Samstag, 9. Juni 2012

Roadtrip nach Deutschland

Und da bin ich auch schon wieder im Lande. Dieses Mal war die Zugfahrt allerdings nicht halb so reibungslos und angenehm wie beim letzten Mal. Es ist so Einiges schiefgegangen und ich habe in einem gewissen Moment auch ziemlich die Contenance verloren. Wobei? Seht selber - ich bin nämlich zu faul großartige Romane hier zu verfassen weil ich jetzt gleich schon wieder außer Lande sein werde. Ich alter Jetsetter.


10 Uhr. Ich werde ganz lieb von einigen meiner Lieblingsmenschen in Schweden verabschiedet. Am Abend vorher war das Abschied bei einigen Teilnehmern noch tränenreich und dramatisch. Am nächsten Morgen allerdings nicht wegen weil irre früh und alle total verklatscht.


Da ziehe ich dann nun dahin und wie man auf diesem Bild erkennen habe, war ich sogar extrem effizient was meine Packangelegenheiten angeht. Es hat auch Vorteile, wenn die Waschmaschine kaputt ist und einem deswegen immer Löcher in die Kleidung reißt. Am Ende sahen wir im Studentenwohnheim echt alle aus wie Obdachlose. Aber wenn alle so aussehen, ist das plötzlich auch sozial akzeptiert.


Auf dem Rückweg kann ich auch endlich mal den Ausblick von der Öresundbrücke zwischen Dänemark und Schweden genießen, weil es hell genug ist. Allerdings war ich so schlau das Bild wieder zu löschen. Also muss das aus dem Internet euch reichen. Stellt es euch einfach vor. Sieht toll aus, ne?


Ankunft in kurz vor Kopenhagen um den Zug zu wechseln. Als ich aussteige, bilde ich mir ein, mein Handy im Zug vergessen zu haben. Erst kriege ich Panik, weil das ohne Handy echt schwierig ist (Und 10 Stunden kein Facebook. Weltuntergang auf langen Zugfahrten!). Hektisch nehme ich all meine Taschen auseinander um zu merken, dass das Handy da ist, wo es immer ist - in meiner Jackentasche. Ich beschließe, nicht mehr so paranoid zu sein.


Ich setze mich in den Zug und bin begeistert. Die Dänen wissen, wie man richtig Zug fährt, denn die haben supergemütliche Sitze und sogar Sicherheitsanleitungen für den Fall der Fälle. Das Leben ist toll - Wenn man sich den Kroaten wegdenkt, der gegenüber von mir sitzt und mich total creepy anstarrt und immer schaut, wenn ich schaue.


So gefällt mit Kopenhagen am Besten. Von drinnen und nur mal schnell dran vorbei. Da ist es ja immer so kalt! Selbst im Sommer.


Ich gönne mir jetzt erst mal zum ersten und zum letzten Mal diese Schokolade, die alle Schweden den ganzen Tag essen. Zwar habe ich das Zeug immer gesehen, aber noch nicht gegessen. Das hole ich nach - um dann festzustellen, dass es eher nur so mittelmäßig schmeckt. Wenigstens habe ich nichts verpasst.


Große Aufregung Numero Uno. Der Zug bleibt einfach stehen und der zug schleppt sich mit Biegen und Brechen bis zum nächsten Provinzbahnhof, wo wir ewig auf den Ersatzzug warten. Mein Anschlusszug ist werg. Der Kroate steht neben mir und starrt mich immer noch an. Ich bekomme ein bisschen schlechte Laune.


Große Aufregung Numero Due. Ich muss in Fredercia umsteigen. Der Zug fährt Richtung Fredrikshafen und ich gehe einfach davon aus, dass das bestimmt schon wieder der Deutsche Name ist. Als der Schaffner mich fragt wo ich hin muss, sage ich Fredrikshafen und der Schaffner schickt mich sofort ins nächste Abteil, weil der Zug gesplittet wird und ich im falschen Teil des Zugs bin. Aufgrund der Handysache vergesse ich meine Tasche im Abteil. als ich das merke, sagt die Schaffnerin, dass man jetzt nicht mehr zurück kann. Freude. Als die Schaffnerin dann meine Fahrkarte checkt, sagt sie, dass ich nach Fredericia und NICHT Fredrikshafen will und deswegen im falschen Zug sitze. Erst bin ich ganz aufgeregt, dann erklärt die Schafnnerin, dass der nächste Bahnhof aber Fredericia ist, der Zug noch zusammen ist und ich einfach nur ins nächste Abteil springen, die Tasche holen und wieder rausspringen muss. Das tue ich auch. Alles noch mal gut gegangen.


Nach dem Schock sitze ich dann in einem Zug nach Flensburg, weil ich den anderen ja nicht bekommen habe. Ich gönne mir erst mal einen Kaffee. Egal, wer Peter Larson ist - ich liebe ihn dafür, dass er schlecht schmeckenden Kaffee macht. Allerdings sind die Dänen ja auch schon ein bisschen wild. Gar keine Veschlusskappe. Ob das gut geht?


Nope. Ich habe den Kaffe kaum angehoben, da stoppt der Zug und der Kaffee stoppt auf meinem Kleid. Jetzt auch egal. Hauptsache Kaffee.


Die Strecke nach Flensbug ist wirklich hübsch. Deswegen fahre ich auch so gerne Zug. Man kann immer die Landschaft anschauen ohne wirklich jemals in Dänemak gewesen zu sein.


Ein hoch auf die dänischen Züge. Ich habe sogar Free Wi-Fi. Dann pfeiffe ich auf die Landschaft, mach das Rollo runter und schaue erst mal nen Film.


Nachdem ich umständlich gefahren bin, komme ich endlich fast in Hamburg an und es sieht so aus, als würde ich den ursprünglich geplanten Zug auch noch bekommen. Gut, dass ich zwei Stunden Aufenthalt geplant hatte. Jetzt habe ich wenigstens noch eine halbe Stunde. Möööp. Nein, doch nicht. Wir bleiben stehen und ich muss mir 20 Minuten lang diesen Baum anschauen. Ich bin ganz angespannt vor lauter Nervosität, dass ich es nicht schaffe. Und ich habe Hunger. Oh man habe ich hunger!


Wir fahren weiter und schaffenes tatsächlich knapp. Ein kurzes Wiedersehen mit der S3 aus Praktikumszeiten, allerdings in die falsche Richtung nach Pinneberg. Da bin ich nur ein Mal hingefahren, weil ich auf der Reeperbahn zu vercheckt nachts um drei war um in die richtige Richtung zu fahren. Und das habe ich dann erst in fast Pinneberg gemerkt. UND DAS IST ZIEMLICH WEIT WEG VON HARBURG.


In Hamburg habe ich genau Zeit, mir ein belegtes Brötchen zu schnappen und mich dann in den Zug zu werfen. Ich konnte nicht mal ein Foto davon machen, weil ich SO Hunger hatte, dass ich keine Zeit für so einen Firlefanz hatte und bestimmt ausgesehen habe wie Papa Dino, wenn der so ein Männchen aus dem Kühlschrank frisst.


Ich verrate den Verlag, indem ich mir eine Zeitschrift für minderbemittelte Frauen kaufe. Aber ich habe jetzt keine Lust was Schlaues zu lesen. Ich bin durch und deswegen will ich jetzt nichts über Kindersoldaten in Eritrea sondern die neuesten Outfits für den Sommer lesen. Ernsthaft. Merke dann aber schnell, dass ich nicht mal das mehr lesen kann, so fertig bin ich.


Endlich bin ich da und meine Schwedter und mein Vater stellen das Begrüßungskommitee dar. Ich bin unendlich glücklich sie wiederzusehen und dass ich jetzt ganz schnell zu Hause bin.  


Ist das schön wieder in der Region zu sein, in der mein Name so verbreitet ist wie Müller. Endlich wieder nur eine unter vielen. Mein Name macht sich übrigens sehr gut in Wurst.


Ich komme endlich zu Hause an und bin total durch. Irgendwie wartet ein Plüschkrokodil in meinem Bett. Keine Ahnung, wo das herkommt. Vielleicht ist das auch gar nicht wirklich da und ich bin total high. Egal, ich muss jetzt wirklich schlafen. Over And Out :)



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