Donnerstag, 26. Mai 2011

Ich geh kaputt. Kommt ihr mit?


Darf ich vorstellen: Meine Woche in Kurzfassung.
Was geht dann da bei der Samira? - Das ist wahrscheinlich eure primäre Frage. Nun ja, diese Woche ist ein bisschen stressig und ich habe permanent das Bedürfnis, meinen Kopf auf die Tischplatte knallen zu lassen. Eure sekundäre Frage wird dann wahrscheinlich sein, wieso mein Haaransatz aussieht wie der von den Frauen, die hauptberuflich Gast in Britts Talkshow sind. Kann ich auch wieder mit "diese Woche ist ein bisschen stressig" beantworten. Derzeit kann ich mich nicht mit so profanen Kinkerlitzchen wie meiner Frisur oder einem optisch ansprechenden Äußeren beschäftigen. Hier gibt es nämlich Wichtigeres zu tun. Montag steht die erste Klausur an und ich bin jetzt schon total durch. Normalerweise kommt diese Phase bei mir immer erst zwischen Klausurwoche I und II. Doch dieses Mal hat mich das dumme EHCXYV3I-Bakterium - oder wie auch immer dieses Ding da heißt - total aus dem Konzept gebracht. Jetzt darf ich ja plötzlich keine Rohkost mehr essen und deswegen gibt es bei mir wie angekündigt eine Synapsenverbindungs-warteschleife. Ich mache mir eigentlich auch unter normalen Umständen keine Gedanken über irgendwelche Killerbaktieren, aber irgendwie steht eine tödlich verlaufende Darmerkrankung gerade ziemlich weit unten auf meiner Prioritätenliste (gleich nach in die FDP eintreten und Bauchnabelpiercing machen lassen). Killerbakterien würden nur meinen ziemlich strikten Zeitplan durcheinanderbringen. Deswegen verzichte ich dieses Mal ausnahmsweise auf 2...1...Risiko. Und da mein Betriebssystem diese Woche nicht ganz rund läuft, brauche ich für alles ein Bisschen länger. Damit gehe ich auch allen Kommilitonen gehörig auf den Geist. Ich habe etwa sechs Minuten gebraucht um die Information zu verarbeiten, dass Law von Freitag auf Donnerstag verlegt wurde und Anki gestern drei Mal und heute zwei Mal gefragt, wo wir die SPSS-Aufgaben abgeben müssen ohne mir die Antwort zu merken.
Seifenblasen können echt entspannen
Aber wenigstens gibt es auch frohe Botschaften: Bertram und ich sind erstens seit gestern Abend, 22 Uhr 53 geschiedene Leute und zweitens hat unsere HLA10-Gang mit einer 8,0 geglänzt. Dabei möchte ich noch mal alle Menschen herzlich grüßen, die von einem unterirdischen Ergebnis unsererseits ausgegangen sind mit der Begründung, dass das ja eh nix werden kann, wenn ich noch die Zeit und Ruhe für einen Liveticker habe. Da sag ich noch mal kurz: Ätsch. Das möchte ich übrigens auch den Menschen gerne sagen, die mich für meine Seifenblasenaffinität schräg anschauen. Da kann ich wirklich nur sagen: Probiert es mal aus. Wenn der Kopf total voll ist mit diesem ganzen Bullshit ist, einfach mal auf den Boden legen und ein paar Seifenblasen machen. Nichts macht den Kopf besser frei als das von Zeit zu Zeit in den Seifenblasendings pusten und das Ergebnis genießen. Mit dieser Technik musste ich mich dank dieses ganzen Zirkus' in den letzten Tagen immer wieder mal behelfen.
Wieso nur diese alten weißen
Männer? Ich schaffe mehr
Gerechtigkeit.
Auch immer wieder hilfreich ist die Verunstaltung der liebevoll von den Dozenten erstellten Folien zur eigenen Belustigung. Während ich nämlich so auf die Folien starrte um mir über verschiedene Theorien und Auslegungen der sozialen Marktwirtschaft bewusst zu werden, viel mir irgendwie auf, dass das immer nur ältliche weiße Männer waren. Das fand ich ungerecht. Deswegen habe ich mithilfe meiner unverwechselbar schlechten Zeichenskills unter anderem aus Adam Smith einen Afroamerikaner und aus Joseph Schumpeter einen Inder gemacht. Das erleichterte einerseits mein Gewissen ungemein und zweitens kann ich mir die ganzen Theoretiker auch gleich viel besser merken. Ich muss nur darauf achten, dass ich bitte nicht in der Klausur sitze und laut vor mich hermurmle "War das der Inder oder der Afroamerikaner?". Das könnte mehr als schräg rüberkommen. Also nicht, dass das irgendwen noch wundern würde, wenn ich mal wieder zusammenhangslos vor mich hinbrabble. Aber trotzdem sollte ich es nicht zu sehr auf die Spitze treiben. Irgendwann kommt bestimmt der Punkt, an dem mich echt keiner mehr für voll nimmt. Besonders im Moment, da ich sowieso überlastungsbedingt auf meinem eigenen Planet lebe. Heute hat mich auch erst mal wieder keiner für vollgenommen, als ich ganz melancholisch etwas von "wir sehen uns ja jetzt so lange nicht mehr" gemurmelt habe. Aber das war ausnahmsweise mal wahr. Denn heute war der letzte Vorlesungstag und damit auch mein letzter offizieller Tag an der Fontys für über ein Jahr. Denn ich gehe ja jetzt erst ins Praktikum (hoffentlich) und dann nach Schweden. Da hatte ich vorher gar nicht drüber nachgedacht. Viele andere auch nicht. Deswegen machte sich in den letzten Vorlseungsstunden - Vier Stunden Law. Ein Traum. - dann doch eine allgemeine Melancholie breit, da doch schon ziemlich viele Leute ins Ausland gehen. Aber jetzt ist auch wieder Schluss hier mit der Melancholie, jetzt wird sich wieder tunnelblickartig auf VWL am Montag vorbereitet. Over And Out :)

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