Montag, 25. Juni 2012

Ich komm euch alle retten!

Ich habe diese Woche mal ein bisschen Zeit, da ich ja jetzt in meine wohlverdienten Semesterferien gestartet bin. Weil ihr wisst ja, dass Schweden unheimlich anstregend war. Das ganze Ausschlafen, Feiern und keine Vorlesungen haben hat mich ganz schön geschlaucht und deswegen brauche ich ja jetzt erst mal drei Monate Ferien - Ich denke, das seht ihr auch irgendwie ein. 

Und da ich also diese Woche ein bisschen Zeit habe, habe ich mal ein bisschen in unserem Familienalbum gestöbert und musste dann mit Erschrecken feststellen: Als Kleinkind war ich auf jeden Fall nicht so das größte Licht im Universum. Ich schaffe es ja selbst noch mit Brille dumm auszusehen. Schaut selbst:


Wenn man diese Bilder einem Fremden zeigt und behauptet, dass die Person auf den Bildern studiert, glaubt einem das doch keiner! Aber ja, ich möchte da stolz verkünden: Ich habe es geschafft, ich habe studiert und kann jetzt erfolgreich wahlweise auf Marktveränderungen reagieren oder auch das ROI (Return of Investment für euch uncoolen Leute, die nicht im BWLer-Club sind) ausrechnen (aber da müsste ich noch mal das Controllingbuch zurate ziehen und das Schritt für Schritt befolgen, machen wir uns nichts vor).

Das ist ja schon mal was, das bringt einem im Leben so richtig weit. Nicht. Denn dass es manchmal echt ungünstig ist, wenn man was von Finanzmärkten versteht, aber keinen Plan vom menschlichen Körper hat, musste ich diese Woche bei meinem großen Erste Hilfe-Kurs feststellen. Legt man bei einem Schock die Beine hoch oder gerade nicht? Ich würde mal sagen: Ähm... Also... Beine so mittelhoch? Nein? Puh. Dann ist das jetzt so fifty/fifty ob der Notfall mir abkackt oder nicht, ne? Dann sag ich jetzt einfach mal Beine nicht hoch? Nein? Beine hoch? Verdammt!

Das ist Enne und Enne geht es nicht gut. Aber ich kann jetzt machen, dass es ihr wieder gut geht.
Man könnt ihr froh sein, dass ihr nicht in meiner Gegenwart zusammengeklappt seid! Ich hätte euch nämlich mit höchster Wahrscheinlichkeit mit meiner Unwissenheit in den sicheren Tod getrieben. Natürlich habe ich wie jeder andere Autofahrer auch den kleinen Erste Hilfe-Kurs gemacht, aber das ist schon sieben Jahre her (Alter Falter, bin ich alt!) und A. und ich waren an dem Tag auch nicht sonderlich motiviert zuzuhören, sondern haben viel lieber Brad Pitt II, der neben uns saß, angestarrt. 

Naja und da ich jetzt meinen Jugendleiterschein machen muss, habe ich mir dann mal den Erste Hilfe-Kurs antun müssen und muss sagen, dass ich echt froh bin, dass ich den gemacht habe. Ich hatte ja absolut keine Ahnung. Immer wenn da irgendwie einer Probleme hatte, habe ich gehofft, dass meine Krankenschwester-Schwester irgendwo in der Nähe war und das war sie meistens auch. Immer, wenn ich meine Schwester dann so in Aktion sehe, frage ich mich immer was ich bei meinem Studium und bei meinem späteren Beruf dann fürs Leben gelernt habe und was ich da für die Gesellschaft beitrage. Und dann denke ich immer erst mal so: Für die Gesellschaft mache ich eigentlich Nichts. Nada. Niente.

Manchmal muss man sich da auch mal selber motivieren um sich nicht ganz so schlecht vorzukommen...

Aber dann denke ich da noch mal genauer drüber nach und dann fällt mir ein, dass ich praktisch doch irgendwie Robin Hood werden könnte und das Geld zwischen Arm und Reich wieder gerecht aufteilen könnte, weil ich weiß, wie dieses Finanzzeug funktioniert. Dann fühle ich mich gleich auch schon ein bisschen besser. Und super gut fühle ich mich jetzt, weil ich euch voll total mit einem Defibrillator schocken kann, wenn ich das will (Seid also lieber nett zu mir) oder wahlweise jetzt auch Herz Lungen Belebung an euch anwenden kann (aber nur, wenn es keinen anderen Freiwilligen gibt. Ich wette, ihr seid nicht so schön desinfiziert wie die Übungsmasken...). 

Und solltet ihr auf die dumme Idee kommen, abzusaufen, kann ich euch da auch wieder retten. Denn ich habe dazu jetzt auch noch nen Rettungsschwimmerschein. Den habe ich zugegebenermaßen allerdings nicht mal eben so tüdelü gemacht, sondern habe hart dafür trainiert und war mit meiner Chlorbrille, der Badekappe und dem scharfen Speedo-Badeanzug wahrscheinlich auch die heißeste Braut im ganzen Schwimmbad. (Und weil ich so scharf aussah, habe ich bis jetzt auch diese Information zurückgehalten, da die Auswahl an Willicher Schwimmbädern sehr gering ist und ich überhaupt gar keine Lust auf Überraschungsbesuche hatte von Leuten, die sich an meiner totalen Unfähigkeit erfreuen wollten). 

Fell also free in meinem Beisein zu kollabieren, ich mach das schon irgendwie. Oder lass es meine Schwester machen... Over And Out :)


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen