Montag, 6. August 2012

Ente Ente Ente Ente Ente Ente Ente Ente

Freunde der Sonne, jetzt ist es offiziell: Mir ist langweilig. Nachdem mein Alltag in Spanien extrem durchorganisiert war, bin jetzt mit jeder mir zur Verfügung stehenden Minute Freizeit überfordert. Das Problem dabei ist, dass ich gegen diese Langeweile eigentlich was machen könnte. Allerdings kann ich mich nicht dazu aufraffen, überhaupt irgendetwas zu tun. Das steigert meine Langeweile dann noch mehr, aber irgendwie auch den Willen, nichts zu tun. Ein Teufelskreis.

Ich konnte mich die Woche wenigstens noch durch zwei Zugbetreuungen für den Jugendreisenveranstalter meines Vertrauens ablenken, indem ich irgendwelche Kinder mit dem Zug ins TOGGO-Camp im Schwarzwald begleitet habe. Zwei mal fünf Stunden die klare Erkenntnis, dass ich als Kinderreiseleiter einfach mal so gar nichts tauge. "Ich muss mal auf die Toilette!" - "Ja dann geh doch auf die Toilette!" - "Alleine habe ich aber Angst. Kommst du mit?" - "Nö". "Schau mal, ich hab dir was gemalt!" - "Das ist aber ein schöner Frosch!" - "*Schluchz, jammer, heul* Das ist Hannah Montana!".

Schnell noch ein Foto in Freiburg gemacht, bevor es schon wieder nach Hause ging. 

Prinzipiell könnte ich mir zur Bewältigung der Langeweile ja ein paar Folgen Friends anschauen, die von mir gekauften aber noch nie angefassten Bücher meines Lieblingsautors lesen oder gar intensiv Sims spielen. Das sind ja eigentlich Dinge, die Spaß machen und zu denen man sich locker aufraffen könnte. Aber ich kann das nicht, denn ich neige zur Übertreibung, was die Dosierung von Sachen angeht, die mir Spaß machen. Wenn ich jetzt eine Folge Friends schaue und weiß, dass ich alle Staffeln besitze, dann ziehe ich das auch durch, alle 10 Staffeln hintereinander durchzuziehen. Das gleiche gilt für die Bücher und besonders für die Sims. 

Ich bin dann einer dieser schlimmen Menschen, die dann den ganzen Tag nichts anderes machen, als mit zerzausten Haaren in Jogginghose neben einem riesigen Haufen benutzten Geschirrs auf dem Bett zu liegen und Friends zu schauen/zu lesen/Sims zu spielen. Gott sei Dank habe ich noch nie World of Warcraft ausprobiert. Denn wenn ich schon bei den Sims immer total ausraste und "nur noch mal eben schnell" jemanden verheiraten oder auf ein neues Mobiliar sparen will oder auch ein Kind großziehen möchte und es dann plötzlich schon vier Uhr morgens ist, will ich gar nicht wissen, was bei World of Warcraft mit mir abgehen würde. Ah, nee. Warte. Doch. Ich habe da eine Vermutung, wie das ausgehen könnte.


Und weil ich meine Zeit nicht so verbringen möchte, ziehe ich es dann halt lieber vor mich zu langweilen. Oder auch auf die crazy Idee zu kommen, mir mein Muhrad zu schnappen und ein paar Enten zu füttern. So weit ist es nämlich schon gekommen. Und auch wenn ich gedacht habe, dass es vielleicht ein bisschen Ablenkung bringt - totaler Trugschluss. Enten können extrem ermüdend sein. Laufen die ganze Zeit nur so im Kreis, schwimmen ein bisschen rum und ignorieren dich vollends, sobald dir das Brot ausgeht. Die können mal ein bisschen dankbarer sein, die Drecksviecher! Ich hab denen sogar extra das Premiumbrot vom Stinges besorgt, das nicht mal alt war.

Naja, dann kriegen die Enten demnächst halt einfach gar nichts mehr, so siehts nämlich aus! Und ich muss mir neue, gesunde Wege suchen, die Langeweile zu bekämpfen. Vielleicht sollte ich das nächste Mal etwas mit ein bisschen mehr Action versuchen. Ich habe gehört, dass Zierteller sammeln ganz cool sein soll. Oder ich verwirkliche meinen Traum vom Bällebad in meinem Zimmer - aber da wird meine Mutter glaube ich nicht mitspielen...

Muhrad und ich machen krasse Rentner-Sachen. 
Weil wie vorher ja schon beschrieben, ist ja auch kaum einer da, der mir die Langeweile vertreiben könnte. Gestern konnte ich noch ganz gut rumkriegen, weil eine Freundin von mir lebensverändernde News hatte und wir darauf natürlich anstoßen mussten - auch, wenn es vier Uhr nachmittags war und es darin resultierte, dass wir ziemlich angeschwipst das Hockeyfinale bei Olympia kommentiert haben. Ich sehe da auch ganz klar eine Zukunft als professionelle Hockey-Kommentatorin für mich, auch wenn ich davon keine Ahnung habe. Schien mir der Typ, der das kommentierte, nämlich auch nicht zu haben.

Aber ansonsten bleibt mir da nur Skype. A. ist ja derzeit in Hamburg und kommt deswegen von Zeit zu Zeit bei meinem Computer vorbei (in den ich übrigens immer noch kein Heißgetränk geschüttet habe. Ihr könnt stolz auf mich sein!). Aber da A. derzeit auch nicht so viel erlebt, haben wir uns auch nicht sooo viel auszutauschen. Außer natürlich meinen Storys aus Calella. Aber irgendwie fragt mich immer jeder danach und langsam werde ich müde, jede Story zum siebenhundertsten Mal zu erzählen. Deswegen gibt es bei mir auf die Frage "Wie war's in Calella?" nur noch die Antwort "Gut.", obwohl ich normalerweise Menschen hasse, die Fragen so beantworten.

A. wohnt wenigstens von Zeit zu Zeit in meinem Computer.
Und da ich also jetzt die letzten Tage auch nicht so viel erlebt habe, kann ich jetzt hier auch nicht so viel schreiben. Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich auch nicht so die Lust was zu schreiben. Ich ziehe es vor, lieber gar nichts zu tun und mich zu langweilen. Ja, das hört sich nach einem Plan an. Wenn mich einer sucht - ich bin die Punkte auf meiner Raufasertapete zählen. Oder wo wir gerade von Enten sprechen: Endlich habe ich dann auch mal die Zeit, mir das Ente Ente Ente Ente Video in voller Länge reinzuziehen. Challenge Accepted. Mal sehen, wie lange ich das durchhalte..



Au man. Hoffentlich fängt die Uni bald wieder an. Over And Out :)

1 Kommentar:

  1. Hey, es gibt doch genug Hobbys - auch in Spanien!

    Mir gefällt der Blog übrigens gut!

    Heike

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