Dienstag, 13. März 2012

Kopenhagen!

Ich habe es doch tatsächlich geschafft, endlich aus dem kleinen schwedischen Nest namens Halmstad herauszukommen und mir was anzusehen - Ich war im Kopenhagen!

Da ich wetterbedingt in der letzten Zeit nicht so darauf aus war, auch nur irgendwie das Haus zu verlassen, war es schön, endlich mal ein bisschen was zu sehen. Ich war ja auf meiner Durchreise schon mal in Kopenhagen - aber das hat ja nicht wirklich gezählt, weil ich übermüdet und außerdem auch alles dunkel war.

Um mir die Stadt dann noch mal richtig anzusehen, habe ich mir die zwei Franzosen aus meinem Wohnheim geschnappt und wir haben uns auf ins schöne Dänemark gemacht. Ist gar nicht so weit. Zweieinhalb Stunden mit dem Zug und man muss nicht mal umsteigen. Und da wir sowieso nichts Besseres zu tun hatten, haben wir uns halt mal ins Nachbarkönigreich gewagt.


Wie man hier sieht, waren Franzose I und ich auch gleich mal wieder die totalen Opfer, weil wir als allererstes gleich mal die Freunde auf Facebook haben wissen lassen, dass wir uns gerade in Kopenhagen befinden. Noh nix gesehen, aber hauptsache es schon alle wissen lassen.. Dann musste ich allerdings feststellen, dass mein Handy ein Dänemark-Rassist ist und erst mal überhaupt keinen Bock hat, auch nur irgendwo zu funktionieren. Außerdem wäre ich mit meinen süßen dreißig Kronen Guthaben wohl auch nicht sonderlich weit gekommen.

Denn was ich auch gleich mal feststellen musste: Dänemark ist SCHWEINETEUER. Da hab ich aber nicht schlecht gestaunt, als ich 250 Schwedische Kronen - also gut 30 Euro - umtauschte und dafür 160 Kronen zurückbekam. Das stellt insofern ein Problem dar, als dass ein Kaffee einfach mal 43 Kronen - also gut 8 Euro kostet. Da hab ich mich schon ziemlich gefreut. Das war auf jeden Fall der überteuertste Kaffee, den ich je in meinem Leben getrunken habe. Und dabei war der auch noch ziemlich mittelmäßig.


Aber abgesehen von den ziemlich unverschämten Preisen kann man eine Menge sehen. Natürlich wollte ich die kleine Meerjungfrau sehen und habe das auch tatsächlich hinbekommen. Allerdings war das wie mit allen Hauptattraktionen: Erst muss man irre weit laufen, weil diese dämliche Meerjungfrau am Arsch der Welt liegt, dann stehen ganz viele fotomachende Japaner vor der Attraktion und man kann sie gar nicht sehen - und wenn man die Meerjungfrau dann sieht, ist man enttäuscht, dass die echt einfach nur klein und ziemlich unspektakulär aussieht. Aber hey - ich habe sie gesehen. War ja auch nur eine dreiviertel Stunde Fussmarsch - Oneway.

Die Franzosen, die die Meerjungfrau nicht wirklich sehen wollten, fanden den Aufwand dann auch ein bisschen übertrieben. Deswegen musste ich dann gut eine halbe Stunde vor der Meerjungfrau ausharren, weil Franzose II dann wenigstens gute Fotos von dem Ding mit seiner Angeberkamera machen wollte. Franzose I und ich haben in der Zwischenzeit dann mal unsere Deutsch- und Französischkenntnisse gegenseitig aufgefrischt. Und wir sind auf die geniale Idee gekommen, dass wir sozusagen das arte des Wohnheims sind - wir geben alles für den kulturellen Austausch zwischen Frankreich und Deutschland.


Ich kam dann nach Kirche 1 bis geschätzte 3765 auch endlich auf meine Kosten, weil wir uns gegen Ende des Trips dann in die schöne Welt von Christiania aufgemacht haben. Das ist ein Freistaat mitten in Kopenhagen. Den haben irgendwann mal so Hippies gegründet und das ist wirklich eine eigene kleine Welt. Und man kann natürlich Unmengen von Gras kaufen. Aber selbst ich als nun wirklich niederlandeerprobte Studentin habe da Sachen gesehen, die selbst ich verwunderlich fand. Allerdings durfte ich davon leider keine Fotos machen und die Leute, die das Zeug verkauft haben, sahen auch nicht so aus, als würde man sich unwahrscheinlich gerne mit denen anlegen wollen.

Deswegen habe ich brav meine Kamera wieder eingesteckt und mir das mal genauer angesehen. Allerdings konnte eigentlich jeder sofort erkennen, dass wir da nicht wirklich hingehören. Erst mal hatten wir alle so richtige Touristenrucksäcke umgeschnallt, dann noch die riesige Angeberkamera von Franzose II und dann dazu noch dieses französische Genuschel hinter mir die ganze Zeit. Um das Bild komplett zu machen, hätte ich als deutsche Touristen auch gleich mal in Socken und Adiletten auftauchen müssen - aber das war zu kalt.

Denn auch, wenn die meiste Zeit die Sonne geschienen hat - in ganz Kopenhagen zieht es einfach wie Hechtsuppe. Und wie man unten sieht, sind wir ganz schön rumgekommen. Keine Ahnung, wie Franzose II das hinbekommen hat - irgendwie sowas Abgefahrenes mit seinem Smartphone - aber das war unsere Route. Dafür habe ich dann jetzt heute leider die Quittung bekommen, denn ich bin krank. Ziemlich krank sogar. das kommt halt davon, wenn man denkt, dass bei Windstärke 130 ein Schal total überbewertet ist. Ich gehe jetzt mal theatralisch sterben - hat sich aber gelohnt. Over And Out :)


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