf die Toilette!" - "Alleine habe ich aber Angst. Kommst du mit?" - "Nö". "Schau mal, ich hab dir was gemalt!" - "Das ist aber ein schöner Frosch!" - "*Schluchz, jammer, heul* Das ist Hannah Montana!".

Schnell noch ein Foto in Freiburg gemacht, bevor es schon wieder nach Hause ging. 

Prinzipiell könnte ich mir zur Bewältigung der Langeweile ja ein paar Folgen Friends anschauen, die von mir gekauften aber noch nie angefassten Bücher meines Lieblingsautors lesen oder gar intensiv Sims spielen. Das sind ja eigentlich Dinge, die Spaß machen und zu denen man sich locker aufraffen könnte. Aber ich kann das nicht, denn ich neige zur Übertreibung, was die Dosierung von Sachen angeht, die mir Spaß machen. Wenn ich jetzt eine Folge Friends schaue und weiß, dass ich alle Staffeln besitze, dann ziehe ich das auch durch, alle 10 Staffeln hintereinander durchzuziehen. Das gleiche gilt für die Bücher und besonders für die Sims. 

Ich bin dann einer dieser schlimmen Menschen, die dann den ganzen Tag nichts anderes machen, als mit zerzausten Haaren in Jogginghose neben einem riesigen Haufen benutzten Geschirrs auf dem Bett zu liegen und Friends zu schauen/zu lesen/Sims zu spielen. Gott sei Dank habe ich noch nie World of Warcraft ausprobiert. Denn wenn ich schon bei den Sims immer total ausraste und "nur noch mal eben schnell" jemanden verheiraten oder auf ein neues Mobiliar sparen will oder auch ein Kind großziehen möchte und es dann plötzlich schon vier Uhr morgens ist, will ich gar nicht wissen, was bei World of Warcraft mit mir abgehen würde. Ah, nee. Warte. Doch. Ich habe da eine Vermutung, wie das ausgehen könnte.


Und weil ich meine Zeit nicht so verbringen möchte, ziehe ich es dann halt lieber vor mich zu langweilen. Oder auch auf die crazy Idee zu kommen, mir mein Muhrad zu schnappen und ein paar Enten zu füttern. So weit ist es nämlich schon gekommen. Und auch wenn ich gedacht habe, dass es vielleicht ein bisschen Ablenkung bringt - totaler Trugschluss. Enten können extrem ermüdend sein. Laufen die ganze Zeit nur so im Kreis, schwimmen ein bisschen rum und ignorieren dich vollends, sobald dir das Brot ausgeht. Die können mal ein bisschen dankbarer sein, die Drecksviecher! Ich hab denen sogar extra das Premiumbrot vom Stinges besorgt, das nicht mal alt war.

Naja, dann kriegen die Enten demnächst halt einfach gar nichts mehr, so siehts nämlich aus! Und ich muss mir neue, gesunde Wege suchen, die Langeweile zu bekämpfen. Vielleicht sollte ich das nächste Mal etwas mit ein bisschen mehr Action versuchen. Ich habe gehört, dass Zierteller sammeln ganz cool sein soll. Oder ich verwirkliche meinen Traum vom Bällebad in meinem Zimmer - aber da wird meine Mutter glaube ich nicht mitspielen...

Muhrad und ich machen krasse Rentner-Sachen. 
Weil wie vorher ja schon beschrieben, ist ja auch kaum einer da, der mir die Langeweile vertreiben könnte. Gestern konnte ich noch ganz gut rumkriegen, weil eine Freundin von mir lebensverändernde News hatte und wir darauf natürlich anstoßen mussten - auch, wenn es vier Uhr nachmittags war und es darin resultierte, dass wir ziemlich angeschwipst das Hockeyfinale bei Olympia kommentiert haben. Ich sehe da auch ganz klar eine Zukunft als professionelle Hockey-Kommentatorin für mich, auch wenn ich davon keine Ahnung habe. Schien mir der Typ, der das kommentierte, nämlich auch nicht zu haben.

Aber ansonsten bleibt mir da nur Skype. A. ist ja derzeit in Hamburg und kommt deswegen von Zeit zu Zeit bei meinem Computer vorbei (in den ich übrigens immer noch kein Heißgetränk geschüttet habe. Ihr könnt stolz auf mich sein!). Aber da A. derzeit auch nicht so viel erlebt, haben wir uns auch nicht sooo viel auszutauschen. Außer natürlich meinen Storys aus Calella. Aber irgendwie fragt mich immer jeder danach und langsam werde ich müde, jede Story zum siebenhundertsten Mal zu erzählen. Deswegen gibt es bei mir auf die Frage "Wie war's in Calella?" nur noch die Antwort "Gut.", obwohl ich normalerweise Menschen hasse, die Fragen so beantworten.

A. wohnt wenigstens von Zeit zu Zeit in meinem Computer.
Und da ich also jetzt die letzten Tage auch nicht so viel erlebt habe, kann ich jetzt hier auch nicht so viel schreiben. Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich auch nicht so die Lust was zu schreiben. Ich ziehe es vor, lieber gar nichts zu tun und mich zu langweilen. Ja, das hört sich nach einem Plan an. Wenn mich einer sucht - ich bin die Punkte auf meiner Raufasertapete zählen. Oder wo wir gerade von Enten sprechen: Endlich habe ich dann auch mal die Zeit, mir das Ente Ente Ente Ente Video in voller Länge reinzuziehen. Challenge Accepted. Mal sehen, wie lange ich das durchhalte..



Au man. Hoffentlich fängt die Uni bald wieder an. Over And Out :)

Freitag, 3. August 2012

Diagnose: Zu viel unterwegs...

Schaut euch das mal an. So sieht das aus, wenn man sechs Monate nur unterwegs ist. Meine Tasche ist total durch und da sie jetzt endgültig gerissen ist, kann ich sie leider nicht mit in die zweite Runde Spanien nehmen. Man, du dumme Tasche! Die zwei Wochen hättest du dann ruhig auch noch durchhalten können. 


Nun ja, jetzt ist das halt so. Kann die Tasche ja nichts für, dass ich sie durch halb Schweden, Dänemark, England, Deutschland, die  Niederlande und Spanien gezogen habe. Liebe Tasche, es war auf jeden Fall schön mit dir. Deine Nachfolgerin hat hoffentlich mehr Glück - jetzt muss ich ja erst mal wieder ein halbes Jahr in Venlo bleiben. Over And Out :)

Mittwoch, 1. August 2012

Fertig. Und jetzt?
Einfach alles noch mal von vorn!

Und da bin ich dann also schon wieder. Die Zeit ist in Calella ist viel zu sehr geflogen und ich komme noch gar nicht wirklich wieder darauf klar, dass ich wieder in Deutschland und damit nicht mehr im Animationsmodus bin. Nachdem ich gestern nach 20 Stunden Busfahrt in Rheinbach an irgendeiner Autobahnausfahrt vom Bus ausgespuckt wurde und meinen Weg wieder zurück in die Heimat finden musste, hatte ich eigentlich vor erst mal dreitausend Jahre zu schlafen. Das hat aber nicht funktioniert. Erst bin ich wie ein Eichhörnchen auf Speed durch das Haus gerannt und als ich dann endlich schlafen konnte, war ich sechs Stunden später wieder hellwach und ready to roll.

Ich beim Versuch, einer Teilnehmerin die Haare zu flechten. Das Ergebnis war eher ein Expressionistisches Kunstwerk als eine Frisur.
Meine Mutter hat da schon ziemlich schief geschaut, als ich super aufgekratzt um zehn Uhr bei ihr vorm Schreibtisch stand, wie ein Gummiball herumgetischt bin und sie dazu animieren wollte mit in den Garten zu kommen. Das kennt meine Mutter so nicht von mir. Normalerweise komme ich eh nicht vor elf Uhr an freien Tagen runtergeschlichen und habe dabei meistens auch eine ziemlich mürrische Laune. Aber jetzt ist das alles anders. Jetzt reichen sechs Stunden Schlaf dicke und ich kann sofort vom Schlaf- in den Animationsmodus wechseln. Unglaublich, wie schnell man sich in drei Wochen umstellen kann. 

Nachdem ich in Schweden jetzt nicht wirklich so das Powerprogramm gehabt habe, habe ich auch nicht schlecht gestaunt, wie viele Ereignisse man in einen Tag so packen kann. Morgens Teambesprechung, Mittags Aufbau, Nachmittags Strandprogramm, dann in irgendeine Bar und schließlich ab in den Club - also ich würde mal sagen, dass ich ganz gut beschäftigt war. Reiseleiter sein hat schon ziemlich viele Vorteile. Sonne, Strand und Party für Umme. Dafür ist der ganze Spaß aber schon ganz schön anstregend. Und ich kann auch keine Club-Musik mehr hören. Ich kotze schon im Strahl, wenn ich Tacata Dingensbumens auch nur erahne. Aber mir egal, ich hatte trotzdem viel Spaß und weiß dafür jetzt umso weniger etwas mit mir anzufangen, wenn ich alleine mit mir selber bin. 

Ausflug nach Barcelona. Es gibt schlimmeres.
Gerade habe ich so in meinem Zimmer gesessen und mich gefragt, was ich mit dem ganzen Tag jetzt noch so anfangen soll. Da war ich dann irgendwie total unkreativ und habe einfach mal an die Decke gestarrt bis mir eingefallen ist, dass ich ja noch mal wieder Facebook checken könnte - schließlich habe ich schon bestimmt sechs Minuten nicht mehr nach Aktualisierungen geschaut. Ihr seht schon, ich muss jetzt erst mal lernen, meinen Alltag wieder zu gestalten. 

Heute fahre ich also nicht nach Barcelona, biete keine Wellness-Workshops an und pfeiffe auch nicht das Fußballturnier. Was isn da los? Was habe ich denn vorher immer so gemacht? Ach ja, ich habe studiert. Das muss ich aber jetzt trotzdem noch einen Monat lang nicht tun. Das ist jetzt suboptimal, da die meisten Menschen, die eine Top-Rolle in meinem Leben spielen entweder im Urlaub, noch im Praktikum und/oder auf Weltreise sind. Das kann also doch ziemlich langweilig werden, habe ich mir so gedacht.

Ihr könnt mich mal. Ich bin jetzt voll das Beach Babe! 
Deswegen heute gleich der Anruf im Jugendreisenbüro meines Vertrauens und ich habe mir gleich noch mal zwei Wochen in Calella klargemacht. Juhu, dann habe ich doch noch was zu tun. Voll gut. das wird dann zwar schon ein bisschen stressig, weil ich einen Tag vor Studienbeginn wiederkomme aber machste nix. Ihr könnt euch schon mal Sonnenbrillen besorgen, weil ich mich mit meiner abgefahrenen Bräune in der Vorlesung total blenden werde. Also ich sehe jetzt zwar nicht mehr aus wie ein Glas Milch, sondern wie ein Milchkaffee, aber ich habe ja noch zwei Wochen - da geht noch was! Freut euch schon mal drauf, dass ich euch wahrscheinlich total verklatscht mitten in der Vorlesung zum Bachvolleyball-Turnier aufrufe. Wenn das passieren sollte: Ignoriert mich einfach. Jetzt aber erst mal Over And Out! :)