Sonntag, 22. April 2012

Rock'n'Roll, Baby!

Man, man, man. Diese Woche bin ich dann ganz unfreiwillig total busy gewesen. Denn erstens habe ich jetzt plötzlich jeden Tag Uni und zweitens komme ich hier dann doch noch in den totalen Freizeitstress, weil eine der von mir hier am liebsten gewonnenen Mitstudentinnen am Dienstag nach Hause geht und deswegen durchgehend Programm macht.

Das mit der Uni ist ein bisschen ärgerlich, da die Stunden nicht wirklich gut verteilt sind. Ich gehe jetzt fünf Mal die Woche für jeweils eine Unterrichtseinheit in die Uni. Oder wahlweise liegen meine Kurse in diesem Quartester auch mal so ungünstig, dass ich Kurse um zehn und dann noch mal einen um halb sechs habe. Die können sich hier in Halmstad wirklich nicht entscheiden. Erst finden all meine Kurse zur gleichen Zeit statt, sodass ich immer nur die Hälfte besuchen kann und dann legen sie die Kurse so weit auseinander, dass ich zwei Mal hin und her fahren muss. Man bin ich froh, wenn ich wieder dem strukturierten und meistens auch gut durchdachten Fontysstundenplan folgen kann. Da wird man ja sonst irre.

Wenn schon die ganze Zeit hin und der radeln, dann bitte auch mit Stil!
Naja und so radel ich also jetzt mehrmals täglich von der Uni nach Hause und von zu Hause in die Uni. Da muss ich mir gar keine Sorgen mehr um das Fitnessstudio machen. Wenn ich wiederkomme, habe ich Waden aus Stahl. Promise. Wer bei Windstärke 3000 ständig hin und der radeln muss, wird früher oder später halt zum Wadenhulk. Damit ich aber trotz Monsterwaden noch mädchenhaft niedlich aussehe, habe ich FYIHY aka meinem Fahrrad ein Update verpasst, Ich habe nämlich jetzt funky Speichenperlen. Es beeinträchtigt meine Bremsen ein bisschen, aber ein bisschen Rock'n'Roll muss von Zeit zu Zeit auch mal sein.

Und da ein bisschen Palimm-Palimm an meinen Bremsen noch nicht Rock'n'Roll genug ist, wurde ich die letzte Woche von einem Event ins nächste geschubst, weil meine liebe Freundin Carina anscheinend am Montag aufgewacht ist und sich so dachte "Fuck, ich fahre in einer Woche schon wieder nach Hause und hab noch nix wirklich in Schweden unternommen!". Das musste dann natürlich geändert werden, da man zu Hause ja auch ein bisschen was zu erzählen haben muss. Und deswegen stand dann letzte Woche und steht auch immer noch ein Vollprogramm an. Exzessive Schnäppchenjagd im Outletcenter, Strandspaziergang, sich mit den Burgern von Sibyllas vollhauen, Elchsafari - you name it. Haben wir alles gemacht.


Der Elch ist zwar Fake, aber da waren tatsächlich auch noch richtige Elche.

Highlight in Sachen Tagesaktivitäten war dann natürlich die Elchsafari. Aber da werde ich an anderer Stelle noch mal genauer berichten, wenn ich die Fotos mach hochgeladen bekomme. Ich sage da nur so viel: Highlight war, dass wir in unserem Auto fast von einem etwas neben sich stehenden und vielleicht auch verwirrten Bison angegriffen wurden (Ja, im Elchpark gibts die nämlich auch. Klingt komisch, ist aber so).

Aber neben den Tagesaktivitäten gab es ja natürlich auch Nachtaktivitäten. Und eigentlich jammer ich ja an dieser Stelle immer ganz gerne, dass ich zu alt für so nen Scheiß bin. Aber diese Woche habe ich das dann mal erfolgreich ignoriert. Schließlich musste die letzte Woche für Carina ja doch ein bisschen legendary werden. Und so habe ich einfach mal kurzfristig vergessen, dass ich schon fast steinalt bin und nicht den ganzen Tag und die ganze Nacht mehrere Tage hintereinander durchpowern kann. Kann ich nämlich doch, wenn es darauf ankommt.

Deswegen war dieses Wochenende auch ziemlich legendary. Donnerstag haben wir uns alle beim Karaoke zum Affen gemacht. Also hätten wir. Aber wir sind so lange bei den Predrinks im Studentenheim versackt, dass wir nur auf den letzten Drücker im Fox And Anchor reingeschneit sind. Deswegen habe ich auch gleich mal eine dicke Lippe riskiert und einen Zettel ausgefüllt - wohlwissend, dass es zu spät ist, um nach dranzukommen. Ich hatte dann nur einen kleinen Schockmoment, als ich merkte, dass der Zettel wirklich abgegeben wurde, es noch fünf Minuten bis zum Ende waren und die, die den Zettel vor mir abgegeben haben drangekommen sind. Meine Gemütslage wurde von den anderen in diesem Zusammenhang dann als mehr als unentspannt beschrieben. War ja auch so. Und ich hatte Glück, ich musste das Publikum dann nicht mit "I Will always Love You" belästigen. Machen wir uns nichts vor - eine kreischende Katze, die mit den Krallen eine Tafel runterrutscht, wäre im Gegensatz zu meinem Gesang eine Wohltat gewesen.




















Freitag gabs mal wieder eine von diesen Partys, bei denen keiner weiß, wieso die eigentlich stattfinden. Ich war trotzdem mal am Start und habe gleich mal die Männer ganz wuschig gemacht, windem ich meinen Fakeschnurrbart kurzfristig in eine Monsteraugenbraue umfunktioniert habe. Das fand die männliche Partybesatzung dann doch schon ziemlich steil. Genauso wie das Plastikchweinchen, das irgendwie mittendrin aufgetaucht ist. Keine Ahnung, von dem das war. Auf jeden Fall wurde es Roger getauft und ordentlich abgefüllt. Prinzipiell wollte ich die Party ja früh wegen der Elchsafari am nächsten Tag verlassen, aber das konnte ich dann nach Entdeckung des Schweinchens voll knicken.

Habe wie man oben sehen kann, die Elchsafari ja trotzdem frisch und munter angetreten und bin dann nach der Elchsafari gleich weiter ins Partyleben. Geburtstag der Singaprunesin, die abgefahren gutes Thaicurry gemacht hat. Die europäische Crew hat davon zwar fast Feuer gespuckt, während Team Asien nicht mal mit der Wimper gezuckt hat. Aber es war zu gut, um nicht doch den ein oder anderen Nachschlag zu nehmen. Danach wollten wir in unsern Stammclub, der zwar grauenvoll, dafür aber günstig ist (Oberstes Studentenprinzip, ne?). Und ist ja auch egal, wenn alle da sind, ist die Musik dann auch egal. Und die Tatsache, dass der Club Moon vom Niveau her sogar noch unter dem Meilenstein in Krefeld angesiedelt ist, ist meistens auch egal.

Leider hatten sie gestern aber mal einen vernünftigen DJ da, der nicht in alles Fatman Scoop reinmischt und dann wollten die plötzlich 100 Kronen Eintritt. Nee, das mussten wir uns dann doch nicht geben und wir haben einen neuen Club ausprobiert. Und was soll ich sagen? Wieso haben wir den noch nicht vorher entdeckt? Das war total steil. Da waren keine Vokuhila Asis und die Musik war auch richtig gut. Das hat den Abend dann erst so richtig legendary gemacht und dieses Mal wollte ich mir auch nicht schon nach einer Stunde in den Kopf schießen. Erst mal schön so richtig zu Blur auf dem Sofa rumspringen und dann aus vollem Hals Mr. Brightside mitsingen. Und weit und breit kein Fastman Scoop. Ein Traum!


Da geht doch noch was! Allerdings war meine Fotokunst um halb fünf nur noch eingeschränkt...


Problem war nur, dass der Club so viel Klasse besaß, dass die schon um zwei zugemacht haben. Das haben einige von uns aber nicht mitbekommen, wir sind irgendwo draußen rumgesprungen und wollten um halb drei wieder rein, ist das Ding zu und unsere Jacken da drin. Das war vielleicht ein Akt, wieder an diese Jacken ranzukommen. Aber ich habe sie wieder. Als ich dann nach Hause kam, war dann auch gleich noch eine Afterparty bei uns, weil um zwei wollte wohl noch keiner wirklich ins Bett. Besonders, weil alle ausnahmsweise alle ausgelassen waren und auch wirklich ausnahmslos alle eine gute Zeit hatten. Sonst ist irgendwer ja immer gerne wegen irgendwas angepisst.

Und so habe ich mir dann noch mit den anderen eine Portion Curry reingezogen ("Oh Gott ist das scharf! Aber steil, total steil!") und ich habe aus dem schwedischen Lexikon vorgetragen. Mein Schwedisch ist ja nun mal ein Traum. Und dann kann Team Singapur jetzt auch fehlerlos "Ich bin der Telefonmann, ich geh ans Telefon dran" singen.



Ich denke also, dass wir der lieben Carina ein bisschen geplant und auch ein bisschen ungeplant eine unvergessliche letzte Woche verschafft haben und uns gleich mit. Ich muss jetzt auch los. Kaffee trinken, Kardashians schauen und noch mal einen Burger von Sibyllas mampfen. Der Terminplan ist bis zu Carinas Abreise am Dienstag immer noch voll! Over And Out :)) (Heute aus gegebenem Anlass mal mit Doppelsmiley).

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