Montag, 16. Mai 2011

Internationale innere Schweine-hundrechtskonventionen

Biete diverse Kleinartikel
plus Kitschtasse für
Präsentationsgefälligkeiten
Der Stress der  letzten Woche hat mich zu neuen kreativen Höchstleistungen angespornt. Unglaublich, was man alles so machen kann, statt sich mich mit Explanans, Explanandum und Co. (a.k.a. VWL-Zeugs) herumzuschlagen. Erst habe ich auf meinem Collegeblock rumgekritzelt, statt da was Ordentliches aufzuschreiben. Ich nenne das Kunstwerk, das da rauskam "Dicker Hund mit sechs Beinen, der Sonnenblumen rauchend auf einem Tanklaster sitzt und von Killer-Geldbörsen attackiert wird" - so sieht das zumindest aus (mit viel Phantasie). Danach habe ich jeden meiner Nägel in einer anderen Farbe lackiert (Ich bin so crazy) und dann habe ich eine iTunes Playlist erstellt, in der nur Lieder sind, die sonderbare Titel haben ("Lying is the Most Fun a Girl Can Have Without Taking her Clothes off" - "It's Cool. We Can Still be Friends" - "Hairdresser on Fire"... nur um mal in paar zu nennen). Um es kurz zu fassen: Ich habe alles gemacht, nur kein VWL. Und auch kein Englisch. Da war ich aber besonder kreativ: Via Facebook bot ich eine halbe Packung Maoam, sechs Cent, zwei Heftzwecken (von dem einer brauchbar ist), eine Büroklammer und einen Kronkorken an. Und weil ich an dem Tag besonders gut drauf war, setzte ich sogar noch eine kitschige Charles und Diana-Gedächtnistasse drauf. Wollte aber irgendwie keiner haben. Alle offerierten Angebote enthielten die Forderung, dass ich für die tauschwillige Person andere Uni-Sachen erledige. Einer hatte mit einem Augenzwinkern gefragt, ob sexuelle Gefälligkeiten drin wären. Pft! Was denkt der denn, wer der ist?! Wo sind wir denn hier?! Sexuelle Gefälligkeiten gibt es ausschließlich für ausgefüllte HLA11-Fragebögen! ;) Mittlerweile habe ich Englisch auch einfach selber gemacht und VWL ebenfalls in Angriff genommen. Hab ich meinen inneren Schweinehund also letztendlich doch noch ausfindig gemacht und rechtmäßig zur Strecke gebracht (Aber da ich die internationalen innere Schweinehundsrechtkonventionen nicht verletzten darf, sind ihm drei Stunden Freigang am Tag erlaubt).
Jetzt neu: Samira mit Gemüseantieb!
Und da die Klausuren und irre viel Gelerne jetzt ansteht, habe ich umgerüstet. Mein Lern-Betriebssystem läuft jetzt nicht mehr mit Tiefkühlpizza und Limo, sondern mit selbstgemachtem Heidelbeerquark und Orangensaft. Gut okay, heute ist Tag eins meines neuen Betriebssystems, aber bis jetzt läuft es noch ganz gut. Ich gebe darüber hinaus durchaus zu, dass ich an der Obst- und Gemüsetheke im Aldi auch gleich ein bisschen größenwahnsinnig geworden bin und viel zu viel für nur eine Person gekauft habe. Aber ich werde das schon irgendwie alles verarbeiten. Ich muss in Klausurphasen allerdings auch wirklich viel Gesundes essen. Fettiges Zeugs verklebt mir nämlich immer irgendwie die Synapsen und ich werde total träge. Das neue System klappte auch gleich so gut, dass ich in einer dreiviertel Stunde meine Englisch-Präsentation rausgehauen habe (und die ist sogar brauchbar). Da war ich selber ein bisschen erstaunt. Aber machen wir uns nichts vor. Spätestens Mittwoch werde ich wieder an der Marsmaschine schwach. Ich haben mir da nämlich ein Belohnungssystem für Controlling ausgedacht. Ich meine, Marketing-Controlling ist ziemlich langweilig und irgendwie muss man sich da durch drei Stunden Errechnung des ROIs, Plankostenrechnung und Target Costing bringen (und das am besten, ohne sich in den Kopf zu schießen). Da haben wir also jetzt eine klare Lösung gefunden. Ich kaufe vor der Vorlesung ein Kinder Bueno und darf jede viertel Stunde ein Stück essen. Dann weiß ich immer: So, noch drei Stücke, dann ist das hier alles vorbei. Man muss halt nur wissen, wie man sich bei der Stange hält.
Sugar - geduldigster Abfrager der Welt
Oh und ich habe dann auch noch ein williges Opfer für langwierige Abfragesessions gefunden. Der Familienhund. Sugar der Name, stolze Größe eines durchschnittlich gewachsenen Ponys (ich war elf und dachte, dass das ein angemessener Name für so einen kleinen Wattebausch war. Woher sollte ich wissen, dass der irgendwann zu Hunde-Hulk wird?) und dieses Wochenende meiner Obhut überlassen. Erst fand ich es ein bisschen langweilig. Der Hund ist alt und liegt eigentlich nur rum. Manchmal steht er auf, dreht sich im Kreis um eine bessere Position zu finden und legt sich dann wieder hin. Das war aber auch schon alles. Was für ein Action-Köter. Doch dann merkte ich, dass er mich während meiner VWL-Session unentwegt anstarrte. Aus Spaß erzählte ich ihm dann ein bisschen was über das Popper-Kriterium. Und siehe da! Plötzlich kam Leben in den Hund und er fiepste sogar aufgeregt und wedelte mit dem Schwanz. Alles klar, der Hund ist also gar nicht alt und faul. Der ist nur intellektuell unterfordert (rennt wahrscheinlich nur zur Tarnung seiner intellektuellen Fähigkeiten jedes Mal mit vollen Karacho Schnauze zuerst vors Fliegengitter). Und so habe ich Sugar einfach mal so zehn Folien vorgelesen und der Hund war total begeistert. Da habe ich beschlossen, dass er mich ja auch mal abfragen kann. Also setzte ich mich vor den Hund und ratterte das ganze Thema "Ökonomik als Wissenschaft" mehr schlecht als recht runter (Anfangsphase halt). Aber das war egal. Sugar hörte geduldig zu und rollte nicht mit den Augen, als ich zum wiederholten Male mit Explanandum und Explanans  durcheinander kam ("Also der Explanans ist der aktuelle Fall plus Randbedingungen. Ach nee, das Explanandum ist das mit Fall und Randbedingungen. Nee, doch, Explanandum. Nein! Stop! Explanans" - ist man derjenige, der abfragt, ist hier ja spätestens der Punkt, an dem man die richtige Antwort rausschreien will). Deswegen lasse ich mich jetzt immer durch den Hund abfragen. Habe ich mal wieder eine Win-Win Situation geschaffen. Diese Klausurphase wird mich also nicht klein kriegen. Ich bin bestens vorbereitet! Over And Out :)

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