Sonntag, 6. Januar 2013

Resozialisierungprogramm für Klausurphasenopfer

So, da bin ich dann auch mal wieder. Mittlerweile habe ich ja das Praktikum schon angetreten und bin deswegen ein bisschen busy, weswegen ich die letze Woche nicht sooo die Zeit für literarische Ergüsse hatte.   Jetzt geht ja wieder der Ernst des Lebens los und ich hänge nicht mehr den lieben langen Tag bei Facebook rum. Trotzdem nehme ich mir an dieser Stelle raus, das Praktikum erst mal vorweg zu lassen und die Spannung bis nächste Woche aufzubauen. 

Diese Woche möchte ich euch nämlich gerne von meiner Rezosialisierung in die Gesellschaft berichten. Man kennt das ja: Wenn Klausurphase ist, baut man sich in seinem Zimmer eine Höhle, schmeißt sich in die Jogginghose des Vertrauens und nimmt ab da an nur noch Nahrung in Form von Energy Drinks und Snickers zu sich. Soziale Kontakte bestehen nur noch aus wirren Facebooknachrichten anderer Kommilitonen, die einen in den Wahnsinn treiben, weil sie einfach Fragen stellen zu Themen, die man sich entweder noch nicht angesehen hat oder von denen man noch nie in seinem Leben gehört hat und das Gefühl von Zeit und Raum lässt auch mehr und mehr nach, weil man gerne mal bis drei Uhr morgens lernt und dann so um zwölf die Augen wieder aufschlägt.


Wenn das dann natürlich so vier bis sechs Wochen so geht und man jegliches Zeitgefühl, sämtliche soziale Kontakte und Regeln verloren hat, braucht man da schon so ne Woche um wieder ein bisschen auf seiner Polly Pocket Insel klarzukommen. Seit Weihnachten habe ich dann nämlich nur noch Quatsch gemacht. Da ich mich ja während der Klausurphase an der Vorstellung festgehalten habe, nach Madagaskar durchzubrennen und dort den ganzen Tag mit dem Löwen, dem Zebra, dem Nilpferd und der Giraffe "I like to move it move it" zu singen und zu tanzen, habe ich ganz gemäß des dritten Madagaskar-Teils eine Woche lang alle mit dem Afro Circus Dance genervt. 

Generell war die Stimmung auch ein bisschen wie im Clip, alle sind irgendwie total durchgedreht. Deswegen habe ich es mir an Silvester auch nicht nehmen lassen, mich endlich wieder in die richtige Welt zu stürzen und mal so abzuchecken was in diesem "Draußen" da so abgeht. Da ich allerdings auch an Silvester immer noch nicht so ganz sozialkonform war, bin ich zum Übergang mit Glitzerhut und riesigen falschen Wimpern dann wieder in die Gesellschaft eingegliedert worden. Und siehe da, an Silvester fällt das auch gar nicht so auf. An anderen Tagen hätte man mich mit einer Dragqueen verwechselt, aber an Silvester geht das anscheinend auch voll klar.


Und wie ihr auf dem Bild seht (ihr könnt mir gerne an dieser Stelle applaudieren), war ich zu diesem Zeitpunkt auch schon wieder dazu in der Lage mich erstens anzuziehen und zweitens auch noch ORDENTLICH anzuziehen. So richtig mit Haare machen und in eine Strumpfhose quetschen und so. Nach sechs Wochen aussehen wie Luise Koschinky auch echt mal wieder eine Wohltat. Dann habe ich aber auch relativ schnell gemerkt, dass ich in Sachen Alkohol doch schon ziemlich aus dem Training bin und habe da lieber mal ein bisschen tiefer gestapelt. 

Also ich habe es zumindest versucht. Aber mein Vorsatz, dass ich mehr Selbstdisziplin an den Tag legen will, galt leider erst ab zwölf Uhr und vorher blieb da noch viel Platz für Eskapaden. Das hatte zur Folge, dass ich um zwölf dann auch nichts mehr auf meinen Vorsatz gegeben habe und dementsprechend eine innige Beziehung zu jemandem namens Cuba Libre aufgebraut habe. Ich möchte an dieser Stelle noch mal erwähnen, dass das ein Fehler war. Ein sehr großer Fehler. Denn wenn man am 1. Januar mit Ganzkörperschmerzen im Bett liegt (wollte die Schuhe ausziehen, habe die Balance auf meinen Stripperabsätzen verloren, mich im ziemlich fliesenlastigen Flur auf's Maul gelegt, das tat total weh und ich wollte nur kurz die Augen zumachen, bis ich eine Stunde später dann auch mal wieder aufgewacht bin und noch mehr Schmerzen hatte) und zudem auch noch total übermüdet ist, dann ist der 2. Januar auch noch nicht so tippi toppi, was sich dann als Problem rausstellen könnte - wenn das Praktikum denn dann anfängt.


Aber auch das konnte ich erfolgreich meistern - auch, wenn ich das mit dem normalen Zeitrhythmus eines Normalsterblichen wahrscheinlich auch in den ersten vier Wochen noch nicht hinbekommen werde. Das ist aber auch nicht so schlimm, weil ich ja noch nach Köln pendel und morgen schön noch ne Stunde im Zug Bubu machen kann. (Aber ich glaube, das mache ich nicht mehr. Freitag hab ich nämlich irgendwann mal die Augen aufgemacht und ein vermutlich Obdachloser - vielleicht auch Hipster - saß gegenüber von mir und hat mich total irre angestarrt).

Zum Schluss möchte ich euch dann auch noch von meiner abgefahrenen Errungenschaft berichten. Ihr erinnert euch an das Rumgenöle wegen CRM? Ts. Völlig umsonst. Hab ich mit 5.7 "gerockt". Bin dann auch gleich mal schreiend im Kreis vor Freude durchs Büro gelaufen, als ich das gesehen habe (was nicht gerade förderlich für mein Image war. In der ersten Woche versuche ich ja immer noch meinen Wahnsinn zurückzuhalten und zu verstecken - man muss mit der Wahnsinns-Tür ja nicht gleich ins Haus fallen...). Na geht doch. Ich werde also von meinen Mordgedanken gegenüber Wilhelm Brause erst mal wieder absehen. An dieser Stelle würde ich dann gerne mein Blink-182 Poster grüßen, dem ich meine CRM-Vorträge beim auswendiglernen gehalten habe (Der Linke kann jetzt super Vertrieb, der in der Mitte kann den Großteil von CRM und der Rechte kann alle Kundenbindungs-Modelle). So, das war's dann auch schon wieder für diese Woche. Over and Out ihr Lieben :)

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