Montag, 28. März 2011

Ballern für den Weltfrieden

Meine 13 Kollegen und ich.
Einfach ein Augenschmaus.
Viele von euch wissen bestimmt nicht von mir, dass an mir eine gute Sozialpädagogin verloren gegangen ist. Ernsthaft. Eigentlich hatte ich während meiner Schulzeit nur ein berufliches Ziel: Sozialpädagogik studieren und dann die Welt retten. Leider hab ich in Sachen Abiturklausur dann allerdings unterirdisch performt und plötzlich rückte der Traum Mutter Theresa II zu werden in weite Ferne. Mit einem Mal ließ mein NC das Sozialpädagogikstudium ohne etwa 45 Wartesemester schlagartig nicht mehr zu. So brach ich erst in Tränen aus (weswegen A. und meine Mutter kurzfristig dem Trugschluss erlagen, ich sei durchs Abi gerasselt) und dachte dann halt um: Ich kaufte ein rosa Polohemd, trat in die FDP ein und wurde Marketingstudentin. Neeeeeeeeiiiiiiiiiiiiin. Stop. So war das natürlich nicht. Tatsächlich sagte ich mir, dass es selten dämlich wäre, mich den Rest des Lebens darüber zu ärgern, dass ich den notwendigen NC für ein Sozialpädagogikstudium nicht erreicht hatte. Ist ja so gar nicht mein Stil. Deswegen machte ich einfach ein bisschen Brainstorming und überlegte, wie ich die Welt denn noch retten oder zumindest ein bisschen besser machen könnte. Und dann kam mir nach einigem Überlegen die Idee: Geld! Ich brauchte Geld. Also ich brauchte kein Geld um mir ein Apartment in Monaco und einen kubanischen Poolboy zuzulegen. Ich brauchte Geld um damit auch was bewirken zu können. Was hilft die beste Sozialarbeiterin, wenn kein Geld da ist? Also fing ich dann halt ein Studium an, das mir in Sachen Kapitalanlage später bestimmt mal ganz nützlich sein könnte. Und in diesem Jahr hatte ich dann endlich die Chance, wirklich was mit meinem Erlernten zu bewirken: Mit meiner Mini. 
So wird dann in Nepal produziert -
 immer mit einem Lächeln .
Und das ist jetzt kein Promoblabla.
Jedes Jahr gibt es eine Social Mini. Die Mini hat dann den Auftrag, das Geld nicht für die Kapitalgeber höchstmöglich zu vermehren, sondern für ein gemeinnütziges Projekt. In meinem Fall - und dem meiner 13 reizenden Kollegen - für die Shanti Leprahilfe e.V. Die gibt nämlich bedürftigen Menschen in Nepal Arbeit, indem sie in Shantis Produktionsstätten Kunsthandwerk aller Art herstellen und Shanti und wir das hier in Deutschland verkaufen. Mit "wir" meine ich unsere Mini "hand made", in der ich im ersten Semester die Funktion als PR-Assistentin hatte. Deswegen tut es mir auch leid, wenn sich diese Passage gestellt und dumpf anhört, aber ich habe diese Projektbeschreibung bestimmt schon 15 mal irgendwo aufschreiben müssen (Weck mich um drei Uhr in der Nacht. Ich kann es 24/7 wie aus der Pistole geschossen rezitieren). Mit der Mini haben wir also als Studenten unser eigenes Start-Up Unternehmen gegründet. Und das in echt. Wir stehen wirklich im Handelsregister und sind somit rechtlich gesehen also eine vollwertige Firma. Neben dem sozialen Nutzen in unserer Firma gibt es dann auch die ganz normalen Dinge, die halt so zu einer Firma gehören. Wir haben Vorgesetzte, mehrere Abteilungen und verrichten in unseren Abteilungen die Arbeit, die man auch in einer wirklichen Firma mache würde. Aber jetzt weg vom theoretischen Promoblabla dieser Projektbeschreibung. Theoretisch hört sich das nämlich alles totaaaaal nett und aufregend an. Praktisch ist meine Mini jedoch - wie jede andere, nicht-soziale Mini auch - neben den ganzen angenehmen Aspekten manchmal anstregend, nervenzerreißend und ganz manchmal möchte ich einfach jedes einzelne Mitglied häuten und/oder mit einem stumpfen Gegenstand rohe Gewalt antun. Das ganz normale Firmenleben halt.
Manchmal verdient man halt nur 5 Euro
in sieben Stunden - aber es ist jeden
einzelnen Euro wert.
Und nicht, dass ihr mich jetzt falsch versteht. Ich liebe meine Mini und stehe 100%ig hinter dem, was wir machen. Aber wir sind nun mal eine ganz normale Firma und da kommen gelegentlich halt mal Spannungen auf. Mittlerweile habe ich mich auch in das Zentrum dieser Spannungen hochgearbeitet und bin in diesem Semester die HR-Managerin - sozusagen die Königin der Sozialen in unserer Kohorte. Und wenn dieser soziale Aspekt nicht wäre, wäre ich wahrscheinlich schon längst Amok gelaufen. Wenigstens weiß ich, wenn ich sieben Stunden auf dem Markt stehe und dann vielleicht nur 5 Euro einnehme, dass es trotzdem was gebracht hat. Mit einem Euro kann man nämlich in Nepal einen Menschen einen Tag lang ernähren. Hätte ich dieses Wissen nicht, wäre ich bestimmt schon längst durchgedreht. Denn irgendwie könnte ich stundenlanges Rumstehen bei extremen Temperaturen (Weihnachtsmarkt in Weeze - Fünf Stunden rumstehen bei Minus 7 Grad), ewig dauernde Produktionssitzungen (PR-Manager Lukas und ich - gefühlte 364 Stunden und 1.273 Fehlversuche für unsere Promo T-Shirts) und tagelange Kämpfe mit Photoshop (Der Flyer wollte irgendwie nicht so, wie ich wollte. Und auch nicht, wie drei andere Kollegen wollten) nicht vor mir selber rechtfertigen, wenn es nur für den Lerneffekt wäre. Doch die Gewissheit, dass jeder eingenommene Euro wirklich die Lebensqualität eines Menschen verbessern kann, hält mich immer wieder bei der Stange. Da können auch dumme Weihnachtsmärkte, Produktionssitzungen und uneinsichtige Flyer nichts dran ändern. Zudem sind die Leute, mit denen ich zusammenarbeite, die meiste Zeit einfach die coolsten Leute, die man sich vorstellen kann (auch wenn sie manchmal Gewaltphantasien in mir auslösen). Erst durch sie wird das Projekt lebendig und erst durch sie werden die Strapazen erträglich. Und das Coolste ist: Nächsten Donnerstag gibt es Laser Tagging mit allen Mitgliedern samt verantwortlicher Dozentin Frau Schroers. Das wird super! Ab und zu muss man halt auch mal so richtig ballern. Egal, wie sozial man ist. Das ist eine von mir als HR-Managerin durchkalkulierte Präventionsmaßahme, damit sich niemand nachher noch ECHTE Gewalt antut. Over And Out :)

Donnerstag, 24. März 2011

Frühlingsgefühle

Ich möchte diesen heutigen Eintrag mit meiner sehr aussagekräftigen VWL-Notiz beginnen. Heute habe ich gelernt:

Da muss ich schon sagen, dass ich mich mal wieder selber in Sachen Präzision übertroffen habe. Dank dieser total tollen Notiz weiß jetzt genau, was in Sachen Deflation abgeht: Deflation ist nämlich doof, weil da wartet man nämlich so lange, bis igrendwer irgendwas macht. Verstehste? Nein? Keine Sorge, ich auch nicht. Aber naja, wenigstens kam ich schon während der Vorlesung zu der Einsicht, dass ich wohl nur die Hälfte mitbekommen hatte und deswegen lieber noch mal nachlesen sollte, was genau jetzt das mit der Deflation jetzt noch mal ist. Zu meiner Verteidigung möchte ich aber dann auch sagen, dass ich nicht die Einzige bin, die momentan in Sachen Motivation und Konzentration nicht hundertprozentig dabei ist. Grund dafür ist dieses Ding, das sich Sonne nennt. Kaum kommt nämlich diese besagte Sonne ein bisschen raus, drehen alle total am Rad. Das alleine kennt man ja schon. Ist ein Phänomen, das sich jedes Jahr aufs neue ereignet: Plötzlich sind alle total nett und rücksichtsvoll zueinander und selbst die ständig missgelaunte Trulla aus dem Marketingkurs, die einem wegen guter Laune schon mehrmals die Pest an den Hals gewünscht hat, wird von einen Tag auf den anderen total friedlich (ich schwöre, ich habe sie heute sogar PFEIFFEN hören). Wenn man dieser gut gelaunten Grundstimmung dann allerdings auch noch Cafeteriagutscheine beimischt, steigt die Laune ins vollends Unerträgliche (im positiven Sinne).
Meine HLA11-Projektgruppe versucht
sich auf die Arbeit zu konzentrieren, denkt
 aber nur an Essen und Sonnenschein.
So kommt es, dass es dieser Tage keiner bei dieser Sonne wirklich lange ohne drastischen Konzentrationsabfall in den fensterlosen Vorlesungssälen aushält. Zu dieser generellen Ablenkung kommt dann auch noch, dass alle ständig damit beschäftigt sind, darüber nachzudenken, was sie sich denn in der nächsten Pause für den Cafeteriagutschein einlösen werden. Die Fontys hat sich nämlich nicht lumpen lassen. Da wir - wie bereits in früheren Einträgen beschrieben - ein neues Cafeteriakonzept haben, bekam diese Woche jeder Student Gutscheine für jeweils zwei Baguettes, zwei Limos, zwei Salate und zwei warme Mahlzeiten. Und was soll ich sagen? Seitdem reden alle nur noch über Essen und es denken auch alle nur noch an Essen (inklusive mir). Da erfüllen wir ganz das Studentenklischee: Es gibt was umsonst? Da sind wir doch gleich alle dabei! Ich habe auch schon zugegebenermaßen drei Gutscheine verballert, aber ihr wisst ja, es ist Peter Zwegat Monat - ich nehme alles, was umsonst ist. Außerdem finde ich, dass ich mir ein bisschen Luxus verdient habe, ich wurde nämlich zum Vorstellungsgespräch für die von mir begehrte Praktikumsstelle eingeladen (ich bin am Telefon fast in Ohnmacht gefallen, als mich die Personalabteilung dieser Plattenfirma angerufen hat und mir die frohe Botschaft verkündete, dass ich zum Vorstellungsgespräch kommen darf)!  Das finde ich aber auf der einen Seite einfach nur toll und freue mich wie Bolle, auf der anderen Seite ist das jetzt wie bei Germany's Next Topmodel, wenn man im Finale steht (Also nicht, dass mir das jemals passieren würde). Die Hoffnung ist groß und die Enttäuschung wird extrem bitter, wenn es doch nicht klappen sollte. Deswegen werde ich mich jetzt akribisch vorbereiten. Also... äh... Nachdem ich eine Runde im Garten gechillt habe. Ich kann ja auch nicht immer nur arbeiten, ne? Over And Out :)

Montag, 21. März 2011

Nur unter Druck entstehen Diamanten

Ich beneide ja immer wieder gerne diese Studenten, die aus unerklärlichen Gründen ständig alles im Griff haben. 
Bericht schreiben?
Ich ziehe lieber meinem Hund
 lustige Sachen an
Bericht? Haben sie schon zwei Wochen vor der Deadline fertig und bereits eingereicht. Abgaben? Haben sie detailliert in einem eigens dafür angelegten Kalender aufgelistet. Präsentation? Haben sie direkt nach Themenvergabe angefangen und suchen jetzt nur noch ein paar extra Informationen. Wahnsinn. Ich stehe dann meistens nur neidisch daneben und frage mich, wie die das schaffen. Diese durch und durch organisierten Studenten waren mir schon immer ein Rätsel. Immer so im Voraus organisiert zu sein, dafür bin ich irgendwie nicht geschaffen. Ich bin Fontysianer, ich bin spontan, ich lasse mich nicht stressen. So ist das bei uns. (Wo kämen wir denn da auch hin, wenn wir  z.B. plötzlich die Stundenpläne zwei Wochen im Voraus bekommen würden? - Würde eh nur alle unnötig verwirren). Mein Vorteil gegenüber den disziplinierten Studenten ist dann aber auch, dass ich IRRE gut unter Druck schnell und effektiv arbeiten kann. (Mein Herzinfakrtrisiko ist dann bestimmt auch höher, aber was soll's? Meine Koronararterien sind noch top in Schuss). Plus, ich habe mehr Zeit für Spaß im Leben. Statt Berichte zu schreiben, ziehe ich lieber meinem Hund dumme Sachen oder so.
Ach guck mal!
Amy und Pete waren hier.
Letzte Woche war dann auch wieder so ein klassisches Beispiel für mein effektives Arbeiten. Eigentlich hätte ich ja schon vor Ewigkeiten zumindest meinen Lebenslauf mal schreiben können, aber irgendwie kam immer was dazwischen (Batmansocken fotografieren, Taschenrechner suchen, SPSS-Büchern Gewalt antun etc.). Und so kam es, dass ich dann am letzten Montag vor einem total selbstverschuldeten Problem stand. Ich hatte mir natürlich schon Gedanken gemacht, wo ich Praktikum machen wollte (So vorbereitet bin ich dann doch). Nur schreiben die großen Unternehmen ihre Praktikumsstellen immer kurzfristig aus und ich dachte, ich hätte noch Zeit. Bloß nicht stressen lassen und so. Mhm, ja mhm... Falsch gedacht. Zufällig sah ich dann nämlich, dass die schon ewig von mir ausgespähte und anvisierte Praktikumsstelle bei einer großen Plattenfirma gerade ausgeschrieben war. Und diese Stelle will ich. Unbedingt. Mit vollem Enthusiasmus. Komme, was wolle! Deswegen durfte ich auf keinen Fall eine 08/15-Bewerbung abgeben. Es musste schon die PERFEKTE Bewerbung sein. Und die musste raus. Am Besten gestern. Ach, was sag ich? Dienstag vor drei Wochen! Plötzlich waren dieser verbissene Ehrgeiz und der Tunnelblick da, die sonst eher untypisch für mich sind. Aber wenn ich etwas wirklich, wirklich will, kann ich plötzlich extrem ehrgeizig sein. So kam es, dass ich ab Montag drei Tage lang im Delirium verbrachte und wenig schlief, wenig aß und wenig aufräumte. Alles was zählte, war diese Bewerbung. Mein Schreibtisch war bereits ab Tag 2 unter den leeren Energydrink-Dosen und Kaffeebechern nur noch zu vermuten und mein Zimmer sah aus, als hätten Pete Doherty und Amy Winehouse höchst persönlich eine Abrissparty darin geschmissen. Aber das war alles egal. Codebuch für SPSS abgeben? Egal. HLA13 Präsentation? Egal. Mal ein bisschen Gemüse essen? Egal! Das Einzige, worauf mein Fokus lag, waren diese drei Seiten mit Daten und Fakten. Alles andere störte nur (selbst die Vergabe der Plätze für die Auslandssemester (!) ). Ich nervte gefühlte eine Millionen Leute damit, dass sie sich doch bitte mal die Bewerbung durchlesen sollten und gab erst Ruhe, als jeder Satz strategisch durchdacht und von allen Blickwinkeln durchleuchtet war. Am Donnerstag war die Bewerbung dann perfekt.
Samira - sammelt
Pferdesticker und will Weltfrieden
...Naja, die Bewerbung war FAST perfekt. Aber leider kann ich für meine anatomischen Gegenbenheiten  ja  nichts. Egal, was ich mache, ich sehe auf Fotos gerne aus wie Bambi. Meine großen, braunen Augen lassen mich auf Fotos immer total niedlich und inkompetent aussehen. Ich sehe meistens aus, als würde ich in meiner Freizeit leidenschaftlich gerne Pferdesticker sammeln und mir ganz doll den Weltfrieden wünschen. Aber ich sehe nie aus wie ein zukünftiger Marketing-Manager. Mir fehlen da so die knallharten Gesichtszüge. Das macht mich wahnsinnig. Wenn man mich kennt, weiß man, dass ich durchaus nicht auf den Mund gefallen und auch nicht so der Typ liebes Mädchen bin. Aber auf Fotos, auf denen ich neutral angezogen bin, sehe ich irgendwie immer ein bisschen niedlich - also dämlich - aus (Vielleicht bin ich aber auch nur ein bisschen paranoid). Aber damit werde ich wohl leben müssen, bis ich kompetent-markante Stressfalten habe.
Ich habe auch schon angekündigt, dass ich im Falle einer Absage gerechtfertigter Weise in Tränen ausbrechen werde. Schließlich habe ich mir irre viel Mühe gegeben und wertvolle 72 Stunden meines Lebens dafür geopfert. Zudem checke ich jetzt ganz unentspannt alle drei Sekunden meine Mails (wenn ihr wollt, dass ich etwas unbedingt lese, dann JETZT!) und warte auf eine Antwort. Naja, ich halte euch auf dem Laufenden - und checke vielleicht noch mal meine Mails. Und noch mal. Und noch mal. Und dann vielleicht noch mal... Over And Out :)

Freitag, 18. März 2011

The KING's Experience

Es ist schon ein Weilchen her, da sagte man uns Studenten, dass unsere Lieblinsgdorfdisko in Kaldenkirchen - das KING's - vom einen auf den anderen Tag dicht gemacht hatte. Das war natürlich ein Schock. Wo sollten wir denn jetzt volltrunken den Pur-Partyhitmix grölen und schales Bier für einen Euro das Glas herkriegen?  Zwar verschob sich das Kaldenkirchener Partyleben dann ins Baca, aber das war nicht das Gleiche. Es gab kein Wolle Petry im Technomix und man bekam ordentliches Beck's. Laaaaaaame! Viel zu zivilisiert.
Der einzige Grund, ins KINGS zu gehen.
Der PUR Partymix.
Wer was anderes sagt, lügt!
Umso schöner war es dann, dass das KING's gestern dann nach mehr als einem halben Jahr wieder seine Pforten öffnete. Wir waren alle ganz gespannt und jeder wollte wenigstens mal schauen kommen. Das galt auch für mich. Prinzipiell stand am nächsten Tag wieder ein Bewerbungsmarathon und potentiell eine wichtige Präsentation bei mir an. Unprinzipiell war alles egal, denn das KING's macht ja schließlich nur ein Mal wieder auf. So kamen Mitbewohnerin Rebekka und die befreundete Nachbar-WG zusammen mit mir zu dem Entschluss, dass man ja trotzdem mal schauen könnte. Wir mussten auch nicht lange bleiben. 
Da lacht sie - die Krissi
Deswegen gingen Rebekka und ich recht früh in die Nachbar-WG rüber und wir tranken zusammen ein Gläschen Wein. Ich war verständlicher Weise auch guter Dinge, denn erstens hatte ich mein Wunschland Schweden für das Auslandssemester bekommen und zweitens war ich endlich fertig mit der Bewerbung für die Stelle meines favorisierten Praktikums. Ich hatte also allen Grund zum feiern. So saßen wir also gesellig zusammen und erzählten uns von lustigen Unfällen in der Kindheit. Ich finde, dass Geschichten über Kindheitsunfälle immer der Brüller sind. Diese Geschichten bewegen sich immer zwischen Nervenkitzel und Lachkrampf. Nervenkitzel, weil man sich eigentlich auch nur in der Kindheit immer richtig weh tut, Lachkrampf, weil es meistens ja schon lange her und die Person schon längst wieder auf dem Damm ist - da ist Schadenfreude also durchaus erlaubt. Zudem sind Kindheitsunfälle zum Schreien komisch, weil sie generell echt dumm sind. Ich erheitere meine Mitmenschen immer wieder gerne mit der Geschichte, wie mein Vater mit dem Spaten ein Loch ausgehoben hat, ich als etwa Sechsjährige auch nach mehreren Ermahnungen immer noch in Reichweite des Aushebens rumturnte und dann aufgrund eines mir gegen den Kopf fliegenden Steins ausgeknockt wurde und zu Boden ging. Du lachst? Sag ich doch - diese Geschichten sind immer lustig. (Habt ihr auch eine? s.maassen@student.fontys.nl - ich lese sowas immer gerne). 
Zum Schluss gönnten Rebekka und
ich uns noch eine Pommes - wenigstens
ETWAS Gutes an diesem Abend
Nun ja, und nach dieser kleinen Einstimmung sollte es dann los ins KING's gehen. Doch unsere Vorfreude bekam einen Dämpfer, als wir um etwa viertel vor 12 ankamen. Eine ewig lange Schlange wartete auf uns und es ging kein Stück vorwärts. Zu dem Zeitpunkt hatte ich irgendwie schon keine Lust mehr. Ich steh' doch nicht stundenlang für so eine Dorfdisko an. Mit dieser Meinung stand ich auch nicht alleine da, denn leichter Unmut machte sich in der Schlange breit. Da konnte auch der neue Pommesstand vorm KING's nichts retten. Und ich wollte wirklich um ein Uhr gehen. Deswegen war ich schon ziemlich öllerich, als ich dann um halb eins - nach einer dreiviertel Stunde - dann auch mal rein kam. Denn ich war nass, mir war kalt und für kleine Prinzessinnen musste ich auch noch ganz dringend. Drei Faktoren, die mich gerne unausstehlich werden und meine Laune ins Grundwasser sinken lassen. Im KING's selber hatte ich dann also eine halbe Stunde Zeit. Toll. So blieb uns nur die KING's Bulimie-Version, wie Rebekka so schön sagte. 10 Minuten Leute beobachten und drüber lästern, 10 Minuten Bier an der Theke trinken, 10 Minuten tanzen. Und auf Wiedersehen. Aber ich muss sagen, auch in einer halben Stunde kann man die ganze KING's Experience haben. Zwei mir bekannte, aber niemals von mir in Zusammenhang gebrachte Personen abartig rummachen sehen: Check. Von einem der komischen Typen angetanzt worden, die immer alleine auf der Tanzfläche schlechte Justin Timberlake-Moves nachmachen: Check. Aufgetakelte Frau, die mir mit ihren Megahacken über den Fuß latscht, mir exorbitante Schmerzen verursacht und sich dafür nicht mal entschuldigt: Check. Na also, trotz nur halbstündigen Aufenthalts nichts verpasst! Over And Out :)

Und jetzt zum Abschluss noch mal alle: Du blickst mich an mit deinen funkelperlen Augen...




Donnerstag, 17. März 2011

In Finnland laufen eh nur Elche rum

Man, man, man. Da hat die Frau Jacobs mich aber ganz schön auf die Folter mit dem Auslandssemester spannen wollen. 
Gestern war ja endlich der Große Tag - der Tag an dem die Studenten der Kohorte 2009 endlich erfahren durften, in welchem Land sie denn ihren Minor Abroad machen dürfen. Zuerst dachte ich, dass sich alle, die sich für den Minor Aborad angemeldet hatten, einfach wie vereinbart im Café Locomotief in Venlo einfinden würden und man dann erfahren würde, wohin und ob es überhaupt irgendwo hin gehen würde. Doch falsch gedacht. Dienstagnachmittag erreichte mich unverhofft eine Mail von Frau Jacobs, die mir feierlich verkündete, dass ich für eine meiner Wahlunis ausgewählt wurde. Ich war eigentlich gerade mitten in der Erstellung einer meiner Praktikumsbewerbungen und dementsprechend ein bisschen ballaballa. Hatte ich Halluzintionen oder stand das da gerade wirklich in der Mail? Drei Sekunden haderte ich, dann vernahm ich ein animalisches Brüllen durch mein offenes Fenster. Ich schien doch nicht halluziniert zu haben. Benni, der unter mir wohnt, schien wohl die gleiche E-Mail erhalten zu haben und freute sich ebenfalls. Es dauerte auch keine 30 Sekunden, da klingelte es bei mir Sturm und Benni stand vor meiner Tür. Erst haben wir uns vor lauter Freude angeschrien und dann sind wir uns kreischend und hüpfend in die Arme gefallen. Rebecca, die gerade in der Küche stand, war ein bisschen verwirrt von unserem seltsamen Verhalten. Das war Ben und mir allerdings egal, wir freuten uns trotzdem weiter und waren dann doch so gütig, Rebecca zu erklären, was sich ereignet hatte. 
Vorher: Partypeople sieht
irgendwie anders aus...
So war mein Dienstag echt gerettet. Allerdings viel mir dann Dienstagabend ein, dass ich eigentlich echt nicht nach Finnland (3. Wahl) wollte. Total nicht. Die Angst, vielleicht in Daunenjacke schlafen gehen zu müssen und dem Tageslicht ab 3 Uhr Nachmittags auf Wiedersehen zu sagen, gab meiner Vofreude also doch einen kleinen Dämpfer. Ich wollte nach Schweden. Wirklich. Unbedingt. So verbrachten ich und viele andere den Tag ziiiiiieeeemlich unentspannt. Um halb acht ging es los und das Café Locomotief fing langsam an, sich zu füllen. Ich hatte gar nicht gewusst, dass sich so viele für den MBA angemeldet hatten. Das war bestimmt gut ein viertel unserer Kohorte. Und als das Café dann voll war, ließ man uns dann gleich eine ganze Stunde warten, bis es zur freudigen Verkündung kam. Ihr könnt euch in etwa vorstellen, wie gelöst die Stimmung doch war. A. die ganz dringend nach Wisconsin in die USA wollte, brachte mich die ganze Zeit auf die Palme, indem sie vor lauter Aufregung ganz aufgedreht war. Meine Nachbarin Anki, die UNBEDINGT nach Mexiko und eigentlich echt nicht nach Italien wollte, machte mich andererseits dann total wahnsinnig, indem sie vor lauter Anspannung lieber gar nichts mehr sagte. Ich wiederum machte es mir zur Aufgabe, Stress abzubauen, indem ich andere Leute mies von der Seite anmachte. Also alles andere als eine entspannte Atmosphäre. 
Total fertig - aber glücklich.
Und ja, ich weiß, dass
 meine Handykamera doof ist ;)
Aber dann, dann ging's endlich los. Uiuiuiui, die Stimmung war zum Zerreißen gespannt. Mit einem Mal war ich mehr als sicher, dass Finnland eine echt dumme Idee war. Was, wenn ich jetzt nach Finnland musste? Ich heul ja schon bei 4 Grad über Null und bin erst froh, wenn die Heizung auf tropische Hitze eingestellt ist. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Anscheinend nicht viel. Doch während dieser Spannung war ich nicht die Einzige, der auffiel, dass die dritte Wahl irgendwie doof war. Anki: "Ey, ich will nicht nach Italien. Ich weiß nicht mal, wie die Uni da heißt". A.: "In Finnland laufen eh nur Elche rum. Ich mag gar keine Elche!" Aber jeder von uns probte schon mal das gute Verlierergesicht, falls sich die Wunschuni nicht ergeben sollte. Wie beim Oscar. Und eigentlich ist es ja dumm, "Verlierergesicht" und so zu sagen. Weil eigentlich hatte ja keiner von uns verloren, untergekommen waren wir alle. Nur, da wir wussten, dass wir genommen wurden, wollten wir natürlich gleich nach den Sternen greifen und die Erstwahl bekommen. Und was soll ich sagen? Da brat mir doch einer 'nen Storch! Wir haben alle tatsächlich unsere Erstwahl bekommen. A. ist fast ohnmächtig vor Freude geworden und Anki hat sich so gefreut, dass sie wieder gesprochen hat. Sogar richtig so mit Subjekt, Prädikat, Objekt. Und weil sie so gut drauf war, waren auch gleich noch ein paar adverbiale Bestimmingen des Ortes und der Zeit drin! 
Darf ich zum Schluss dann übrigens erwähnen, dass ich die gottverdammt ALLERLETZTE war, die aufgerufen wurde? Ich habe meinen bedeutenden Umschlag ganz zum Schluss bekommen. Echt gemein. Aber letztendlich war es mir dann doch egal. Schweden, ich komme!  Was für ein Happy End. Over and Out :)

Montag, 14. März 2011

Wer will fleißige Handwerker seh'n?

Ich berichte live aus unserem Flur, wo die Rebecc/kkas und ich gerade selbstständig und ohne fremde Hilfe (!) ein Bild aufgehängt haben. Wir sind einfach super! Natürlich sind wir stolz wie Oskar. Ich merke schon, wie sich die Wohnqualität drastisch erhöht ;). Das Bild hat Rebekka (links im Bild) übrigens selber gemalt. Sie hatte mir gar nicht gesagt, dass sie eine verhinderte Künstlerin ist. Over and Out :)

Wie man vielleicht erkennen kann, wohnt Queen Elizabeth II.
jetzt auch hier.

Sonntag, 13. März 2011

Kleine Beziehungskrise

Bertram das SPSS-Buch und ich hatten gerade eine kleine Meinungsverschiedenheit. Das ist ja nichts Neues eigentlich. Aber heute ist es irgendwie ein bisschen eskaliert. Ich hatte eigentlich gedacht, dass jetzt im Großen und Ganzen alles Wölkchen zwischen uns wäre, doch anscheinend ist dem nicht so. Deswegen habe ich gerade das Kriegsbeil wieder ausgegraben. Jetzt ist Schluss mit Lustig! Wenn Betram Krieg will, dann bekommt er den auch!
Was passiert ist? Ich bin heute extra früh aufgestanden um ein bisschen Zeit mit Bertram zu verbringen, da wir uns die ganzen Ferien nicht gesehen haben (muss allerdings auch zugeben, dass ich ihn nicht sonderlich vermisst habe). Erst lief auch alles ganz gut. Bertram hat mir gesagt, was ich machen soll und ich habe das dann auch brav ausgeführt. Er hat sogar darauf verzichtet, mich die ganze Zeit mit "Error. This syntax could not be executed" zu nerven. Ich habe ihn im Gegenzug auch nicht die ganze Zeit angeschrien. 
Das sieht schlimmer aus, als es ist.
Soll Bertram sich mal nicht so anstellen...
Aber dann, dann kam Kapitel 7.6 und von da an ging alles wieder den Bach runter. Erst nervte Bertram mich mit der Aufgabe, dass ich doch bitte mal den Zusammenhang zwischen Schweinen, die in zwei verschiedenen Stallarten gehalten wurden untersuchen soll. Fand ich schon ein bisschen unsinnig. Und dann ist Bertram noch vollkommen ausgerastet und hat mir gesagt, dass die Schweine an acht aufeinanderfolgenden Tagen beim Wühlen, Fressen und Massieren von Kopf und Rumpf beobachtet wurden (es scheint Leute zu geben, die echt keine Hobbies haben...) und ich davon bitte mal einen t-Test machen soll. Das hat mich schon ein bisschen missmutig gestimmt, da auf "t-Test (siehe Kap.12)" hingewiesen wurde. Wie ich aber eben beschrieben habe, bin ich aber gerade erst bei Kapitel 7. Ich weiß, dass ich den Spaß mit dem t-Test im letzten Semester schon mal in Statistik II hatte, aber machen wir uns nichts vor, für die Klausur habe ich eh nur stur auswendig gelernt (und bestanden habe ich sie trotzdem nicht - Zwei Mal). Und das hat mich dann schon ziemlich aufgeregt. Ich les doch jetzt nicht "mal eben" Kapitel 12! Wer bin ich denn? Wollte ich also lieber mit dem Rest des Kapitels weitermachen und diesen Aufgabenteil dann machen, wenn ich Kapitel 12 gelesen haben würde. Alles nicht so schlimm. Aber als ich weiterblätterte, musste ich leider feststellen, dass der Rest der Aufgaben auf diesem t-Test aufbaute. Das hat mich schon innerlich bis 13 zählen lassen müssen. Aber noch war ich gefasst. Gut, würde ich halt das dumme Kapitel 12 lesen. Nur stellte ich dann fest, dass es zwei Arten von t-Tests gibt (was ich theoretisch wissen müsste. Aber wie gesagt - nur theoretisch). Und ich hatte keinen Plan, welchen ich denn jetzt verdammt noch mal anwenden müsste. Da habe ich die betreffende Seite schon härter als notwendig umgeblättert und sie ist eingerissen. Das tat mir dann nicht mal sonderlich leid. Das war Bertram selber Schuld. Vollends in Rage brachte er mich dann, als ich mich dann blind für einen der beiden t-Tests entschied und da wieder das mit dem "Error. Bla bla  bla bla bla bla" kam. Da ist mir dann die Hutschnur geplatzt und Bertram musste dran glauben. Er viel einer Edding-Attacke zum Opfer und ich hab auch schön alles an dem ausgelassen.

So hat sich das dann in etwa abgespielt (Szene mit Popstars aus den 90ern nachgespielt):



Doch nachdem der erste Ärger jetzt verflogen ist, fühle ich mich erstens schlecht und zweitens kann ich diese Aufgabe wohl niemals mehr machen, da sie irgendwie nicht mehr sonderlich lesbar ist. Habe ich mir also wieder selber einen Himalaya in den Weg gelegt. Super gut durchdacht, Samira. Echt. Bertram guckt mich jetzt auch die ganze Zeit beleidigt und verletzt an. Aber ich bin immer noch sauer auf den. Vielleicht sollten wir einen Paartherapeuten aufsuchen. Over and Out.

Mittwoch, 9. März 2011

Lagebericht aus den Ferien

Mein Motto Jahr für Jahr
Karneval ist ja so gar nichts für mich. An Karneval sind immer alle furchtbar betrunken und es endet sowieso immer damit, dass der Akne-Christian, den du schon seit der dritten Klasse echt abtörnend findest, seine Hand unter deinem T-Shirt hat und fragt, ob da noch was geht.
Und um uns das zu ersparen, sind A. und ich über die Karnevalstage lieber nach Hamburg abgehauen und haben Freunde besucht. Und es hätte so schön werden können, doch - long story short - leider kam mir schon nach Tag 1 eine fieberhafte Grippe-erkrankung in den Weg (Mitleidsbe-kundungen immer wieder gerne an s.maassen@student.fontys.nl.  Betreff: Armes Töfftöff). Unser urbanes Wochenendabenteuer viel dann leider also doch nicht so aufregend aus, wie wir es und vorgenommen hatten. Spaß hatten wir trotzdem eine Menge, nur erholt bin ich natürlich kein Stück.
Und dabei habe ich den Rest der Ferienwoche ja noch so irre viel zu tun. Kaum zu glauben, die Uni ist gerade erst mal drei Wochen gelaufen, da brauche ich schon eine Ferienwoche für "Liegengebliebenes". Bei mir sieht es nämlich schon wieder aus wie bei Hempels unterm Sofa und außerdem habe ich Bertram, das SPSS-Buch vernachlässigt. Zudem sitzt mir die Bank im Nacken, dass ich doch bitte mal meine Immatrikulationsbescheinigung an die los werde (die sind wirklich erst glücklich, wenn die nerven können) und das Praktikum sucht sich ja schließlich auch nicht von alleine. Ihr seht also - mit Ferien hat das alles in allem nicht wirklich was zu tun. 
Blitzt und Blinkt - Jacques Chirac
Aber bevor ich das alles in Angriff nehme, habe ich heute erst mal Jacques Chirac wieder auf Vordermann gebracht. Ich wusste, dass es echt an der Zeit für eine Grundreinigung war, als ich in irgendwas unidentifizierbar Glibbriges unter meinem Sitz gegriffen habe. Deswegen dachte ich mir, dass mein liebes Auto natürlich nur das Beste vom Besten verdient hat und habe in der Waschstraße gleich mal hochmütig die Premiumpflege verlangt. Und dann fragt der Mann an der Waschstraße doch tatsächlich: "Errrrrnsthaft?" Pft. "Soll der mal bloß die Backen halten. Der ist doch nur neidisch auf mein cooles Gefährt" dachte ich mir und sagte lieber nichts. Mein Erfahrungen mit diesem Waschstraßenmitarbeiter sind nämlich nicht so gut. Das letzte Mal, als ich ein bisschen aufmüpfig wurde, hat der aus purer Boshaftigkeit meine Antenne nicht abgeschraubt (ich vergesse das grundsätzlich). Ich habe also meine Lektion gelernt und bin nett zu dem, denn er sitzt letztendlich am längeren Hebel. Ich habe nämlich panische Angst davor, dass irgendwann der dumme Föhn nicht hochgeht. Ich hasse den Föhn. Der Waschstraßenmann fand aber irgendwie, dass unsere Diskussion noch nicht vorbei war. "Premiumpflege macht schwarze Streifen auf weiße Lack". "Ey, ich mach dir gleich schwarze Streifen auf weiße Lack, wenn du mich jetzt hier nicht gleich in die Waschstraße lässt. Du Frosch!" - dachte ich mir, zog es aber vor, lieber mit den Schultern zu zucken (bin durchaus krankheitsbedingt noch ein wenig aggressiv unterwegs wie man vielleicht merkt ;) ). Letztendlich nahm der liebe Waschstraßenmann einfach seufzend mein Geld und ließ mich passieren. Und was soll ich sagen? Waschstraßenmann hatte 1. schon wieder meine Antenne drauf gelassen und 2. Recht. Ich hatte wirklich fiese schwarze Streifen auf meinem weißen Lack... Aber wenigstens habe ich mich durchgesetzt ;) 
Abgefahren cool -
Meine Batmansocken
Der restliche Tag war dann aber leider nicht mehr so erfolgreich. Nachdem ich mein Auto auf Hochglanz gebracht hatte (hat ein bisschen gedauert, die schwarzen Streifen wieder runterzurubbeln), wollte ich hochmütig das Chaos in meinem WG-Zimmer beseitigen. Aber ich kam irgendwie nicht weit. Die ersten drei Sachen wegräumen - erst mal ein Knoppers essen, dann schauen was auf facebook geht. Noch mal drei Sachen wegräumen - NEON-Artikel über Kinderarbeit in der Tabakindustrie lesen, dann schauen was auf facebook geht. Wieder drei Sachen wegräumen - meine Batmansocken fotografieren und online stellen, dann schauen was auf facebook geht... So in etwa schleppte sich der Rest des Tages fort. Aber ich werde den inneren Schweinehund bestimmt schon irgendwann besiegen... Morgen. Over and Out :)

Freitag, 4. März 2011

Lachsbrötchen - die Vorstufe zum Peter Zwegat-Besuch

Heute habe ich mich mal in Unkosten gestürzt. Denn ich habe mir ein Lachsbrötchen gegönnt. 
Seit einiger Zeit haben wir ja die neue Mensa und ich schleiche immer wieder gerne durch die Gänge und schaue, welches Genussfeuerwerk mir die Leute von der Cateringfirma heute wieder versprechen. Im Regelfall kaufe ich dann doch nichts, weil ich mir morgens schon ein Butterbrot geschmiert habe, das zwar nicht sonderlich was hermacht, dafür aber praktisch umsonst war. Zur Zeit ist jeden Tag in der Mensa essen nämlich nicht drin (Kleiner Exkurs: Ich bin kurz vorm Besuch von Peter Zwegat, weil ich törichterweise auf der Autobahn mit 40 km/h zu schnell in die Baustelle gerast bin - ich wusste gar nicht, dass das mit Jacques Chriac überhaupt möglich ist. Der Spaß kostet mich jetzt 120 Euro und das Härteste ist, dass die dazu auch noch 23 Euro 50 Verwaltungsgebühr von mir haben wollen, damit die mir die drei Punkte in Flensburg eintragen können. Unglaublich in seiner Dreistigkeit! Da musste ich mir erst mal an den Kopf packen :D). 
Yummie Yummie
Dabei ist jeden Tag Mensa jetzt wenigstens eine Wohltat. Bis zum letzten Semester war in der Mensa essen nämlich nur im äußersten Notfall angesagt. Alles, was man kriegen konnte, waren abwechselnd labbrige oder steinharte Baguettes, mysteriös aussehende Speisen aus der Fritteuse und traurig aussehende Knäckebrote aus der Marsmaschine. Meistens vermied ich es also verständlicherweise, Sachen aus der Mensa auch nur anzufassen.
Aber die FIHE hat schnell gemerkt, dass wir uns alle unaufhörlich über das schlechte und auf Dauer bestimmt auch dumm machende Essen beschweren. Und die FIHE wäre nicht die FIHE, wenn sie nicht gleich mal eine Marktforschung darüber machen würde. So wurden Arbeitsgruppen eingesetzt (ich weiß das, weil meine liebe Freundin C. in einer dieser Gruppen war und mich das ganze letzte Semester schon ganz gespannt auf die neuen Gerichte gemacht hat) und wir armen Studenten wurden gefühlt alle zwei Wochen per Mail mit einer Umfrage über die Mensa belästigt (Auch ganz groß hier. Machen wir mal eine Umfrage und schicken es an alle Studenten. Irgendwer wird bestimmt antworten). Doch das Ergebnis kann sich echt sehen lassen.
Als ich die Mensa das erste Mal im neuen Semester betrat, wollte ich gleich den ganzen Laden leer kaufen. Plötzlich alles total fancy, die Baguettes sind mit jetzt Lachs oder Curry Chicken oder so belegt und man kriegt abgefahren gut schmeckende Joghurt-Müsli Variationen (hab ich mir sagen lassen. Mir als Laktoseintolerante ist dieser Spaß ja nicht gegönnt). Und das führen die natürlich ein, wenn ich am Rande des selbstverschuldeten Bankrotts stehe. Nun ja, ich habe mir trotzdem ein totaaaaal schickes Lachsbrötchen gegönnt und was soll ich sagen? Peter Zwegat hin, Peter Zwegat her - es war himmlisch. Over and Out :)

Donnerstag, 3. März 2011

Willkommen, Blume und Pflanze!

Willkommen in unserer WG: Blume (links)
und Pflanze (rechts)
Die zwei Rebecc/kkas und ich waren wieder mal so richtig kreativ. Wir hatten schon längere Zeit geplant, der armseligen, halb vertrockneten Pflanze auf unserem WG-Esstisch einen Namen zu geben (und sie vielleicht auch mal ein bisschen öfter zu gießen). Allerdings ergab sich die Gelegenheit nie wirklich und es schien auch niemand wirklich Lust darauf zu haben, das verkümmerte Geschöpf zu benennen. Doch jetzt, jetzt endlich ist es so weit. Das arme Ding hat einen Namen! Es heißt ..... (Trommelwirbel) ..... PFLANZE! Jap, ihr habt richtig gelesen. Wir waren richtig kreativ und haben es einfach Pflanze genannt. Läuft. Um den nicht allzu fancy Namen wieder gut zu machen, haben wir Pflanze auch eine kleine Wegbegleiterin besorgt. Sie heißt Blume und wohnt in einer Tasse. Wir sind nicht sicher, ob es wirklich eine Blume ist oder vielleicht doch auch nur so ne Pflanze, aber sie heißt auf jeden Fall Blume. Wir hoffen auf ein harmonisches Zusammenwohnen und versuchen sie nicht umzubringen. Ehrenwort. Over and Out :)